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Die Runde der Rächer

Die Runde der Rächer

Titel: Die Runde der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sondern drängten sich in der Nähe des Tisches und genau der gegenüber liegenden Thronseite zusammen, sodass sie plötzlich in der Lage waren, sich zu einer festen Masse zu formen.
    Der Schemen wurde wieder zu einem Menschen. Was sich aufgelöst hatte, fügte sich zusammen, und der Mensch, der nahe an der Tischkante stand, war ein Bekannter.
    Auch wenn wir nur gegen seinen Rücken schauten, hatten wir ihn doch erkannt. Es war Ethan Haycock!
    »Also doch!«, sagte Suko. Seine Stimme klang zufrieden. »Jetzt weiß ich endgültig, dass wir hier richtig sind. Wunderbar, John.«
    Ob es tatsächlich wunderbar war, musste sich noch herausstellen. Zunächst mal geschah jenseits der Wand nichts. Hatten sich die Gestalten bisher immer wieder mal bewegt, so hockten sie jetzt völlig starr auf den lehnenlosen Bänken und zuckten nicht mit einem ihrer Glieder. Es war schon ein Phänomen für uns, dort zuzuschauen, und wir nahmen es als die berühmte Ruhe vor dem Sturm hin.
    Es würde etwas geschehen, das war uns beiden schon klar. Wir gingen auch davon aus, dass wir dieses Gebiet zu einem wichtigen Zeitpunkt erreicht hatten.
    King Justin bewegte sich als Erster. Es sah mühsam aus, wie er seinen rechten Arm anhob und seinen Getreuen am Tisch mit der verkohlten Hand ein Zeichen gab.
    Sie gehorchten sofort.
    Zugleich drehten sich alle mit recht schwerfälligen Bewegungen herum, damit sie ihre Augen auf den Neuankömmling richten konnten.
    Ethan Haycock hatte sich völlig materialisiert. Nicht das geringste Flimmern umgab seine Gestalt. Er stand unbeweglich auf der Stelle. Wie ein Soldat, der zum Befehlsempfang gekommen war.
    Wir bekamen den Eindruck, als würde auf der anderen Seite der durchsichtigen Wand zu Gericht gesessen.
    King Justin wartete, bis sich auch der Letzte seiner Diener gedreht hatte. Dann streckte er Ethan die Hand mit den ebenfalls ausgestreckten Fingern entgegen. Er reichte sie über den Tisch hinweg, doch Haycock hatte keine Chance, sie zu ergreifen. Die Distanz zwischen ihm und dem anderen war einfach zu groß. Justin wartete einige Augenblicke ab, um sich mit einer sehr steifen Bewegung zu erheben. Das lange Sitzen musste ihm schwer gefallen sein. Wäre er aus Metall gewesen, so hätten wir das Knarren bei jeder Bewegung gehört, aber er schaffte es, seine steife Haltung zu erhalten.
    Die Monster blieben hocken. Noch immer bewachten sie ihren König, der zunächst nichts tat und nur seinen Kopf etwas angehoben hatte, um Ethan besser anschauen zu können. Denn zwischen ihnen beiden bestand schon ein leichter Größenunterschied.
    Bisher hatten Suko und ich kein Wort gesprochen. Uns hatte das Geschehen fasziniert, doch wir gehörten nicht zu den Menschen, die gern zuschauten und anderen die Initiative überließen. Das Eingreifen waren wir gewohnt.
    Ich merkte, wie Suko an meiner Seite unruhig wurde. Seine Augen bewegten sich, der Kopf folgte. Er holte auch tief Luft, und ich kannte die Anzeichen seiner Nervosität.
    »Sprich dich aus, Alter«, forderte ich ihn auf.
    »Wir sollten einen Versuch starten.«
    »Durch die geschlossene Wand?«
    »Ist sie das denn noch?«
    Genau diese Frage hatte ich mir ebenfalls gestellt. Es war durchaus möglich, dass sie ihre Dichte verloren hatte, auch weil Ethan von der anderen Seite her in diese Welt hineingekommen war. Es bestand kein Grund zu der Annahme, dass sie nur auf einer Seite begrenzt war.
    »Warum sagst du nichts?«
    Ich gestattete mir ein knappes Lächeln. »Okay, du wirst den Vorschlag nicht grundlos gemacht haben. Zwei Seelen, ein Gedanke. Also versuchen wir es.«
    »Dann geh du vor!«
    Das hatte Suko nicht aus Furcht gesagt. Ich war der Träger des Kreuzes, und durch seine Kraft war es uns gelungen, die Felswand an dieser Seite zu verändern.
    Sie war hell geworden. So hell und klar, dass mich der Eindruck überkam, sie wäre nicht vorhanden, und genau das wollte ich jetzt ausprobieren.
    In der Höhle selbst hatte sich nichts verändert. Noch immer nahmen alle die gleichen Haltungen ein. Auch der König hatte sich nicht von seinem Platz wegbewegt. Nach wie vor wirkte er wie ein Denkmal, aber er ließ den Blick nicht von Ethan Haycock, als wäre dieser etwas Besonderes für ihn. Das war er auch. Ich spürte es. Ich hatte auch nicht vergessen, dass er sich als der König bezeichnete.
    Aber zwei Könige?
    So richtig konnte ich daran nicht glauben. Hier musste ein anderes Spiel ablaufen. Möglicherweise hatte man Ethan nicht die Jokerkarte zugedacht, sondern die

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