Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
Vom Netzwerk:
kann.«
    »Einer?«, fragte Tarek. »Und die anderen?«
    Der Meistermagier drehte den Pfeil verlegen in den Händen. »Nun, die Zwischenwelt ist für uns Menschen überaus lebensfeindlich, müsst Ihr wissen«, erklärte er. »Außerdem ist ein Quarlin unberechenbar. Er besitzt zwar eine gewisse Intelligenz, doch würde ich mich niemals auf sein Wort verlassen.«
    »Ein Todeskommando also!« Tarek blieb gelassen. »Vier Krieger, sagtet Ihr?«
    »Besser mehr«, erwiderte der Meistermagier. »Und erfahrene Kämpfer. Keine Schwächlinge. Sonst sehen wir am Ende keinen von ihnen wieder.«
    Tarek schwieg lange. Dann wandte er sich um und ging zur Tür. »Ich werde darüber nachdenken und Euch meine Entscheidung am Nachmittag mitteilen«, erklärte er und zog die Tür hinter sich ins Schloss.
    Der Meistermagier starrte ihm grimmig nach. Die Tatsache, dass er gezwungen war den obersten Kriegsherrn in sein größtes Geheimnis einzuweihen, gefiel ihm gar nicht. Das konnte fatale Folgen für seine langfristig angelegten Pläne haben, in denen es für Tarek keinen Platz gab.
    »Nun, in diesem Fall bin ich auf seine Hilfe angewiesen. Daran lässt sich jetzt nichts ändern«, murmelte Asco-Bahrran, während er den Pfeil wieder auf den Tisch zurücklegte.
    Plötzlich lächelte er. Die Sache war doch eigentlich ganz einfach. Es musste ihm nur gelingen, Tarek auszuschalten, bevor er ihm gefährlich werden konnte. Und er wusste auch schon wie.

 
    2
     
     
     
    Die dunklen Schatten der steilen Felswände wichen nur langsam den ersten Strahlen der Morgensonne und würden die Lichtung, auf der sich die Gefährten spät in der Nacht zur Ruhe gelegt hatten, noch lange bedecken.
    Die fünf Menschen hatten sich rund um das kleine Feuer zum Schlafen niedergelegt, während die graue Wölfin die Lichtung immer wieder wachsam umrundete. Sie war zufrieden. Gegen Mitternacht hatte sie die Nebelelfe und deren Gefährten dazu bewegen können, ihr zu folgen. Unterwegs hatte die Wölfin deutlich gespürt, dass keiner von ihnen ihr wirklich vertraute, aber das änderte sich schlagartig, als die vier die schlafende Sunnivah entdeckt hatten. Nach dem glücklichen Wiedersehen hatten sie noch lange zusammengesessen und geredet, aber jetzt schliefen alle tief und fest.
    Die Wölfin setzte sich auf ihre Hinterläufe und gönnte sich eine kurze Rast, während sie ihre feine Nase witternd dem Wind entgegenstreckte. Ihre Aufgabe war es, über den Schlaf der Menschen zu wachen. Erst als sich die Gefährten im Morgengrauen verschlafen streckten, verließ sie lautlos die Lichtung, um im Wald zu jagen.
    »Verdammt kalt ohne Decke!« Fayola schlang fröstelnd die Arme um ihren Oberkörper. Sie hatte ihren Umhang am Abend Alani überlassen, die in ihrem dünnen Gewand erbärmlich gefroren hatte.
    »Wer hätte auch damit gerechnet, dass wir die Nacht hier draußen in den Bergen verbringen würden?« Sunnivah griff mit ihren kalten Fingern nach einem Stück Holz und warf es auf die glimmende Feuerstelle. Dann stand sie auf, um sich zu bewegen und die Kälte aus ihren Gliedern zu vertreiben.
    Vhait hatte sich ebenfalls erhoben und schürte mit einem langen Stock die Glut, während er weitere Äste und Stöcke in die züngelnden Flammen warf.
    Als das Feuer wenig später knisternd und Funken sprühend in die Höhe sprang, kehrte die Wölfin zurück. In ihrem Maul trug sie ein fettes Kaninchen, das sie wie selbstverständlich am Feuer niederlegte, bevor sie sich schläfrig unter einem Busch zusammenrollte.
    Vhait beobachtete, wie sie es sich umständlich bequem machte und blinzelnd die Augen schloss. »Ich hätte niemals geglaubt, dass ich dem Wolf noch einmal begegnen würde«, sagte er. »Ich war fest davon überzeugt, dass er nur ein Teil meiner Fieberträume war.«
    »Er ist eine Wölfin!«, erklärte Sunnivah lächelnd. Sie hatte sich neben dem jungen Krieger am Feuer niedergelassen und streckte ihre Hände der willkommenen Wärme entgegen. Ihr Blick ruhte ebenfalls auf dem grauen Tier. »Sie hat etwas Besonderes an sich, auch wenn ich noch nicht dahinter gekommen bin, was es sein könnte.« Abrupt wandte sie den Kopf und sah den jungen Krieger aufmerksam an. »Wo bist du ihr schon einmal begegnet?«, fragte sie mit unverhohlener Neugier. Vhait zögerte, doch dann berichtete er mit knappen Sätzen von seinem sonderbaren Erlebnis in der Finstermark. Dabei verschwieg er bewusst die Umstände, die ihn so tief in diese lebensfeindliche Gegend geführt hatten, und gab

Weitere Kostenlose Bücher