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Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Zeichen unseres Fürsten! Was suchte er hier, und vor allem, warum hatte er nicht mehr Männer bei sich?
    Als Hiroshi das Banner sah, änderte sich auch seine Meinung. Sogleich zog er die Naginata aus ihrer Scheide, schwang sie ums Handgelenk und preschte mit wildem Kampfgeschrei auf die Männer zu. Ich folgte seinem Beispiel nicht weniger entschlossen. Wenn der Fürst starb, würde die Familie der Minamoto einen empfindlichen Schlag erleiden.
    Die Kämpfenden nahmen zunächst keine Notiz von uns, zu sehr konzentrierten sie sich aufeinander. Da ich neben Hiroshi ritt, sah ich nur aus dem Augenwinkel, wie er sich einem der feindlichen Krieger näherte, seine Waffe schwang und mit blitzender Klinge dessen Hals durchtrennte. Blut spritzte in die Höhe und ergoss sich auf das hellgraue Fell seines Pferdes, wo es wie die Blätter von Mohnblüten kleben blieb.
    Gewarnt durch den seitlichen Angriff wirbelte der Mann, den ich mir zum Gegner auserkoren hatte, herum. Ich schwang meine Waffe, doch es gelang mir nicht, ihn mit einem Hieb zu töten. Geschickt fing der Krieger meine Klinge ab und drehte sie zur Seite. Die Kraft des Mannes erschreckte mich ein wenig, und ich spürte sofort, dass ich nur gegen ihn bestehen konnte, wenn ich schnell war.
    So bemühte ich mich, meine Naginata so rasch wie möglich von seinem Speer zu lösen. Das gelang mir, doch auch den nächsten Schlag fing der Krieger ab. Inzwischen kam ihm ein zweiter zu Hilfe. Er führte ein Schwert und versuchte, näher an mich heranzukommen. Gleich gegen zwei Gegner kämpfen zu müssen hatte ich nicht erwartet. Panik stieg in mir auf, doch zugleich wurde mir bewusst, dass ich meine Aufgabe nicht vollenden konnte, wenn ich bei diesem Scharmützel fiel.
    Dieser Gedanke ließ die Angst von mir abfallen. Erneut löste ich die Naginata vom Speer, griff aber nicht gleich wieder den ersten Krieger an, sondern schwang die Waffe herum und durchtrennte dem überraschten Schwertträger den Hals. Als mich sein Blut traf, wich der andere überrascht zurück. Offenbar erkannte er nun, dass ich kein kleines Mädchen war, das gern mit Waffen spielte. Den Moment seines Erstaunens ausnutzend stieß ich die Waffe nach ihm. Die Naginata traf auf seine Rüstung, glitt davon ein Stück zur Seite ab und fuhr ganz selbstverständlich in die Lücke zwischen zwei Rüstungsplatten. Der Krieger schrie kurz auf, als das Metall seine Brust durchstieß. Ich spürte den Widerstand seiner Knochen und stieß ebenfalls einen Schrei aus, als ich die Waffe mit ganzer Kraft in seinen Körper stieß. Unsere Blicke trafen sich, doch seiner wurde bald stumpf. Als er zur Seite sank und schließlich aus dem Sattel fiel, glitt die Naginata wie von selbst aus seinem Körper heraus.
    Keuchend sah ich mich um. Hiroshi hatte wie ein Dämon unter den Angreifern gewütet. Köpfe und Arme lagen auf dem Boden, blinde Augen starrten mich an, anklagend, als wollten sie, dass ich ihnen ihre Körper wiedergebe.
    Allerdings hatte Hiroshis Wüten nicht verhindern können, dass Fürst Yoshinaka getroffen war. Zwei seiner Getreuen hatten ihn an den Wegrand gezerrt und schnürten ihm nun die Rüstung auf. Blut lief über seinen Hals. Der Anblick entfachte Wut in mir.
    Rasch sprang ich aus dem Sattel und lief zu ihnen. Um die restlichen Gegner brauchte ich mich nicht mehr zu kümmern, denn Hiroshi stieß dem letzten von ihnen gerade seine Klinge in den Leib.
    »Was ist mit ihm?«, fragte ich und vergaß über meiner Sorge, dem Fürsten meine Ehrerbietung darzubringen. Allerdings schien ihn das nicht zu kümmern. Stöhnend und mit halb gebrochenen Augen klammerte er sich am Ärmel eines der Männer neben ihm fest.
    »Beruhigt Euch, mein Fürst«, redete dieser leise auf ihn ein, ohne mich zu bemerken. »Wir helfen Euch.«
    Der zweite Krieger blickte zu mir auf. Ich war mir nicht sicher, ob er mich als Mädchen erkannte oder in mir einen weibisch aussehenden Knaben sah. Seine Miene verriet immerhin keine Abscheu. »Wir waren auf der Jagd, als diese Taira-Hunde uns angegriffen haben. Sie müssen gewusst haben, welchen Weg wir nehmen, es war ganz eindeutig ein Hinterhalt.«
    Der Fürst stöhnte erneut auf. Immer mehr Blut quoll aus der Wunde. Entgegen seinen Worten wirkte der Krieger ziemlich hilflos.
    »Verzeiht, aber darf ich mir die Wunde ansehen?«, fragte ich so ehrerbietig wie möglich, denn ich konnte ja nicht wissen, wer der hilflose Krieger war. Er konnte genauso gut einer von Yoshinakas Generälen oder Beratern sein,

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