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Die Satansbraut

Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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er hat mir
nichts gesagt. Ich muß ihn mal danach fragen.«
    »Er
ist ein gewiefter Nachforscher«, fuhr ich im Konversationston fort. »Er
berichtete mir, daß Sie alle an diesem tragischen Wochenende hier zu Gast waren
— Sie und Tracy, Nina und Walter und John Manning. Deshalb hat niemand von
Ihnen jemals wieder in der Filmbranche gearbeitet, sagt Egan.« Ich legte eine
Drei-Sekunden-Pause ein. »Es hängt alles mit Astaroth zusammen, sagte Egan .«
    Jetzt
sah Alex aus, als werde ihn gleich der Schlag treffen. » Astaroth ?«
Er erstickte fast an dem Wort. »Wer, zum Teufel, ist Astaroth ?«
    »Einer
der Fürsten der Finsternis«, sagte ich unschuldig. »Er sieht im wesentlichen
wie eine Spinne aus.«
    »Sagt
Egan?« Alex starrte mich an.
    »Wer
sonst?« antwortete ich.
    Er
fing zu keuchen an, aber ich war sicher, daß es mit Sex nichts zu tun hatte.
»Was, zum Henker, sagt Egan denn sonst noch?«
    »Nicht
sehr viel.« Ich zuckte graziös die Schultern. »Ich denke mir, Egan Egan ist ein Mensch, der
sich vornehmlich mit sich selber befaßt.«
    »Aber
nicht immer.« Alex gab sich große Mühe und brachte es fertig, mich anzulächeln.
»Er ist natürlich verrückt. Ein Mensch, der zwei und zwei zusammenzählen will
und achtundzwanzig herausbekommt, muß seinen Verstand verloren haben!«
    »Da
haben Sie recht, Alex.« Ich klapperte mit den Wimpern. »Ich weiß das, und Sie
wissen es. Das Problem ist nur, weiß Egan Egan es auch?«
    »Er
wird’s erfahren, ehe dieser Abend zu Ende geht«, knurrte er. »Darauf können Sie
sich verlassen.«
    »Lieber
Gott, Alex.« Ich mimte Schreck mit großen Augen. »Ich habe doch hoffentlich
nichts gesagt, das Sie böse auf Egan gemacht hat?«
    »Keine
Spur, mein Schatz.« Er tätschelte mir wieder das Bein, aber diesmal war es nur
so eine Geste. »Man muß Egan lediglich einige Punkte klarmachen, das ist
alles.«
    »Ich
verstehe«, sagte ich. »Und nun, wenn Sie mich bitte entschuldigen — ich glaube,
ich gehe schlafen. Das Schwimmen heute hat mich doch ziemlich ermüdet.«
    »Gewiß,
mein Kind.« Er hörte mir schon gar nicht mehr zu, was mir nur lieb war. »Tun
Sie das.«
    Ich
erhob mich von der Couch, und Alex merkte gar nicht, daß ich wegging. Wenn ein
Mann nicht auf mich achtet, so betrachte ich das meist als unverschämte
Beleidigung, aber in dieser Situation war ich mit mir äußerst zufrieden. Und ich
hoffte inständig, Egan Egan werde seine Mühe haben, Alex im Laufe des Abends all seine Theorien zu
erläutern. Als ich zur Wendeltreppe kam, sah ich Agatha gerade heruntersteigen.
Mir blieb keine andere Wahl, als zu warten, bis sie an mir vorbeigegangen war.
Sie trug noch das konturlose Leinenkleid und die alten Seemannsstiefel, fiel
mir auf.
    »Hallo,
Agatha«, sagte ich, als sie heran war.
    Sie
starrte mir unverwandt in die Augen und ließ sich mit der Antwort Zeit. »In gewisser
Weise erinnern Sie mich an sie«, sagte sie.
    »An
wen?« fragte ich.
    »An
Mary.« Sie sprach so leise, daß ich die Ohren spitzen mußte, um sie zu
verstehen. »Die langen blonden Haare, die blauen Augen und die üppige Figur.
Sie hat es nicht begriffen, wissen Sie? Sie hielt alles nur für einen Scherz.«
    Ich
schluckte heftig. »Wirklich?« sagte ich törichterweise, denn ich wollte
eigentlich nichts mehr hören; aber mir war klar, daß sie in jedem Fall
weitererzählen würde.
    »Sie
dachte, es sei eine Art Spiel«, fuhr Agatha wispernd fort. »Und dann, als sie
herausfand, was im Keller tatsächlich vorging, und damit nichts zu tun haben
wollte, da war es zu spät. Sie drohte, Alton Asquith
zu verraten, was sie da unten trieben. Dann drohte sie, die Polizei zu
benachrichtigen und alle bloßzustellen. Mary war sehr töricht. Es wäre besser
für sie gewesen, wenn sie mitgespielt hätte. Hätte sie sich nur die Kleider vom
Leibe reißen lassen und ihren Körper hingegeben, wie es stets mit einer Novizin
geschah. Sie war ja keine Jungfrau mehr. Die Demütigung wäre zunächst schwer zu
ertragen gewesen, aber mit der Zeit wäre sie darüber hinweggekommen. Jedenfalls
wäre sie am Leben geblieben.«
    »Warum
erzählen Sie mir all das?« fragte ich.
    »Ich
möchte nicht, daß es Ihnen so geht wie Mary«, sagte sie. »Sie wissen jetzt
schon viel zuviel.« Ihr Blick durchforschte mein Gesicht. »Es steht in Ihren
Augen geschrieben. Ich kann darin lesen, wie in einem Buch.«
    »Vielleicht
können Sie das wirklich«, meinte ich. »Es ist bei Ihnen eine angeborene Gabe,
nicht

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