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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Füßen des Druiden schlüpfrig. Er strauchelte und wäre sicher gestürzt, wenn ihn nicht ein Cha-Gurrlin aufgefangen hätte.
    Die wuchtige Pranke des hünenhaften Eberkriegers packte ihn am Arm und schleppte ihn zu der seltsam anmutenden Holzkonstruktion in der Mitte der Plattform, deren blutige Stränge und blitzende Klingen keinen Zweifel daran ließen, wozu sie diente: zum Töten!
    Der Cha-Gurrlin zerrte Anthork vor das Hinrichtungsgerüst und öffnete seine Fesseln. Der Druide nutzte die Zeit, um den Blick ein letztes Mal über die dicht gedrängte Menschenmenge schweifen zu lassen.
    Auf dem Platz war es totenstill. In stummem Entsetzen starrte das Volk von Thale auf den Mann, der ihnen viele Sommer lang Schutz und Hilfe gewährt hatte. Viele weinten oder beteten leise. Selbst To und Yu hatten das Antlitz hinter einer dicken Wolke verborgen, als könnten sie es nicht ertragen, das Martyrium des letzten Druiden von Thale mit anzusehen.
    Anthork spürte, wie sich die Fesseln lösten und das gestaute Blut schmerzhaft in die Hände zurückschoss, doch er ahnte, dass dies nur Nadelstiche im Vergleich zu dem waren, was ihn noch erwartete.
    Er hatte nicht mehr viel Zeit. Dies war die letzte Chance, dem Volk die Botschaft der Göttin zu überbringen, und Anthork war fest entschlossen, den Funken der Hoffnung auszusäen, bevor er den anderen folgte. Wohl wissend, dass auch der Anführer des Cha-Gurrlinen-Heeres irgendwo dort draußen in der Dunkelheit saß und sich an dem Leid und dem qualvollen Streben der Druiden ergötzte, erhob er die Stimme und rief voller Zorn: »Du wirst nicht lange über dieses Land herrschen, Ausgeburt der Finsternis!« Die Worte hallten klar und ohne eine Spur von Furcht durch die Nacht. »In zehn Sommern, wenn To und Yu sich verdunkeln, wird einer das Licht der Welt erblicken, der das Mal der Monde tragen und die unschuldigen Menschenleben rächen wird. Fürchte dich, denn er wird die Macht besitzen, unsere geliebte Göttin zu befreien und dich zu vernichten. Volk von Thale, sei . . . «
    In diesem Augenblick packte ihn ein Cha-Gurrlin von hinten und stopfte ihm ein blutverschmiertes Leinentuch in den Mund, um den Wortschwall zu ersticken. Anthork würgte und hustete und versuchte den Lumpen auszuspucken, doch ein heftiger Prankenhieb des Kriegers raubte ihm für kurze Zeit die Besinnung, und er sackte kraftlos zu Boden.
    Als er wieder zu sich kam, lag er mit dem Rücken auf dem schmalen Brett, auf dem schon die anderen Druiden ihr Leben gelassen hatten. Ein blutiges Seil umspannte seinen Bauch und nahm ihm den Atem, während ihm die eisernen Ringe an Handgelenken und Fußknöcheln schmerzhaft in die ungeschützte Haut schnitten. Er spürte, wie sich die Seile spannten, und hörte das knatternde Geräusch der Seilwinden, die ihm Arme und Beine spreizten, bis er das Gefühl hatte, er werde zerrissen. Der Schmerz war unerträglich, doch der Knebel dämpfte die gequälten Laute, die seiner Kehle entflohen, und die lastende Stille gab der Hinrichtung etwas Geisterhaftes und Unnatürliches. Dann war es vorbei.
    Den Blick zu den Sternen gerichtet, die wie funkelnde Edelsteine auf einem samtenen Teppich funkelten und nur gelegentlich von Wolken verdeckt wurden, wartete Anthork auf das Ende. Doch statt der erwarteten Folter erhob sich plötzlich ein dunkler Schatten neben ihm, und jemand hielt ihm eine Fackel so dicht vor das Gesicht, dass er die Hitze der Flammen auf der Haut spürte.
    »Die Wege des Schicksals sind off recht seltsam, nicht wahr?«, hörte er jemanden sagen. Anthork wandte den Kopf, um zu sehen, wer zu ihm gesprochen hatte. Neben ihm stand ein Mann in dunkler Robe, doch das grelle Licht der Fackel machte es ihm unmöglich, ihn zu erkennen.
    »Oh, ich vergaß. Du kannst ja nicht sprechen. Wie schade!« Der höhnische Tonfall des Mannes strafte die mitleidigen Worte Lügen, und ein spöttisches Lachen machte deutlich, wie groß sein Hass auf den Druiden war. »Erkennst du mich?«, fragte er und machte keine kurze Pause, als erwartete er eine Antwort, die Anthork nicht geben konnte. »Nun, dann werde ich deinem Gedächtnis mal ein wenig nachhelfen«, fuhr er mit einem enttäuschten Seufzer fort. »Es wäre doch jammerschade, wenn du stürbest, ohne zu wissen, wem du und diese verfluchten Druidenbastarde die wundervolle Hinrichtungszeremonie zu verdanken habt.« Die Fackel bewegte sich vom Gesicht des Druiden fort und näherte sich dem des Mannes, der das Antlitz noch unter der weiten

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