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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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anzusehen. Ranguns Kleidung war zerrissen und an vielen Stellen von frischem Blut getränkt. Offensichtlich hatten die Krieger ihn überwältigt, als er versuchte Kuomi zu helfen.
    Beim Anblick der großen Not, in der sich die Menschen befanden, die ihm das Leben gerettet hatten, erfüllte Vhait eine nie gekannte Wut.
    Er musste ihnen helfen!
    Rücksichtslos bahnte er sich einen Weg durch den dichten Ring der Krieger, die ihren Kameraden bei dem ungleichen Kampf beobachteten.
    »Aufhören!«, brüllte er und stellte sich schützend vor Kuomi.
    Der hünenhafte Krieger knurrte und wollte sich auf ihn stürzen. Doch bevor es dazu kam, rief ein anderer: »Bei den Toren, es ist Vhait!« Sofort wurde es still.
    »Lasst die Frau in Ruhe!«, rief Vhait in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete, und funkelte die Krieger zornig an. »Wo ist euer Hauptmann?«
    Sofort machte sich einer der Krieger auf den Weg, um den Hauptmann zu holen. Vhait stand noch immer vor Kuomi, die ihn dankbar ansah. Aber auch sie spürte, dass die Gefahr noch nicht vorbei war.
    Bald darauf erschien der Hauptmann und trat vor seine Männer. Schweigend musterte er den jungen Mann vor der Hütte und nickte. »Der Krieger hat Recht«, stellte er gleichmütig fest. »Du bist tatsächlich Tareks Sohn. Was machst du in dieser Einöde? Man hat überall nach dir gesucht.«
    Vhait antwortete nicht. Der gelassene Tonfall des Hauptmanns, der für das grausame Schicksal der friedlichen Dorfbewohner verantwortlich war, widerte ihn an.
    »Zuerst verrätst du mir, was ihr hier zu suchen habt«, sagte er zähneknirschend und sah sein Gegenüber herausfordernd an.
    Der Hauptmann spuckte in den Sand. »Wir haben den Befehl, zehn Neugeborene nach Nimrod zu bringen«, erwiderte er knapp und ein siegessicheres Lächeln umspielte seine Lippen.
    »Dieses Kind werdet ihr nicht mitnehmen«, sagte Vhait und deutete auf Kuomi und Rangun. »Und ihr werdet auch seine Eltern in Frieden lassen.«
    »Du hast nicht das Recht, mir Befehle zu erteilen.« Der Tonfall des Hauptmanns wurde schärfer. »Der Schlangenorden nimmt nur Befehle des obersten Kriegsherrn entgegen.« Er gab dem Krieger, der Kuomi bedrängt hatte, einen Wink. Drohend kam er auf Vhait zu und machte Anstalten, nach dem Kind zu greifen.
    »Halt!« Vhait hatte Kuomi das Messer entrissen und hielt es dem Krieger warnend entgegen. »Ich sagte, das Kind bleibt hier. Oder wollt ihr, dass ich meinem Vater berichte, wie der Schlangenorden die Menschen belohnt, die seinem Sohn das Leben gerettet haben?«
    Im Gesicht des Hauptmanns arbeitete es. Schließlich lenkte er ein. »Schon gut«, sagte er versöhnlich. »Ihnen wird nichts geschehen, darauf hast du mein Wort.« Er gab dem Krieger, der Rangun festhielt, ein Zeichen, worauf dieser zurücktrat und die Fesseln des jungen Mannes zerschnitt.
    Vhait senkte das Messer und reichte es Kuomi. »Es tut mir Leid, aber mehr kann ich nicht für euch tun«, flüsterte er bedauernd.
    Kuomi nickte und presste ihren Sohn schützend an sich. »Danke«, sagte sie mit erstickter Stimme. Tränen standen in ihren Augen, als sie sich abwandte und in der Hütte verschwand. Rangun trat heran, sagte jedoch nichts. Nur vor dem Eingang zur Hütte hielt er noch einmal an und bedachte Vhait mit einem langen verbitterten Blick aus seinen traurigen braunen Augen, bevor er seiner Gefährtin folgte.
    »In Nimrod halten dich alle für tot!« Die dunkle Stimme des Hauptmanns beendete den bedrückenden Moment. »Es ist besser, wenn du uns begleitest.«
    Vhait nickte. Er wusste, dass er die Krieger begleiten musste, doch seinen Glauben an die Gerechtigkeit An-Rukhbars würde er in Kuomis Dorf zurücklassen. Er war mit den Bewohnern, die ihn so selbstlos in ihrer Mitte aufgenommen hatten, gestorben.

 
    9
     
     
     
    Lautlos huschten Sunnivah und Fayola durch die schlafende Festungsstadt. Vorsichtig stiegen sie über die unzähligen schnarchenden Gestalten, die in dieser Nacht überall trunken in den Gängen lagen. Es war sehr dunkel. Keiner der Bediensteten kümmerte sich an diesem Abend darum, die heruntergebrannten Fackeln auszuwechseln.
    Fünf Sonnenläufe nachdem sie begonnen hatten ihren Plan auszuarbeiten, wagten die beiden Frauen schließlich den Versuch, die Nebelelfe zu befreien.
    Die Zeit drängte, aber es hatte sich bislang keine günstige Gelegenheit ergeben. An diesem Nachmittag war ihnen jedoch der Zufall zu Hilfe gekommen.
    Ein völlig erschöpfter Reiter war in den Hof geprescht und hatte

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