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Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Schlachtfeld hinter uns lassend und die Toten den Krähen und anderen Aasfressern preisgebend ritten wir in die Richtung, die Hiroshi mir genannt hatte. Noch bevor sich die Sonne dem westlichen Rand des Waldes näherte, tauchte die Hütte vor uns auf. Bei aller Erleichterung, die ich verspürte, zwang ich mich, mir nichts anmerken zu lassen, denn während des gesamten Ritts hatte Kanehiras Blick auf mir gelegen. Offenbar lauerte er auf die kleinste Unsicherheit, und dass die ganze Zeit über eine Hand an seinem Schwertgriff gelegen hatte, war auch nicht gerade beruhigend.
    An der Hütte, die in bemerkenswert gutem Zustand war, brachten wir die Pferde zum Stehen. Bislang hatte ich die Anwesenheit der Schattenkrieger nicht gespürt, doch das musste nichts heißen. Vielleicht waren meine Sinne ja eingeschlafen? Doch auch als ich den Kopf in den Nacken legte und in die Baumwipfel spähte, sah ich nichts.
    »Was guckst du Löcher in den Himmel?«, erscholl Kanehiras Stimme hinter mir. »Gibt es da oben irgendetwas zu sehen?«
    »Nein«, antwortete ich. »Nein, es gibt nichts. Ich habe nur ein paar Vögel gesehen, das ist alles.« Glücklicherweise, fügte ich im Stillen hinzu, denn wenn etwas zu sehen gewesen wäre, hätte es wohl jetzt schon Dolche und Shuriken gehagelt.
    Ich saß ab und band Akihiko an dem Pfosten fest, der wohl zu diesem Zweck gedacht war, denn ganz in der Nähe gab es eine Tränke.
    »Geh schon mal hinein und richte ein Lager für den Fürsten«, wies Kanehira mich an, als ich Anstalten machte, ihm beim Herunterheben des Verletzten zu helfen. »Ich trage ihn allein.«
    Hiroshi hatte sich nicht getäuscht, denn Kanehira und Yoshinaka verband echte Zuneigung. Schnell trat ich in die Hütte, wo ich ein großes Durcheinander erwartete. Doch zu meiner Überraschung lag nur wenig Staub auf dem Hüttenboden, und tatsächlich gab es einige zusammengerollte Matten und Decken, so als wären es Reisende gewohnt, hier zu nächtigen.
    Ein wenig Groll überkam mich nun gegenüber meinem Lehrmeister, denn wir hätten in dieser Hütte gut den Regen abwarten können. Doch wahrscheinlich wollte er mich lehren, dass ein Krieger die Umstände und vor allem den Regen nicht fürchten durfte – auch wenn er nur schwer zu ertragen war.
    Ich entrollte eine der Matten und breitete eine Decke darüber. Da trat der Krieger auch schon mit dem Verletzten durch die Tür. Die Hütte schien rings um die beiden zu schrumpfen, so mächtig wirkten sie in diesem Augenblick.
    Kanehira legte den Fürsten auf die Matte und machte sich daran, ihn von seiner Rüstung zu befreien.
    »Hol etwas Holz und mach Feuer«, wies er mich unwirsch an. »Um die Wunde richtig verbinden zu können, wirst du doch sicher warmes Wasser brauchen, oder?«
    Ich machte kehrt und lief los. Holzscheite hatte ich neben der Hütte aufgetürmt gesehen, Wasser bekam ich aus dem nahen Bergbach. Einen Eimer fand ich neben der Tür. Diesen füllte ich zunächst mit Scheiten, die ich in der Mitte der Feuerstelle übereinanderschichtete. Sie war schon lange nicht mehr benutzt worden, wie die alte Asche bewies.
    »Hier, nimm«, sagte Kanehira und reichte mir aus einer Tasche an seinem Gürtel zwei Feuersteine. »Mit denen solltest du das Feuer leicht entfachen können.«
    Als ich die Steine mit einer dankbaren Verbeugung annahm, sah ich, dass er den Fürsten mittlerweile fast vollständig von seiner Rüstung befreit hatte. Er trug lediglich ein seidenes weißes Unterhemd, das voller Blutflecken war, und seine blauen Unterhosen, die ebenfalls von Blutspritzern verunziert wurden. Dass man seinen Körperbau so deutlich erkennen konnte, verwirrte mich und ließ mich erröten.
    Bevor Kanehira das allerdings bemerken konnte, wandte ich mich rasch der Feuerstelle zu und versuchte, mit zitternden Händen Funken zu erzeugen, die das abgestorbene Gras zum Lodern brachten.
    Es gelang mir nicht auf Anhieb, aber immerhin nach nur so vielen Versuchen, dass der Krieger hinter mir nicht ungeduldig wurde. Als endlich kleine Flammen züngelten, legte ich das trockenste Holzstück, das ich finden konnte, darauf und eilte mit dem Eimer nach draußen.
    Die Luft kühlte meine Wangen, und mit jedem Schritt, den ich mich dem plätschernden Bach näherte, ließ die Verwirrung nach. Warum fühlte ich so? Im Kloster war ich von sehr vielen Männern umgeben, beim Bogenschießen sah ich sie manchmal auch mit heruntergestreiften Obergewändern. Bis auf das eine Mal, als ich Hiroshi zum ersten Mal so

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