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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Die Nebelelfe unternahm einen vorsichtigen Versuch, ihn zu erreichen, doch die Pranke des Quarlins hielt sie mit eisernem Griff und ließ ihr nicht die geringste Chance. Plötzlich hörte Naemy weitere Stimmen in der undurchdringlichen Dunkelheit. Offenbar war der Krieger nicht allein.
    Gleich darauf traf ein Pfeil den massigen Körper des Quarlins und ließ ihn gequält aufschreien. Mit einer für seine Größe unglaublich geschmeidigen Bewegung fuhr er herum und sprang den Angreifern mit einem gewaltigen Satz entgegen.
    Naemy hörte die Männer schreien und den Quarlin brüllen, hatte jedoch nicht vor abzuwarten, wer von ihnen den Kampf gewann. Mühsam setzte sie sich auf. Ihr rechter Arm schmerzte höllisch. Er ließ sich nicht bewegen und hing nutzlos herunter. Vermutlich war er gebrochen. Naemy schloss kurz die Augen und verdrängte die hämmernden Schmerzen aus ihrem Bewusstsein. Dann drehte sie sich um, ergriff den Dolch des toten Kriegers mit der linken Hand und richtete sich auf.
    Sie musste hier fort! Die Gelegenheit war günstig.
    Hinter ihr tobte der Kampf mit unverminderter Heftigkeit.
    Hastig zwang sie sich zur Ruhe, um in ihren Gedanken noch einmal das Bild ihres Zielortes entstehen zu lassen. Doch als das Bild fast vollständig war, bemerkte der Quarlin ihren Fluchtversuch und wandte sich von seinen Angreifern ab. Wie ein Dämon tauchte er vor Naemy auf. Eisiger Schrecken durchzuckte die Nebelelfe und ließ die Gedankenbilder augenblicklich verblassen.
    Der Quarlin fauchte und knurrte böse. Sprungbereit kauerte er vor der Elfe, die ihm den kurzen Dolch drohend entgegenstreckte. Vor dem Hintergrund des riesigen Raubtieres wirkte die kurze Waffe fast lächerlich, doch ihr langes Jagdmesser konnte Naemy mit der linken Hand nicht erreichen und so blieb ihr nur der Dolch, um sich zu verteidigen. »Nun spring schon«, rief sie herausfordernd, bereit, ihr Leben so teuer wie möglich zu verkaufen.
    Der Quarlin sprang, doch er erreichte sie nicht.
    Mitten im Sprung wurde seine ungeschützte Flanke von drei Pfeilen getroffen, die ihm die Kraft nahmen und ihn wie einen Stein zu Boden stürzen ließen, wo er benommen liegen blieb. Die Pfeile konnten ihn nicht schwer verletzt haben, doch Naemy hatte dadurch genügend Zeit gewonnen, um zu verschwinden.
    »Und jetzt zu dir!« Völlig überraschend packte sie jemand von hinten und schlug ihr den Dolch aus der Hand.
    Naemy spürte die stählerne Spitze eines Messers an ihrem Rücken und einen Arm um ihren Hals, der ihr fast die Luft abschnürte. Die Krieger waren zu dritt. Ihre Rüstungen waren zerrissen und blutverschmiert, doch sie selbst schienen unverletzt zu sein. Zwei hielten sie von hinten fest, während der Dritte ungeduldig vor ihr auf und ab ging.
    »Wo ist das Pulver, das du gestohlen hast?«, fragte er nervös, während sein Blick ständig zwischen der bewusstlosen Raubkatze und der Elfe hin und her wanderte.
    Naemy schwieg.
    Mit einem Schritt war der Krieger heran, ergriff ihren verletzten Arm und drehte ihn mit eisigem Lächeln nach hinten. Naemy hatte Glück. Die Barriere, die sie um ihr Bewusstsein gelegt hatte, hielt und sie verspürte keinen Schmerz.
    »Bei den drei Toren«, stieß der Krieger hervor. »Das ist Zauberei! Aber ich werde dich schon noch zum Reden bringen.« Er trat einige Schritte zurück und nahm seinen Bogen zur Hand. Langsam zog er einen Pfeil aus dem Köcher auf seinem Rücken, legte ihn auf die Sehne und richtete den gespannten Bogen auf Naemy.
    »Wenn du tot bist, nützt du mir wenig«, erklärte er mit grausamem Lächeln und ließ den Pfeil fliegen. Ein heißer Schmerz schoss durch Naemys Bein und sie schrie ihre Qual in die Dunkelheit hinaus.
    »Na also!« Der Krieger lächelte zufrieden und legte einen neuen Pfeil an. »Wenn du mir verrätst, wo du das Pulver versteckt hast, werde ich sofort damit aufhören!«, versprach er und sah Naemy erwartungsvoll an. »Hast du schon genug?«
    Naemy dachte nicht daran, dem Krieger zu antworten. In ihrem Kopf arbeitete es. Sie musste hier fort. Obwohl der Schmerz in ihrem Bein sie peinigte, gelang es ihr mit einer verzweifelten Anstrengung, ein Bild des Rebellenlagers in ihren Gedanken entstehen zu lassen. Verbissen hielt sie es fest und sammelte ihre Kräfte.
    Wenige Augenblicke später begann die Gestalt des Kriegers vor ihren Augen zu verschwimmen und sein erstaunter Ausruf erreichte sie nur mehr schwach. Doch die beiden anderen Krieger waren noch da. Naemy spürte nach wie vor das

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