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Die Saeulen der Macht

Die Saeulen der Macht

Titel: Die Saeulen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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behalten kannst, wirst du in einen Beutel mit Katzenkot greifen, das verspreche ich dir. « Ihre Stimme klang müde, weder frech noch drohend. » Wo ist der Suppentopf hin? «
    Sie gingen am Ufer entlang und fanden ihn zum Glück hinter der nächsten Biegung, wo er in einem Gewirr von Ästen und Schilfgras hängengeblieben war. Nachdem Jalimey ihn mit Wasser gefüllt hatte, trug Tahan ihn zurück ins Lager, wo Noan neben Ralnir am Feuer saß und ihnen sichtlich erholt zulächelte.
    Vorwürfe wären besser gewesen. Fragen. Vielleicht sogar ein Schlag ins Gesicht. Das hätte Tahan alles verkraftet. Aber die Art, wie Noan ihm die Hand auf die Schulter legte und sich ernsthaft bedankte, wie von Mann zu Mann, war unerträglich.
    Â» Du bist zurückgekommen, Tahan. Ich wusste, du lässt uns nicht im Stich. «
    Jalimey begnügte sich mit einem verächtlichen Schnaufen. Sie war ungewöhnlich still; offenbar hatte sie sich immer noch nicht ganz von dem Zwischenfall am Bachufer befreit.
    Â» Wie habt Ihr euch bloß von diesen Händlern erwischen lassen? « , fragte Tahan.
    Noan seufzte. » Es ist einfach passiert. Wir waren zu nah an der Straße. Ich hatte Wache und bin eingeschlafen, und als Nächstes habe ich Jalimey schreien gehört. «
    Das deckte sich erstaunlicherweise nicht so recht mit dem, was das Mädchen erzählt hatte. Tahan warf ihr einen fragenden Blick zu, den sie entschlossen ignorierte.
    Â» Und jetzt? « , fragte Noan. » Wir sollten rasch weiterreiten, bevor der Winter über uns hereinbricht. Allerdings haben wir nur zwei Pferde. «
    Â» Oh, mich braucht Ihr nicht in Eure Pläne einzubeziehen « , versicherte der Mönch. » Ich komme nicht mit. «
    Â» Schade. Ich hatte gehofft… Nun, dann hat sich diese Schwierigkeit erledigt. Wann können wir aufbrechen? «
    Noan rieb sich die Schläfen, seine Bewegungen waren ungelenk. Ganz hatte Ralnir ihn nicht von den Auswirkungen des Banoarausches heilen können. Dennoch übernahm der Junge das Kommando mit einer Selbstverständlichkeit, die Tahan gleichermaßen verblüffte wie ärgerte.
    Â» Hier verabschiede ich mich also. « Meister Ralnir deutete eine Verbeugung an. » Eine angenehme Reise, und nichts für ungut, Söldner Tahan. Auf ein baldiges Wiedersehen– wo auch immer wir uns begegnen werden. «
    Der Prinz musterte seinen Widersacher mit so viel Gleichmut, wie er nur aufbringen konnte. Seine Gefährten mussten nicht wissen, was zwischen ihnen vorgefallen war.
    Â» Was war das? « , fragte Jalimey leise, nachdem der Mönch davongeschritten war. » Eine Drohung? «
    Tahan blickte ihm nach, bis er zwischen den Bäumen verschwunden war. » So etwas in der Art « , sagte er nachdenklich. » Diese Bruderschaft besitzt auch in Rajalan einen Ordenssitz. «
    Â» In dem Fall war es noch unklüger, als ich dachte, dass du dich mit den Mönchen anlegst « , meinte das Mädchen. » Schließlich willst du nach Rajalan, wie du ständig betonst. Wusstest du vorher etwa nicht, dass der Orden der Vier dort sein wird? Oh doch. « Sie schüttelte den Kopf. » Natürlich wusstest du es. Du bist einfach bloß verrückt, das ist es. «
    Noan munterte gerade die Bergstute auf, die nach der rasanten Flucht vom Vorabend nur wenig Freude darüber zeigte, dass es bereits weiterging. » Ich würde dich gerne fragen, ob du mit mir reitest, Jalimey. « Farbe kroch ihm über die Wangen.
    Â» Vala ist erschöpft « , sagte Tahan. » Jalimey reitet mit mir. «
    Noan blickte auf. In seinen dunklen Augen lag ein erschrockener Ausdruck. » Du hast recht « , meinte er. » Das habe ich nicht bedacht. «
    Jalimey tat, als merkte sie nichts– weder von Noans vorsichtiger Hoffnung noch von Tahans kleinem Triumph. Doch als sie hinter ihm aufsaß und die Arme um ihn schlang, gestattete sie sich eine kleine Rache.
    Â» Du darfst nicht glauben, dass er unseretwegen zurückgekommen ist « , sagte sie zu Noan. » Es geht ihm nur um diesen verdammten Brief. «
    Â» Er ist eben ein Mann mit einem außergewöhnlich großen Pflichtgefühl. «
    Â» Er ist ein Söldner aus Ganashk! Was kümmert ihn Terajalas? Was kümmert ihn unser Schicksal? «
    Noan lächelte Tahan an. Die ehrliche Freundschaft in seinem Gesicht war so entwaffnend, dass dem Prinzen keine passende Erwiderung

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