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Die Samenhändlerin (German Edition)

Die Samenhändlerin (German Edition)

Titel: Die Samenhändlerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Durst-Benning
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gut!«, sagte Helmut und lachte verlegen. »Ich will ja nicht schuld daran sein, dass du nächste Woche mit einer Lungenentzündung daniederliegst.« Etwas unbeholfen begann er, mit der kratzigen Decke ihren Rücken abzurubbeln.
    Als er an ihrer Schulter angelangt war, hielt Seraphine seine Hand fest. Gleichzeitig drückte sie ihren Rücken an seine Brust und wandte ihm den Kopf zu. Ihr Mund war trocken vor Begierde. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Weißt du, dass ich mir früher oft vorgestellt habe, wie du mich berührst?«, sagte sie mit halb geschlossenen Augen.
    »Sera …«
    »Nein! Bleib hier, bei mir.« Bevor er sich ihrem Griff entziehen konnte, führte sie seine Hand nach vorn, an ihren Busen. O wie süß war es, seine von der harten Arbeit mit Schwielen überzogenen Hände zu spüren! Ihre Brustwarzen drängten sich ihm entgegen, hart, geschwollen –
    »Wir gehören zusammen«, flüsterte sie, während sie sich noch enger an ihn schmiegte. »Das habe ich schon immer gewusst. Schon ganz früh, ich war noch keine dreizehn, habe ich von dir geträumt. Meinen Prinzen habe ich dich genannt. Nachts, wenn ich allein in meinem Bett lag, habe ich mir ausgemalt, wie deine Hände über meinen nackten Körper gleiten, jeden Finger habe ich auf meiner Haut gespürt. Wie jetzt, siehst du? So weiche Haut … Und dann, wenn ich es nicht mehr aushielt, habe ich mir vorgestellt, wie deine Hand immer tiefer rutscht, wie du meine Beine öffnest …« Hastig schleuderte sie die schweren Arbeitsschuhe, die sie zuvor aufgebunden hatte, von den Füßen. Alles in ihr drängte danach, ihren Leib fest an den seinen zu pressen, ihn zu spüren –
    Seine Hand bewegte sich nun von selbst, liebkoste ihre Brust. Er stöhnte leise.
    Sternenfee, danke!
    Im nächsten Moment fiel sie fast hintenüber – so plötzlich war Helmut von ihr abgerückt.
    »Sera!« Entgeistert starrte er sie an. »Wir … Wir können doch nicht so einfach … Was ist nur in dich gefahren?« Er schüttelte den Kopf, seine Augen auf ihre Brüste gerichtet.
    Sie lächelte ihr engelsgleiches Lächeln. Wie hilflos er war angesichts dessen, was sie ihm bot! Wie überrascht. Sie war für ihn bestimmt, das musste er doch wissen.
    Ihr Atem kam nun unregelmäßig, ein Widerhall ihres Herzschlags, es fiel ihr schwer, klare Gedanken zu formen, alles war so weich, so warm, so süß.
    Ja, sie hatten lange aufeinander warten müssen.
    Zu lange?, fragte sich Seraphine, als sie Helmuts zweifelnde Miene wahrnahm. Manchmal war es so im Leben: Wenn man zu lange allzu sehnsüchtig auf etwas wartete, war es am Ende schwer, die Freude zu empfinden, die man sich ausgemalt hatte. Bestimmt erging es ihm so!
    Wenn er ihr doch nur ein wenig entgegenkommen würde! Es war doch so richtig, was sie hier taten.
    Sie nahm seine Hand, führte sie an ihre Wange, küsste die Innenfläche.
    »Du brauchst dich nicht dagegen zu wehren«, murmelte sie, als würde sie einem verängstigten Tier zureden. »Du und ich – wir beide …«
    »Ich glaube, so nass bin ich in meinem ganzen Leben noch nicht geworden! Von wegen: Mairegen bringt Scheunensegen – den Tod kann man sich heute holen!«, sagte Hannah, als sie von Lutz’ Wagen stieg. Endlich daheim!
    »Hoffentlich haben Helmut und Seraphine es noch vor dem Gewitter nach Hause geschafft!« Sie zog ihre Stiefel aus und eilte ins Haus, ohne auf Valentin zu warten.
    Lächelnd schaute er ihr nach, während er ihren triefenden Umhang, den sie einfach auf den Boden hatte fallen lassen, an einen Haken hängte.
    »Sie sind nicht da!« Entgeistert kam Hannah aus der Küche zurück. »Deine Mutter sagt, sie seien trotz des Regens nicht nach Hause gekommen! Hoffentlich ist nichts passiert …«
    Valentin schwieg stirnrunzelnd.
    Hannah biss sich auf die Lippen. Dass sie Helmut nicht antreffen würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Sie wollte doch mit ihm reden! Ihm sagen, wie Leid ihr alles tat. Ihre Weinerlichkeit, ihre Garstigkeit, ihre … Feigheit. Danken wollte sie ihm für alles, ihm sagen, wie sehr sie ihn liebte. Unddann wollte sie ihn an sich drücken und ihn nie wieder loslassen.
    In guten wie in schlechten Zeiten … wie poetisch Valentin dies ausgedrückt hatte. Poetisch und gleichzeitig so schlicht, dass es ihr die Schamröte ins Gesicht trieb, weil sie selbst dieses Bekenntnis aus den Augen verloren hatte.
    Mit jedem Stück, das der Wagen in Richtung Gönningen gerumpelt war, hatte ihre innere Unruhe, aber auch ihre

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