Die Saat Der Makellosen
zu wollen.
“Kaffee? Du bist ein Schatz! Und ich könnte mich gerade über das ganze Paket hermachen, das deine Mom uns geschickt hat! Ein Glück geschieht das nicht öfters, ansonsten würde ich total fett werden bei den ganzen Leckereien!“
Romy legte einen Arm um Bekkys Schulter und führte sie zurück in den Laden, um dann die Tür hinter sich zuzuschließen, weil die Eröffnung erst in ein paar Tagen war. Es musste alles noch mal ordentlich gewienert werden, weil die letzten Arbeiten doch noch Spuren hinterlassen hatten.
Da hatte Romy einen Spleen, weil sie bei Bonny nicht so sehr mit hausfraulichen Qualitäten verwöhnt worden war. Mit acht hatte sie sich das Waschen und Trocknen von Wäsche selbst beigebracht, wobei natürlich einige Dinge schief gelaufen waren. Im Fernsehen in der Waschmittelwerbung hatte das immer viel leichter ausgesehen!
Bekky wurde ein klein wenig rot, als Romy sie künstlerisch begabt nannte. Sie selbst sah das wesentlich kritischer. Einen passenden Schriftzug auszuwählen war jedenfalls einfacher, als einen Granatapfel aus verschiedenen Perspektiven zeichnen zu müssen.
„Wenn ich Mom... ich meine, Prue lassen würde, dann käme jeden Tag ein Paket.“
Bekky ließ sich von Romy zurück in den Laden führen und sah dabei zu, wie sie sorgfältig abschloss. Sonst fühlte sich vielleicht noch jemand eingeladen, die sorgfältig gewählte und vom Mund abgesparte Einrichtung der Detektei zu klauen. Nachlässigkeit war ebenfalls eines der Dinge, die sie sich gerade nicht leisten konnten. Bekky hätte sich gern die Zunge abgebissen, als sie in Gegenwart von Romy ihre Adoptivmutter als Mutter bezeichnete. Ihre ältere Schwester schien sich zwar nicht daran zu stören und nannte Pruedence Dexter ja auch Bekkys Mom, aber es war irgendwie nicht richtig. Erstens hatte Romy mit ihrer Familie nicht so viel Glück gehabt, wie sie selbst und zweitens hatten sie beide eine richtige Mom, auch wenn diese gestorben war.
„Sie denkt halt, dass sie sich immer noch um mich kümmern muss. Und da wir jetzt zu zweit sind, packt sie doppelt so viel rein. Also spar dir das Zählen von Kalorien. Fett werden wir bei der ständigen Fütterung sowieso.“
Bekky machte eine wegwerfende Handbewegung und lachte, während sie ihrer Schwester nach oben folgte, die vorausgegangen war. Sie würden niemals fett werden. Dafür machten sie beide zu viel Sport und hatten definitiv zu viel Stress mit den Vorbereitungen zur Eröffnung. Bekky versetzte Romy einen auffordernden, leichten Stoß von der Seite.
„Du hast mir immer noch nichts davon erzählt, wie dein Vorstellungsgespräch neulich ausgegangen ist. Hast du den Job eigentlich bekommen? Und wo war das jetzt gleich?“ Eigentlich hatte Romy gar nichts erzählt und Bekky war schon ein wenig neugierig.
“Welches Gespräch meinst Du? Ich hatte mehrere!“, gab Romy ausweichend zur Antwort.
„Oh, du weißt genau, welches Gespräch!“ Bekky warf Romy einen entrüsteten Blick zu. Diesmal würde sie sich nicht einfach so mit einer ausweichenden Antwort abspeisen lassen. Im nächsten Moment erwiderte sie allerdings Romys ertapptes Grinsen. Ihre große Schwester wusste sehr gut Bescheid.
“Ach, das war so ein Edelschuppen, fast schon Fifth Avenue! Ich vermute, dass das nichts wird… Ich glaube, ich hätte nicht so direkt antworten sollen, was ich mit aufdringlichen Verehrern mache… Sie wollten sich telefonisch bei mir melden, aber das hörte sich so nach Abwimmelstrategie an. Ich werde wohl doch den Technoschuppen in der Canal Street in Betracht ziehen müssen, auch wenn ich nicht auf die Musik stehe! Ist ja nicht so wichtig! Die Tänzer sind ja nur Dekoration! Außerdem ist es gutes Training!", antwortete sie ausweichend.
Bekky holte zwei schwarze Kaffeebecher aus dem Küchenschrank und schenkte ihnen beiden ein, während Romy erzählte. Dabei machte sie ein eher skeptisches Gesicht. Diese Idee mit dem Tanzen war ziemlich verwegen. Sogenannte Edelschuppen waren sicher auch nicht besser als diese Technobude.
„Dekoration? Oh bitte, darunter versteh ich aber etwas anderes, Romy.“ Bekky stellte den Teller mit den Brownies auf den Tisch, die sie bisher in einem anderen Schrank, der bis auf eine weitere, unbenutzte Garnitur Teller leer war, versteckt gehalten hatte.
"Tadaaa!"
"OH, MANN! Schokobrownies! Klasse!“, freute sich Romy, als ihre Schwester einen Teller mit dem herrlich duftenden Gebäck vor sie auf den Tisch stellte.
Mit gutem Essen konnte man
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