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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Elfe!« Für eine Weile beobachtete die Dienerin der Gütigen Göttin mit unbewegter Miene Sharis vergebliche Versuche, dem Wald zu entfliehen. Ihr Herz war schwer, und sie bedauerte, dass es zu dieser bitteren Lage hatte kommen müssen. Doch sie hatte geschworen, dafür zu sorgen, dass niemand die Gruppe verließ, und sie gedachte ihr Wort zu halten.
    So hob sie die Arme zu einer mächtigen Beschwörung, um die Gefahr, die von Shari ausging, für immer zu bannen.
    Der dumpfe Ton mächtiger Trommeln begleitete Anthork wie ein monotones Totenlied, als er, begleitet von zwei Cha-Gurrlinen, durch die von Fackeln gesäumte Gasse zum Richtplatz schritt. Sein Gewand war schmutzig und zerrissen und der Bart ungepflegt. Zudem war er barfuß und hatte die Hände auf den Rücken gebunden, doch all das tat der Aura von Ehrfurcht und Würde, die ihn noch immer umgab, keinen Abbruch, als er wie ein Schwerverbrecher seinen letzten Weg antrat.
    Das flackernde Licht der Flammen erhellte die Gesichter der Umstehenden, die dicht gedrängt rings um das hölzerne Podest vor den Mauern der Inneren Festung zusammengetrieben worden waren, um dem grausamen Ende der Druiden beizuwohnen. In den Augen der Menschen spiegelten sich Furcht und Entsetzen, aber auch Trauer und tiefes Mitgefühl für die Druiden, welche die Geschicke des Landes stets mit großer Achtung und Zuneigung gegenüber der Bevölkerung gelenkt und denen die Menschen nur Gutes zu verdanken hatten.
    Das Volk verehrte die Druiden und liebte sie wie Kinder ihren Vater, und Anthork ahnte, dass es diese Liebe war, die der finstere Herrscher mit der öffentlichen Hinrichtung aller Druiden zu zerstören suchte. Er wusste nicht, wie viele von ihnen schon den Weg durch die Menge gegangen waren, doch die entsetzlichen Todesschreie, die ihn und die anderen Ratsmitglieder auf dem Weg aus dem Kerker begleitet hatten, zeugten davon, dass es Dutzende gewesen sein mussten.
    Die niederen Mitglieder der Kaste hatte man, wie er von anderen erfahren hatte, mit einem raschen Schwerthieb enthauptet, doch den hochrangigen Druiden war kein solch gnädiger Tod vergönnt. Langsam und qualvoll waren die Mitglieder des Druidenrats gestorben. Anthork hatte nicht sehen können, was ihnen widerfahren war, doch die furchtbaren Schreie der sterbenden Freunde hatten ihn bis ins Mark erschüttert.
    Er war der Letzte.
    Artair, sein treuer Freund und langjähriger Weggefährte, war unmittelbar vor ihm geholt worden und vor wenigen Augenblicken unter der Folter einen grässlichen Tod gestorben. Die Geräusche berstender Knochen und die grauenhaften Schreie, von denen Anthork bis zu diesem Moment geglaubt hatte, dass kein Mensch sie hervorbringen könne, hallten noch immer in seinen Ohren nach und nährten in ihm die Angst vor dem, was kommen mochte. Doch der Stolz verbot es ihm, Schwäche zu zeigen, und so schritt er erhobenen Hauptes zwischen den Cha-Gurrlinen dahin, als gäbe es keine Furcht.
    Lange bevor er die hölzerne Treppe erreichte, die zum Richtplatz hinaufführte, sah er das Blut. In kleinen, ölig glänzenden Rinnsalen suchte es sich im Schein der Fackeln einen Weg zwischen den buckeligen Oberflächen der Steine, mit denen der Platz gepflastert war, und sammelte sich in unzähligen Vertiefungen zu kleinen, schimmernden Pfützen.
    Anthork erschauerte und kämpfte verbissen darum, die mühsam errichtete Fassade der Würde und Unnahbarkeit aufrechtzuerhalten, während er gleichzeitig die bohrende Übelkeit zu unterdrücken versuchte, die in seinen Eingeweiden wütete. Niemals hätte er es für möglich gehalten, dass es Wesen gab, die zu solchen Gräueltaten fähig waren, niemals auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass er eines Tages so enden würde. Doch die Wirklichkeit sprach längst eine andere Sprache, und er haderte mit dem Schicksal, das dem Volk von Thale eine Zukunft in Knechtschaft und grausamer Unterdrückung zugedacht hatte.
    Mitschleppenden Schritten und hängenden Schultern betrat er die erste Stufe zum Richtplatz und zwang sich, dabei nicht auf das Blut zu achten, das unaufhörlich von der Plattform auf die Treppe rann und über die groben Bretter der eilig zusammengezimmerten Stiege auf den Boden tropfte.
    »Darrai!« Ein schmerzhafter Stockhieb traf die Rippen des Druiden. Er zuckte zusammen und krümmte sich, doch die Cha-Gurrlinen kannten keine Gnade und trieben ihn unter weiteren Hieben die Stufen hinauf. Oben auf der Plattform machte das Blut den Boden unter den nackten

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