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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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erschütterte den Wald.
    Ein glühender Feuerball stieg über dem bewusstlosen Mädchen in die Höhe und erleuchtete den Wald in einem Umkreis von vielen Längen. Ein Mann schrie vor Schmerzen und ein Ekel erregender Geruch nach verbranntem Fleisch lag in der Luft.
    Als sich der Rauch verzog, wichen die Krieger entsetzt und furchtsam von dem bewusstlosen Mädchen zurück. Keiner wagte es, sie noch einmal anzurühren.
    Unmittelbar vor ihnen wand sich ihr Hauptmann schreiend auf dem Boden und presste verzweifelt die Hände vor sein entstelltes Gesicht. Seine langen Haare und der kurz geschnittene Bart waren fast völlig verbrannt. Die Kopfhaut bestand nur noch aus blutigen Fetzen und dunkles, dickflüssiges Blut sickerte in schmalen Rinnsalen zwischen seinen Fingern hervor.
    Hilflos wand er sich in einer rasch größer werdenden Lache seines eigenen Blutes, während seine lidlosen, blinden Augen noch immer entsetzt und ungläubig auf das Mädchen neben ihm zu starren schienen.
    Im selben Moment, als er sich über das Mädchen gebeugt hatte, um es endlich ganz zu besitzen, hatte sich die Magie des Amuletts, das sie an einem Lederband um den Hals trug, in einem grellen Feuerball entladen. Das gleißende Licht blendete seine Augen und eine heiße Druckwelle verbrannte sein Gesicht und schleuderte ihn zurück.
    Inzwischen war das Licht wieder erloschen, aber das Amulett pulsierte noch immer drohend in einem schwachen Orange, jederzeit bereit, seine Besitzerin erneut zu verteidigen.
     
     
    Aus den Augenwinkeln sah der Riesenalp den Nebel unter sich wie von einem gewaltigen Feuer aufleuchten. Dort musste sie sein! Und obwohl er nicht erkennen konnte, was ihn unter dem undurchdringlichen Blätterdach erwartete, hielt der Riesenalp direkt auf das feurige Leuchten zu.
    Kurz bevor er es erreichte, warf er seinen Kopf in den Nacken, öffnete den riesigen Schnabel und zum ersten Mal seit vielen Jahreszeiten ertönte über dem Wald wieder der Furcht erregende Kampfschrei eines Riesenalps. Alle Vorsicht missachtend tauchte er in das dichte Blätterdach der riesigen Baumkronen ein und brach knirschend und krachend durch das dichte Gewirr aus Ästen und Zweigen.
     
     
    Die acht Männer auf dem Waldboden hoben verwirrt die Köpfe und starrten entsetzt in seine Richtung. Von namenloser Furcht getrieben hasteten sie zu ihren Pferden und versuchten zu fliehen. Doch die von der Explosion völlig verängstigten Tiere hatten die Nähe des Vogels bereits gewittert und seinen Schrei gehört. Voller Panik zerrten sie an ihren Zügeln und traten mit den Hinterläufen aus. Ihr Blick war wild und weißer Schaum tropfte aus ihren Mäulern, während sie mit aller Kraft versuchten sich zu befreien.
    Die meisten Krieger handelten sich bei dem Versuch, ihr Pferd zu besteigen, schmerzhafte Verletzungen ein. Doch sie kümmerten sich nicht darum. Jeder, dem es endlich gelang, den Sattel eines der tobenden Tiere zu erreichen, preschte, ohne sich noch einmal umzublicken, in die Nacht hinaus. Nicht einer von ihnen kümmerte sich dabei um den schwer verletzten Anführer. Blind und hilflos ließen sie ihn auf dem Waldweg zurück und verschwanden in der Dunkelheit des Waldes.
    Halb besinnungslos vor Schmerzen krümmte sich der Krieger im trockenen Laub. Die Hufschläge der fliehenden Pferde waren verklungen und sein lautes, gequältes Stöhnen wurde nur noch von dem leisen Knistern des Feuers und Ilahjas stoßweisen Atemzügen begleitet. Seine blinden Augen sahen nicht, dass sich der Riesenalp in rasender Wut näherte. Und so blieb es ihm auch erspart, die grenzenlose Furcht eines Mannes zu spüren, der seinem sicheren Tod ins Auge blickt, als der Riesenalp dicht vor ihm stehen blieb und seinen gewaltigen Kopf hob. Mit einem entsetzlichen, reißenden Laut fuhr der scharfe Schnabel des Vogels tief in den Leib des Kriegers und der Kopf des Verwundeten kippte mit einem letzten, erstickten Schrei zurück. Dann packte der Riesenalp den Leichnam mit seinem Schnabel und schleuderte ihn weit in das dichte Unterholz hinaus.
    In den nächtlichen Wald kehrte gespenstische Ruhe ein. Nachdenklich betrachtete der Riesenalp die entblößte Gestalt des Mädchens, die regungslos vor ihm auf dem laubbedeckten Boden lag. Die Reste getrockneter Blätter hingen an ihrem geöffneten Mantel und Millionen Wassertropfen, die der Nebel zurückgelassen hatte, glitzerten in ihrem kupferroten Haar. Ihr Atem ging stoßweise und ihre Haut schimmerte ungesund in einem blassen Blau. Der

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