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Die Runen der Macht - Göttliche Rache (German Edition)

Die Runen der Macht - Göttliche Rache (German Edition)

Titel: Die Runen der Macht - Göttliche Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Ballantine
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die Sicherheit Eurer Untertanen kümmern könnt?« Seine Stimme hallte scharf in dem kahlen Raum wider. Sie enthielt nicht den geringsten Anflug von Unterwürfigkeit. Es war die Stimme eines Mannes, der dazu bestimmt war, Kaiser zu sein, und in Vermillion hätte stehen und Prinzen gleichen Ranges wie Spielfiguren auf einem Brett hätte bewegen sollen.
    Onika riss den Kopf herum, und die Perlen schwangen gefährlich hin und her, bis Raed sich ziemlich sicher sein konnte, einen guten Blick auf seine Augen erhascht zu haben. Doch der Prinz reagierte nicht zornig. Er brauste nicht auf. Er tat nichts, was Raed erwartet hätte. Stattdessen kehrte er kühl zu seinem geschnitzten Stuhl zurück und legte eine elegante Hand auf die Rückenlehne.
    »Nichts ist mir wichtiger als das Wohlergehen Chiomas und seiner Bewohner – aber Ihr müsst verstehen, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Ich mag hier Prinz sein, aber ich werde ständig beobachtet.«
    »Beobachtet?« Sorcha fuhr herum wie angeschossen.
    Der Prinz umklammerte den Stuhl. »Ich kann nur sehr wenigen an meinem Hof vertrauen – nicht einmal meinen eigenen Diakonen.«
    Raed schüttelte den Kopf. Beim Blut, sie waren immer noch in derselben Situation. Konspiration und Korruption. Er fragte sich, warum Sorcha so schockiert wirkte – sie hätte das kommen sehen müssen.
    Sie schluckte, und ihr Bleistift schwebte über dem kleinen Notizblock, den sie aus der Tasche gezogen hatte. »Warum denkt Ihr das, Majestät?«
    »Ich denke es nicht – ich weiß es.« Onikas Stimme duldete keinen Widerspruch.
    »Doch Ihr denkt, dass Ihr uns vertrauen könnt?« Raed strich sich den Bart und fragte sich nicht zum ersten Mal, was genau sich hinter der Maske verbarg. Allmählich verstand er den Ärger seines Großvaters.
    Der Prinz richtete seine Aufmerksamkeit auf den Jungen Prätendenten, und obwohl er es nicht sehen konnte, hatte Raed deutlich den Eindruck, dass er lächelte. »Nach dem, was ich gehört habe – ja.«
    Sorcha streifte kurz mit den Fingerspitzen über ihre Handschuhe. »Euer Vertrauen schmeichelt uns, aber wenn Ihr wollt, dass wir diese Morde stoppen …«
    »Sie waren mit mir verwandt«, sagte der Prinz ruhig. »Und damit Ihr die Bedeutung dessen versteht, muss ich Euch sagen, dass ich auf dieser Welt nur sehr, sehr wenige Angehörige habe.«
    »Dann tötet also jemand eure Verwandten, selbst Euren Kanzler?« Raed fühlte sich an den Hof seines Vaters erinnert, der voller Verschwörungen gewesen war.
    Die Perlen klapperten, als der Prinz nickte. »Ich habe die Bewachung aller in der Stadt und im Palast verdoppelt, in deren Adern ein Teil meines Blutes fließt – und doch sterben sie weiter. Nur eine Handvoll ist noch übrig.«
    Raeds Großvater hatte den Prinzen von Chioma eine Schlange genannt, ihn des Hochverrats verdächtigt und sich von seiner Unverschämtheit beleidigt gefühlt. Konnten die gleichen Fehler in seinem Nachkommen stecken? Es war unmöglich, das hinter der Maske zu beurteilen.
    Und dann war da die Frage des Geistes, der ihn auf dem Fluss angegriffen hatte. Das Glänzen in den Augen der Frau, als sie ins Wasser gefallen waren, hatte sich in seine Erinnerung eingebrannt. So sehr er versuchte, nicht daran zu denken, wusste er intuitiv, dass ihr Angriff auf ihn sehr persönlich gewesen war.
    Sorcha stand auf. »Dann gebt uns die Erlaubnis, Nachforschungen anzustellen. Der Orden steht im Dienst des Reichs – nicht nur des Kaisers. Und nach der vergangenen Nacht bin ich davon überzeugt, dass Geister daran beteiligt sind.« Wie alle Diakone konnte sie gut lügen.
    Raed wartete, dass der Prinz zustimmte oder vielleicht offenbarte, den Jungen Prätendenten erkannt zu haben. Stattdessen sprang die Innentür auf, und es erschien die hochschwangere Frau, die sie tags zuvor im Audienzsaal gesehen hatten. Sie war älter, als man es von einer werdenden Mutter erwartet hätte, aber sehr schön. Ihre braunen Rehaugen wurden noch größer.
    »Es tut mir leid, Majestät«, murmelte sie und legte die Hand schützend um ihren Bauch, bevor sie sich umwandte, als wollte sie davonschlüpfen.
    »Japhne.« Zum ersten Mal stahl sich echtes Gefühl in Prinz Onikas Stimme. »Du brauchst nicht zu gehen.« Er streckte die Hand aus, und die Frau ergriff sie sofort. Trotz ihrer Leibesfülle war sie elegant. Raed hatte nicht viel Erfahrung mit schwangeren Frauen, aber ihm war klar, dass das selten sein musste.
    Die Liebe und Zärtlichkeit zwischen den beiden war sofort

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