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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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und ging zu Vhait, der etwas abseits saß und sein Messer mit einem Stein schärfte. »Und was ist mit dir?«, fragte sie. Ihr Misstrauen gegenüber dem jungen Krieger war zwar nicht völlig verschwunden, es war aber auch längst nicht mehr so stark wie noch in den Stollen unter der Festung. »Wirst du uns freiwillig zum Himmelsturm begleiten?«
    Vhait wusste, dass er keine Wahl hatte. Sunnivah hatte sich am vergangenen Abend nicht die Mühe gemacht, ihren Bericht vor ihm zu verheimlichen. Dabei hatte er einiges über die Absichten der Frauen erfahren können, wenn auch noch Fragen offen geblieben waren. Was sie planten, erschien ihm so unmöglich und aussichtslos, dass es ihn erstaunte, mit welcher Zuversicht die drei darangingen, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Offensichtlich glaubten sie fest daran, dass es ihnen gelingen würde, der verbannten Göttin den Stab der Weisheit zurückzubringen. In seinen Augen hatte ihr Vorhaben allerdings kaum eine Chance. Wahrscheinlich würden sie es nicht einmal schaffen, den Himmelsturm lebend zu erreichen. Doch er behielt seine Meinung für sich und beteiligte sich auch nicht an den Reisevorbereitungen.
    Fayolas Frage überraschte ihn daher nicht.
    Tatsächlich hatte er in der vergangenen Nacht lange wach gelegen und sich gefragt, was er machen sollte. Dabei musste er schnell feststellen, dass er eigentlich nur zwei Möglichkeiten hatte: Er konnte die Frauen entweder begleiten oder verlassen. Doch wohin sollte er gehen? Der Weg zur Festung war ihm verwehrt, denn dort hielt man ihn jetzt für einen Dieb. Überall wurde nach ihm gesucht und er besaß nicht die Mittel, seine Unschuld zu beweisen. Umständlich legte er den Stein und das Messer zur Seite und sah Fayola an. »Ich komme mit euch!«, sagte er fest und der Ausdruck in den Augen der Kriegerin verriet ihm, dass sie genau diese Antwort von ihm erwartet hatte.
    »Gut«, erwiderte sie knapp. »Du hast mir zwar bisher keinen Grund gegeben, an deiner Aufrichtigkeit zu zweifeln…« Während sie weitersprach, wurden ihre Augen schmal und funkelten drohend. »Aber du sollst wissen, dass ich nicht zögern werde dich zu töten, wenn du versuchst zu fliehen oder dich gegen uns wendest.« Damit erhob sie sich und wandte sich der erlöschenden Glut des Feuers zu, um es zu schüren.
    »Ich habe gewusst, dass du auf unserer Seite bist.« Sunnivah legte einen prall gefüllten Wasserschlauch in das Gras und setzte sich neben Vhait. Sie erwiderte den erstaunten Blick des jungen Kriegers ohne eine Spur von Misstrauen und lächelte ihn an. »Wir können jede Hilfe brauchen. Der Weg, den wir gehen müssen, ist gefährlich.« Wieder lächelte sie und ihre Augen strahlten. »Wie wäre es, wenn du mir zur Abwechslung einmal etwas von dir erzählst?«, fragte sie. »Wir wissen so gut wie gar nichts über dich.«
    Vhait schwieg. Es war nicht seine Art, über sich zu sprechen, aber er sah ein, dass er diesmal wohl nicht umhinkonnte, wenn er das Vertrauen der Frauen gewinnen wollte. Er musste ihnen die Wahrheit sagen. Eine Weile suchte er noch nach dem passenden Anfang, dann begann er zu erzählen. Die Tatsache, dass er der Sohn des obersten Kriegsherrn war, verschwieg er dabei ebenso wenig wie die Ereignisse, die zu dem Zerwürfnis mit seinem Vater geführt hatten.
     
     
    Kurz vor Sonnenuntergang kehrte Naemy zurück. Sie brachte Decken, Rucksäcke und ausreichend Proviant für die nächsten Sonnenläufe mit und, zu Sunnivahs großer Überraschung, auch ein Schwert für Vhait. Offenbar war sich die Nebelelfe der Rolle, die der junge Krieger in ihrer kleinen Gruppe spielte, weitaus sicherer als Fayola und Sunnivah.
    »Ich habe noch zwei Geschenke von Mino-They für dich«, sagte Naemy und reichte Sunnivah eine kleine Flasche aus durchsichtigem Glas und ein Paar lederne, pelzgefütterte Handschuhe.
    »Was ist das?« Prüfend hielt Sunnivah die Flasche der niedrig stehenden Sonne entgegen und kippte den Inhalt mal in die eine, mal in die andere Richtung. Rote Flüssigkeit schwappte im Inneren der Flasche träge hin und her. Wäre die Farbe nicht gewesen, hätte man glauben können, in der Flasche befinde sich Öl. Sunnivah runzelte die Stirn. Sie hatte keine Ahnung, wozu sie dienen sollte.
    »Es ist ein hochwirksamer Trank gegen die Kälte«, erklärte Naemy, der Sunnivahs Gesichtsausdruck nicht entgangen war. »Mino-They glaubt, dass du ihn bei deinem Aufstieg zum Himmelsturm gut gebrauchen kannst.«
    »Aber wir haben Sommer! Selbst in den

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