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Die Runde der Rächer

Die Runde der Rächer

Titel: Die Runde der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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produziert, der im Lichtschein deutlich zu sehen war.
    Plötzlich hielt mich die Spannung fest. Ich stand da wie auf dem Sprung und wartete, was noch passieren würde. Es blieb nicht bei dieser einen Bewegung. Die Tür wurde nach innen aufgedrückt, und noch während der Bewegung sah ich den Umriss eines Körpers. Er war zu weit entfernt, um genau erkennen zu können, um wen es sich handelte. Eigentlich gab es nur eine Möglichkeit, und die wurde zur Wahrheit, als sich die Person langsam der Tür näherte.
    Schon als sie den ersten Lichtfleck erreichte, erkannte ich sie. Es war tatsächlich Ethan Haycock, als hätte mir das Glück seine Hand gereicht, und ich atmete tief durch.
    Auch er hatte mich gesehen. Ich wartete darauf, dass er näherkam. Er zögerte noch einige Sekunden, als müsste er erst eine gewisse Sicherheit gewinnen, dann aber hatte er sich entschlossen und kam näher.
    Er hatte sich umgezogen. Ethan trug einen dunklen Anzug und ein weißes Hemd. In diesem Outfit hätte er auch ausgehen können, um den Rest der Nacht auf einer Party zu verbringen. Vielleicht hatte er das auch vor, aber zunächst interessierte er sich für mich.
    Er ging mit sehr staksigen Schritten. Er war wie einer, der fremdes Terrain durchwandert. So wie er bewegte sich normalerweise niemand, der als Hausbesitzer durchging.
    Vor der Tür blieb er stehen.
    Durch das Glas konnten wir uns direkt anschauen. Er verzog seine Lippen zu einem Grinsen. Diese Mimik machte mir klar, dass er nicht gewillt war, mich einzulassen.
    Aber er tat etwas anderes.
    Ich hatte nicht gesehen, dass sich auf der anderen Seite noch eine Sprechanlage befand. Erst als vor mir die leicht kratzige Stimme aus den dünnen Rillen drang, wusste ich Bescheid.
    »Es war mir klar, dass Sie kommen würden, Sinclair. Ich habe Sie sogar erwartet.«
    »Wunderbar, Ethan. Dann öffnen Sie.«
    »Nein!«
    Die Antwort hatte sich ziemlich endgültig angehört. Ich akzeptierte sie allerdings nicht, machte auch nicht kehrt und sagte nur: »Schade, wir hätten uns sicherlich unterhalten können.«
    »Wüsste nicht, worüber.«
    »Über Sie, Ethan.«
    »Ha. Wieso? Ich habe mit euch Bullen nichts am Hut.«
    »Deshalb sind Sie auch verschwunden, nicht wahr?«
    »So ähnlich.«
    »Schade. Ich hätte Ihnen möglicherweise helfen können.«
    Er schüttelte den Kopf. »Pech für Sie, Sinclair. Ich habe andere Helfer. Außerdem hilft sich ein König immer selbst. Daran sollten Sie auch denken.«
    »Toll. Sie halten sich für einen König?«
    Er gab sich einen Ruck und stellte sich auf die Zehenspitzen. »Ich halte mich nicht nur für einen König, ich bin einer. Ja, ich bin ein König, ein Herrscher.«
    »Ohne Reich?«
    »Nein, ich habe es bekommen. Und ich werde herrschen, denn lange genug ist nach mir gesucht worden. Ich bin der legitime Nachfolger des großen Justin.«
    Ich horchte auf. Ein neuer Name war ins Spiel gebracht worden. Justin. Einer, der ein König sein sollte. Ich kannte mich in der Geschichte Englands nicht besonders aus, und von einem König Justin hatte ich noch nichts gehört. Ich wollte mir meine Überraschung auch nicht anmerken lassen und wollte vor allen Dingen nicht, dass Ethan Haycock verschwand, deshalb fragte ich nach, bevor er sich zurückziehen konnte.
    »Wer soll das denn gewesen sein?«
    Haycock zog sein Jackett glatt. »Er war ein König in seiner Welt und in seinem Reich. Seine Herrschaft liegt schon mehr als tausend Jahre zurück. Da befand sich dieses Land in einem wahnsinnigen Umbruch. Er ist einer der Vergessenen, zu Unrecht Vergessenen, aber er hat sich wieder gemeldet, und ich weiß nun, dass ich seine Nachfolge antreten kann. Ich bin gefunden worden.«
    »Dann war der König Justin ein Ahnherr von Ihnen?«
    »So können Sie es sagen.«
    »Wie schön für Sie, Ethan. Nur was bringt Ihnen denn ein König ohne Reich ein?«
    »Ohne Reich?«, rief er, und ich sah die Wut in seinen Augen blitzen. »Ich bin nicht ohne Reich. Ich hole es mir wieder. Ich bin ausersehen. In dieser Nacht hat man es mir gesagt. Bisher war ich ahnungslos, doch das hat sich nun geändert.«
    »Aber wir haben schon eine Queen!«, rief ich.
    »Mein Reich besteht noch!«, behauptete er.
    Ich sah ihm an, dass er fest daran glaubte. Auch ich hatte mir meine Gedanken gemacht und dachte wieder an die Fotos des Flint McGregor. Deshalb fragte ich: »Könnte es sein, dass dieses Reich in Cumbria liegt? Dass Sie sich der King of Cumbria nennen?«
    Mit dieser Vermutung hatte ich ins Schwarze

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