Die Satojerin (German Edition)
– verfüge über mich! “ Gely lachte triumphierend. „ Ein ö len sehr richtig! Anziehen? Meine liebste K ö nigin, das ist nun völlig untertrieben!
Wir werden drei Kleider aussuchen müssen und ganz wunderschöne Dinge machen,
die wir Frauen lieben! Huch! “ Gely unterbrach sich selbst. „ Da f ä llt mir
ein, ich muss unbedingt noch ganz schnell Ihre Krone polieren lassen. Also
dieser Taugenichts von Juwelier am Hof, der wird sich etwas anh ö ren d ü rfen! Das h ä tte schon l ä ngst erledigt sein müssen! Gestern hätte sie
abgeholt werden sollen und heute müsste sie schon wieder poliert zurück sein! So
etwas kann doch nicht angehen – eine Königin ohne glänzende Krone? Also bitte –
was sollen denn da die anderen Königshäuser von Ihnen denken? “ Und weg war ihre Amme. Ally sch ü ttelte lachend den Kopf. Wahrscheinlich hat
Gely den armen Juwelier seit Wochen mit dem Schmuck, den er für die nächsten
Tage anfertigen soll, so auf die Palme getrieben. Er ist bestimmt völlig fertig
mit den Nerven und weiß nicht mehr, wo vorne und hinten ist. „ Kein Problem Gely, ich gehe dann mal duschen!
Ich gehe davon aus, dass wir uns gleich wieder sehen! “, rief Ally ihr hinterher.
Natürlich hätte sich Ally noch gerne einmal in ihr Bett gelegt und
ein paar Minuten weiter gedöst, aber schließlich war Gely ihre Amme seit ihrer
Kindheit. Ally wusste ganz genau, was dann passieren würde. Lachend stand sie
auf. Wie oft hatten Juna und ich als Kinder nasse Betten, getränkt mit
Eiswasser, weil wir einfach nicht aufstehen wollten. Das war ja nach dem ersten
Schock nicht ganz so schlimm. Nur die tagelang feuchte Matratze, weil Gely
meinte, sie müsste uns leiden lassen, damit wir daraus lernten – daran erinnere
ich mich noch gut. Wie Gely es um fünf Uhr morgens prophezeit hatte, hielt
sie sich natürlich streng an ihren Plan. Bis zehn Uhr hatte Ally also geduscht,
Kaffee getrunken, eine kurze Trainingseinheit hinter sich gebracht,
gefrühstückt, sich mit ihren engsten Beratern besprochen, die letzten
Vorbereitungen getroffen und befand sich nun wieder in ihren Gemächern. Ally
ließ sich aufs Sofa fallen, legte die Beine auf das kleine Tischchen davor und
seufzte. „ K ö nigin? Also bitte! Sonst sind sie doch auch
viel disziplinierter! Wir m ü ssen weiter machen! Sonst werden wir heute nicht fertig. Sie k ö nnen Ihre Gäste nicht empfangen und
Schönheitsschlaf bekommen Sie auch keinen! “ „ Sch ö nheitsschlaf? “ Ally lachte auf. „ Hm … Gely, glaubst du nicht, dass meine Gedanken momentan ein
wenig woanders sind? Ich mach mir eher Gedanken um die Konferenz! Aber doch
nicht um meinen Schönheitsschlaf! Gely sagte nichts, sondern zwinkerte sie nur
an. Dann folgte ein erneutes H ä ndeklatschen, wobei sich wie von Zauberhand Eingangst ü re von Allys Gem ä chern ö ffnete und
eine Horde von Dienern herein getippelt kam. Ihre Bediensteten liefen so
schnell, dass Ally kaum erfassen konnte, was sie alles auftürmten. Sie ließ
ihren Blick über die Unmengen an Dingen, die nun ihr Wohnzimmer belagerten,
schweifen und endete schließlich bei Gely, die die Situation mit einem
einfachen Schulterzucken kommentierte. „ Wir m ü ssen schlie ß lich auf alles vorbereitet sein. Seifen, Ö le, Parfums, Unterw ä sche, Str ü mpfe, alles, was wir f ü r Ihre Frisur ben ö tigen, Nagellack, Schmuck, Schuhe, und so weiter und so weiter. “ Ally nickte. „ Und wo sind die Kleider? “ Gelys Gesichtsz ü ge entgleisten und schneller als man erahnen konnte, wurde sie
kreidebleich. „ Herrje! Oh weh!
Die Kleider! Wo sind die Kleider? Soll eure K ö nigin in Unterw ä sche in den n ä chsten Tagen herumlaufen?!“, keifte Gely hysterisch, rannte aus
Allys Gemächern und dann den Gang entlang. „ W ä re doch auch mal
keine schlechte Idee – zumindest
neu und unterhaltsam! “ Ally
drehte noch immer leicht ü berfordert
von all den Massen in ihrem Wohnzimmer her ü ber zur T ü re. Thiu
stand frech grinsend an den Rahmen gelehnt. „ Ich wollte nur mal kurz bei dir vorbei schauen, ob es dir gut
geht. Der Juwelier war heute kurz vor einem Nervenzusammenbruch, faselte etwas
von wegen man m ö ge Gely
nicht mehr in seine N ä he lassen,
und als ich die vielen Diener in deine Gemächer marschieren sah, schwante mir Böses.
Ich dachte, vielleicht brauchst du meine Unterstützung? “ Ally lachte laut los. „ Danke dir, ich bin auch leicht perplex, aber es
ist alles in Ordnung. Wenn ich das nicht schaffe als
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