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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Chiriga die wenigen Längen bis zu dem zerfetzten Kadaver ihres geliebten Sohnes zurück und sank neben ihm zu Boden.
    Rurik spürte ihren grenzenlosen Schmerz und sah rücksichtsvoll davon ab, sie mit sinnlosen Fragen zu quälen. So vorsichtig wie möglich löste er die Riemen des Reitgeschirrs, sprang zu Boden und entfernte sich achtsam von dem trauernden Vogel.
    Inzwischen flogen auch die anderen fünf Riesenalpe heran. Sie hatten Chirigas Aufschrei gehört und waren ihr besorgt gefolgt. Federn und Sand wirbelten auf, als sie gemeinsam zur Landung ansetzten, die Reiter absteigen ließen und sich erschüttert dem toten Freund näherten. Kein Laut drang aus ihren Schnäbeln, und kein Gedanke streifte Ruriks Sinne, als die Vögel das Riesenalpweibchen tröstend in die Mitte nahmen.
    Chiriga starrte reglos auf Numairs Leichnam. Zunächst schien es, als bemerkte sie die Ankunft der anderen Vögel gar nicht. Doch als Letivahr neben sie trat und sie mit dem Schnabel sanft berührte, lehnte sie ihren Kopf stumm gegen den seinen. Es war eine so kummervolle und traurige Geste, dass sie Rurik zu Tränen rührte.
    »Der Angriff muss völlig überraschend gekommen sein!« Glamouron war neben Rurik getreten und deutete auf die spärlichen Überreste eines Steppenbüffels, die unter Numairs Kopf hervorschauten. »Vermutlich war er gerade dabei, seine Jagdbeute zu verzehren, als er selbst zum Opfer wurde.«
    »Aber wer ...?« Rurik versagte die Stimme. Die Kuriervögel von Nimrod waren für ihn wie eine Familie, und auch wenn er bisher nur dreimal mit Numair ausgeflogen war, hatte er doch eine tiefe Zuneigung für Chirigas ungestümen Sohn empfunden. Er holte ein paar Mal tief Luft und wischte die Tränen fort; erst dann war er in der Lage, die Frage auszusprechen. »Bei den Toren«, flüsterte er. »Wer würde so etwas tun? Wer würde es wagen, einen Riesenalp zu töten und ...« , er deutete auf die blank genagten Knochen des Vogels, » .. . und das rohe Fleisch zu verzehren?«
    »Ich weiß es nicht.« Glamouron schüttelte traurig den Kopf. Eine Weile stand er schweigend neben Rurik und blickte auf das grausige Bild, dann schlug er sich mit der Faust in die flache Hand und sagte entschlossen: »Aber ich werde es herausfinden.«
    Ein Schwärm schillernder Aasfliegen stieg von dem verwesenden Riesenalpkadaver auf, als Glamouron herantrat, um den getöteten Vogel zu untersuchen. Der Gestank, der von dem faulenden Fleisch ausging, peinigte seine Nase, und er musste sich die Hand vor den Mund halten, um der aufkommenden Übelkeit Einhalt zu gebieten.
    Unter den wachsamen Augen der Riesenalpe und den skeptischen Blicken der anderen Mitglieder des Suchtrupps, die den Elfen aus einiger Entfernung beobachteten, schritt er auf der Suche nach Hinweisen langsam durch das Meer grauer Federn. Einmal bückte er sich, um etwas genauer zu betrachten, ein anderes Mal las er etwas vom Boden auf und hielt es prüfend in die Höhe, ließ es jedoch wieder fallen. Erst als er an den Kopf des Riesenalps gelangte, schien er etwas gefunden zu haben und kehrte zu den anderen zurück.
    Was er in den Händen mit sich führte, hielt Rurik zunächst für einen langen Stock, doch als Glamouron näher kam, bemerkte er, dass es der längste Pfeil war, den er jemals gesehen hatte. Von der Spitze bis zu den üppigen, kurz geschnittenen Federn am Schaft musste er fast zwei Längen messen. Rurik wagte nicht sich auszumalen, welch monströses Wesen in der Lage wäre, den dazugehörigen Bogen zu spannen.
    »Es waren dieselben Angreifer, die auch das Dorf überfallen haben«, erklärte Glamouron mit ernster Miene und hielt den Pfeil so, dass alle ihn sehen konnten. »Die gleichen Pfeile steckten auch in den Trümmern der Hütten. Numair war von vornherein verloren. Dieser hier durchbohrte seinen Schädel von hinten - er muss auf der Stelle tot gewesen sein.«
    »Unglaublich!« Artair war näher getreten und nahm den Pfeil an sich. »Wer immer den Schuss abgegeben hat, kann nicht aus Thale stammen. Keine der hier lebenden Rassen besäße die nötige Kraft, um den Bogen zu spannen, der zu diesem Geschoss gehört.«
    »Genau das denke ich auch.« Glamouron nickte grimmig.
    »Wie es aussieht, haben wir es mit einer äußerst ungewöhnlichen Gruppe von Plünderern zu tun, die in Thale für Raubzüge einfallen und dann wieder im Schutz der Finstermark verschwinden«, vermutete Artair. »Den Pfeilen nach zu urteilen müssen die Täter zudem Geschöpfe in ihren Diensten

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