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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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der einsetzende Regen die Fährte zu verwischen, und Artair ärgerte sich ein wenig, dass sie nicht früher aufgebrochen waren. Dennoch dauerte es eine Weile, bis es den anderen Riesenalpen gelang, Chiriga davon zu überzeugen, dass sie mitkommen müsse. Das trauernde Riesenalpweibchen weigerte sich zunächst standhaft, den Ort, an dem sein Sohn gestorben war, zu verlassen, und tat, als hörte es die drängenden Stimmen nicht. Erst nachdem Letivahr die anderen fortgescheucht und alleine tröstlich mit Chiriga gesprochen hatte, setzte sie sich schweren Herzens in Bewegung und folgte ihm zu der Anhöhe, auf der die übrigen Riesenalpe auf sie warteten.
    Kurz darauf machten sich die Männer und die Riesenalpe auf den Weg nach Norden in Richtung der Finstermark, um Numairs Mörder zu suchen. Eisige Regentropfen peitschen ihnen ins Gesicht, und der auflebende Wind machte das Vorankommen schwer. Die Männer sahen sich gezwungen, die Kapuzen der warmen Umhänge tief ins Gesicht zu ziehen, und nur Glamourons scharfem Blick war es zu verdanken, dass sie die Spur am Boden nicht sogleich aus den Augen verloren.
    Bald aber war das Erdreich so mit Schlamm und Pfützen bedeckt, dass selbst der Elf nichts mehr sehen konnte. Regen und Sturm hatten sich inzwischen zu einem tosenden Spätsommergewitter entwickelt, das den Nachmittag zur Nacht machte. Die heftigen Böen setzten den Riesenalpen derart zu, dass Artair den Befehl zum Landen gab.
    »Es ist Wahnsinn, unter diesen Umständen weiterzufliegen«, erklärte er den anderen mittels Gedankensprache und richtete eine Frage an Glamouron: »Kennst du hier in der Nähe einen geschützten Ort, wo wir das Gewitter abwarten können?«
    »Ja«, erwiderte der Elf. »Etwas weiter östlich gibt es eine Jagdhütte der Grasländer in der Nähe einer flachen Hügelkette.«
    »Gut, dann führe uns dorthin«, entschied Artair. »Sobald sich das Wetter beruhigt hat, setzen wir die Suche fort.«
    »Ich kann noch immer nicht glauben, dass die Salbe so gut gewirkt hat«, sagte Naemy kopfschüttelnd. Sie saß auf einem Felsen und schaute nachdenklich auf die dunkle Wolkenfront, die am Nachmittag von Westen heraufgezogen war und den Himmel im Norden nun völlig bedeckte.
    Über den beiden Elfen, die ihr Nachtlager inmitten einer Felsengruppe aufgeschlagen hatten, war der Himmel noch klar, doch unter den Wolken zuckten immer wieder grelle Blitze, und der Wind trug ihnen fernes Donnergrollen zu.
    »In all den Jahren, in denen ich die Heilpaste verwendet habe, habe ich noch nie eine so schnelle Genesung erlebt«, überlegte sie laut. »Wenn ich nicht wüsste, dass es unmöglich ist, würde ich annehmen, da sei Magie im Spiel.«
    »Mir ist es gleich, wie die schnelle Heilung zustande gekommen ist«, erwiderte Shari gut gelaunt.
    »Ich bin froh, dass ich keine Schmerzen mehr habe und dass wir heute eine so große Etappe zurücklegen konnten.« Sie deutete auf die Gewitterfront und meinte: »Wenn wir wegen meiner Verletzung nicht hätten reiten können, wären wir jetzt sicher ziemlich durchnässt.«
    »Das denke ich auch.« Naemy erhob sich und trat zu Shari ans Feuer. »Uns ist aber auch ein sehr außergewöhnliches Pferd zugelaufen«, sagte sie mit einem schwer zu deutenden Blick auf den Falben, der in einiger Entfernung graste. »Nie zuvor habe ich ein so kräftiges und unermüdliches Pferd geritten. Wir sollten ihn Bronadui, den Ausdauernden, nennen. Was hältst du davon?«
    »Ein schöner Name.« Shari nickte und deutete auf den Falben, der soeben dem Kopf gehoben hatte und die Elfen mit gespitzten Ohren aufmerksam beobachtete. »Sieh nur, er lauscht.« Sie stand auf, ging ein paar Schritte auf das Pferd zu und streckte ihm die Hand entgegen. »Komm zu mir, Bronadui!«, rief sie lockend.
    Der Hengst zögerte einen Augenblick, dann schnaubte er, schüttelte die dichte Mähne und trabte auf Shari zu. »Er mag den Namen auch.« Shari lächelte, während sie dem Falben zärtlich auf den Hals klopfte.
    Naemy antwortete nicht. Schweigend trat sie neben ihre Schwester und strich Bronadui sanft über Nase und Nüstern. Irgendetwas war mit diesem Pferd. Etwas Besonderes, das sie zwar spüren, aber nicht fassen konnte.
    Der Falbe bemerkte den prüfenden Blick der Elfe und scharrte unruhig mit dem Huf, dann wieherte er plötzlich, drehte sich um und galoppierte rasch davon. »Was hat er denn?«, fragte Shari verwundert.
    »Keine Ahnung.« Achselzuckend sah Naemy dem Pferd nach. Es war jedoch nicht das seltsame

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