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Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Anzeichen von Heilung zeigt. Außerdem können wir erst nach Hiroshis Rückkehr sicher sein, dass keine Feinde mehr am Weg lauern.«
    Kanehiras Miene entspannte sich wieder. »Du scheinst viel von deinem Lehrmeister zu halten.«
    »Ich verdanke ihm sehr viel und vertraue ihm voll und ganz. Es gibt keinen Menschen auf dieser Welt, der mehr um mein Wohl besorgt ist als er.« Nun ja, Mensch traf es nicht ganz, und Sorge war es auch nicht. Eher war Hiroshi für mich die Peitsche, die mich antrieb, einen Auftrag auszuführen, um den ich mich nicht bemüht hatte. Aber Kanehira schien sich unter meinen Worten etwas vorstellen zu können. Jedenfalls bohrte sich sein Blick einmal mehr in meine Augen, dann erhob er sich und verschwand.
    Was er vorhatte, verriet er mir nicht, er verließ die Hütte wortlos und ließ mich mit dem Fürsten allein.
    Sorge überkam mich plötzlich. Was, wenn Schattenkrieger ihn angriffen? Sein Schwert hatte er neben der Feuerstelle liegen gelassen. Und auch auf andere Weise war er nachlässig. Oder war er sich so sicher, dass ich dem Fürsten nichts antun würde?
    Ich blickte auf das Gesicht des Schlafenden, dessen Blut an meinen Händen gerann. Schon bald überrollte mich erneut eine Welle der Verwirrung, und mein Blick blieb an den feinen Zügen kleben. Noch nie zuvor hatte ich so einen schönen Mann gesehen. Seine Lippen wirkten weich und sanft, man konnte sich kaum vorstellen, dass je ein böses Wort über sie kam. Langes schwarzes Haar umströmte sein Gesicht wie ein nächtlicher Fluss, und seine Augen … Ich versuchte, mich an ihre Farbe zu erinnern, immerhin hatte er mich kurz angesehen, doch es gelang mir nicht. Alle Bilder wurden von meinem klopfenden Herzen verschlungen, und ich hätte Scham empfinden sollen ob all dieser Gedanken, die mir durch den Kopf gingen, doch das konnte ich nicht. Und eigentlich war das, was ich spürte, auch keine Verwirrung, dazu fühlte es sich viel zu gut an. Nur: Was war es dann?
    Ertappt zuckte ich zusammen, als Kanehira wieder in die Hütte trat. Als er mich neben dem Fürsten sitzen sah, harmlos wie ein kleiner Vogel, der es gewagt hatte, sich in die Nähe des Bewusstlosen zu begeben, meinte ich für einen Augenblick, ein kurzes Lächeln aufflammen zu sehen.
    Die Nadel, die er mir reichte, war zwar sehr lang und groß, würde aber ihren Zweck vollends erfüllen. Aus Eisen war sie allerdings nicht, vielmehr schien sie aus einem kleinen Knochen gefertigt.
    »Woher habt Ihr sie?«, fragte ich, während ich die Fäden, die ich aus den Seidenfetzen gezogen hatte, durch das Öhr fädelte.
    »Ich trage seit vielen Jahren ein paar Glück bringende Knochen bei mir, einige von ihnen sind nicht größer als das Bein eines Spatzen. Einen dieser Knochen habe ich mit meinem Messer zur Nadel geformt. Möge sie dem Fürsten Glück bringen!«
    Beeindruckt betrachtete ich den kleinen Knochen, der kaum noch als solcher zu erkennen war. Der Fürst musste Kanehira ziemlich am Herzen liegen, wenn er ihm einen seiner Glücksknochen opferte.
    Als die Sonne schließlich hinter den Bäumen in ein Bett aus Wolken versank, saßen Kanehira und ich schweigend vor der Feuerstelle. In meinen Augen brannten immer noch die Bilder des vergangenen Tages. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich zwei Männer getötet hatte. In einem echten Kampf! Und dass es alles andere als leicht gewesen war. Wie schnell hätten sie, die weitaus mehr Erfahrung im Kampf hatten, mich töten können! Aber ich war nicht gefallen. Ich saß hier am Feuer, atmete, hörte mein Herz schlagen. Trotzdem überfiel mich nachträglich die Angst.
    »Wovor fürchtest du dich, Mädchen?«, fragte Kanehira unvermittelt. Er musste mich die ganze Zeit beobachtet haben.
    »Vor nichts, Herr«, antwortete ich, vielleicht ein bisschen zu voreilig, denn ich sah schnell, dass er mir nicht glaubte.
    »Jeder fürchtet sich vor etwas, selbst der tapferste Krieger«, sagte er, während er seinen Blick nun auf das langsam verlöschende Feuer richtete. »Es ist keine Schande, Angst zu empfinden, nur sollte man sich davon nicht das Denken und Handeln vernebeln lassen. Also, sprich, wovor hattest du soeben Angst?«
    Ich kam wohl nicht umhin, es ihm zu sagen, und da ich nicht gut im Erfinden von Geschichten war, antwortete ich: »Ich hatte keine wirkliche Angst, ich habe mich nur vor dem erschrocken, was hätte sein können, wenn ich nicht so viel Glück mit der Klinge gehabt hätte.«
    Diese Worte erzeugten sichtbare Ratlosigkeit bei

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