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Die Runde der Rächer

Die Runde der Rächer

Titel: Die Runde der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bestand, verließen wir das Fahrzeug. Ich sprang geduckt nach draußen, richtete mich dort auf und sah Suko, der ebenfalls die Deckung verließ.
    »Weißt du schon mehr, John?«
    »Nein!«
    Tanner hatte uns gehört. Er drehte sich zu uns herum. Dabei sank sein rechter Arm nach unten.
    Gemeinsam liefen wir die wenigen Meter auf ihn zu. Zwischen seinen Lippen klemmte jetzt kein Zigarillo mehr. Er machte auf uns den Eindruck eines sehr überraschten Menschen, der zwar etwas getan hatte, aber nicht begriff, was genau.
    Von verschiedenen Seiten näherten sich uns seine Leute, ebenfalls noch mit gezogenen Waffen.
    »Was war denn los?«, fragte ich. »Hast du geschossen, Tanner?«
    »Ja.«
    »Und warum?«
    Tanner überlegte. Er wirkte wie jemand, der aus einer gewissen Trance erwacht und erst nachdenken muss, ob er etwas Bestimmtes sagen will. Dann schob er seinen Hut weiter zurück. Die Stirn wurde sichtbar, und wir erkannten auch den glänzenden Film darauf. So ganz war der Vorgang nicht an ihm vorbeigegangen. Er schaute ins Leere, schüttelte den Kopf und sagte mit einer leisen Stimme, was bei ihm auch selten war: »Sie waren hier!«
    »Die Killer?«
    »Genau, John, die Kreaturen oder Monster. Und ich habe sie gesehen, ob du es nun glaubst oder nicht. Aber ich sah sie, und sie haben genauso ausgesehen, wie sie mir beschrieben worden sind. Unförmige, unheimliche Geschöpfe, die sich hier in der Nähe bewegt haben.« Er hob die Schultern.
    »Das habe ich tatsächlich gesehen.«
    »Hast du getroffen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wo war das genau?«, erkundigte sich Suko.
    »Tja... hm...« Tanner musste nachdenken. Dann wies er nach vom, als er sich gedreht hatte. Er zeigte damit auf die gegenüberliegende Straßenseite, wo auch ein Haus neben dem anderen stand, wobei es zwischen zweien einen schmalen Durchlass gab, der von einem Auto nicht befahren werden konnte.
    »Dort habe ich sie gesehen. Es war ja nicht völlig dunkel«, er atmete tief ein. »Ob ihr mir nun glaubt oder nicht, aber die beiden entsprechen den Beschreibungen, die mir die Zeugen gegeben habe. Ich würde sie als kompakte Monster bezeichnen.«
    »Hast du denn gesehen, wo sie hingelaufen sind?«
    »Nein.«
    »Hast du sie erwischt?«, fragte Suko.
    »Das weiß ich nicht. Sie waren plötzlich weg. Dann kam es auch hier zu der großen Veränderung. Was rede ich da überhaupt? Ihr seid die Experten.«
    »Hat man sie verfolgt?«
    »Nein, John.«
    »Gut, dann werden wir uns umschauen.«
    Tanner öffnete den Mund. Ich wusste, was er sagen würde, aber dagegen hatte ich etwas. Das war eine Sache zwischen Suko und mir, und das machte ich ihm auch klar.
    »Du bleibst hier, das ist unser Job!«
    »Okay. Aber haltet die Augen auf. Die sind wirklich verdammt scheußlich.«
    »Keine Sorge, das kriegen wir hin. Monster waren schon immer unsere Spezialität.«
    Wir ließen einen Freund zurück, dessen Gesicht sich verzogen hatte, weil er aussah, als hätte er in eine besonders saure Zitrone gebissen...
    ***
    Der Durchgang zwischen den beiden Häusern war wirklich so schmal, dass Suko und ich nicht nebeneinander hergehen konnten. Mein Freund hatte deshalb die Führung übernommen, und ich blieb dicht hinter ihm.
    Wir versuchten, möglichst leise zu sein, was nicht eben einfach war, denn auf dem Boden lag genügend Gerümpel herum, über das wir stolpern oder gegen das wir stoßen konnten. Man hatte den Durchgang hier als Abfallgrube benutzt, und mancher Müll stank einfach widerlich. Da kaum Wind durch den Spalt wehte, hielt sich der verdammte Geruch zwischen den Wänden wie festgeklebt.
    Obwohl hier nicht unbedingt mit einem Angriff zu rechnen war, ließen wir eine gewisse Vorsicht walten. Wir schalteten nicht unsere kleine Lampen ein, was vom Hinterhof her zu verräterisch ausgesehen hätte. Dass wir in einen Hinterhof geraten würden, das stand für uns fest. Es machte uns auch nichts aus.
    Über alte, faulige Latten stieg ich hinweg. Zertrat das weiche Blech der Dosen, schleuderte Papier in die Höhe und schabte ab und zu mit den Schultern an den Wänden entlang.
    Suko ging den letzten Meter schneller. Als mir seine Gestalt nicht mehr den Blick nahm, wurde es heller.
    Trotz der nächtlichen Dunkelheit fiel mein Blick in das Gelände hinein, das hinter dem Durchgang lag.
    Es war tatsächlich so etwas wie ein Hinterhof, allerdings kein leerer. Zudem besaß er noch einen Durchgang zur anderen Straße hin, denn dort stand ein Haus, das nur halb so hoch war wie die übrigen. Die

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