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Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Titel: Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Russell , Christine Russell
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klatschnass geworden bin, umsonst durch die Luft geschleudert, gekocht und geröstet wurde?«
    Sally stampfte plötzlich mit dem Huf auf. »Zum Aries noch mal! Jasmine! Will hat sich nicht geirrt. Selbstverständlich weist unsere Feedingsda uns den Weg. In der Ballade vom Vlies heißt es nirgends, dass sie stehen bleiben muss, um mit uns zu plaudern!«
    Es folgte eine unbehagliche Stille. Wie immer, wenn Sally ungehalten wurde.
    »Sollen wir jetzt aufgeben?«, fragte sie. »Nachdem wir so weit gereist sind? Weiter als je einer unserer Ahnen in der Geschichte der Schafheit?«
    Die Stille wurde noch unbehaglicher.
    »Nein«, antwortete Sally selbst. »Das werden wir nicht. Vorwärts, tapfere Krieger!« – Und so gingen sie weiter.
    Nach ihrem Schrei war Alice gerannt, bis sie strauchelte und hinfiel. Und als sie erneut einen furchtsamen Blick über die Schulter geworfen hatte, waren da noch immer die gelben Augen des Bunyips und starrten sie an. Alle zehn. Sie tauchte seitlich vom Weg ab, stolperte noch einige Schritte weiter und warf ihre Schlafrolle in das stachlige kniehohe Gras. Es gab keinen anderen Ort, um sich zu verstecken. Sie öffnete mit zitternden Fingern den Reißverschluss des Schlafsacks, schlängelte sich mit den Füßen voraus hinein und zog dann den Reißverschluss bis obenhin zu, sodass nur noch ihr Haarschopf zu sehen war. Sie hatte alles vergessen, was Jon ihr über die vorherige Kontrolle des Schlafsacks erklärt hatte.
    Es dauerte nicht lange und die Kriegerschafe trabten vorüber. Den braungrünen Schlauch im Gras bemerkten sie nicht. Oxo hätte vielleicht einmal probeweise daran geknabbert, wenn er ihn gesehen hätte. Aber das tat er nicht und die Schafe eilten weiter. Immer weiter.
    »AchdumeineHufe …!« Jasmine ließ sich unvermittelt auf den Boden plumpsen. »Ich bin sooo müde. Können wir nicht rasten, Sally? Bitte!«
    Sally blinzelte angestrengt in die Dunkelheit. Sie war verwundert und insgeheim ein bisschen besorgt, dass sie die Feedingsda noch nicht wieder eingeholt hatten. Aber Jasmine wirkte in der Tat erschöpft. Auch die anderen waren müde. Denn bei allem, was passiert war, hatten sie seit ihrer Ankunft in Australien kaum Schlaf bekommen. »Na schön, machen wir ein Nickerchen«, stimmte sie gütig zu.
    Sie fanden ein Fleckchen mit nicht allzu stachligem Gras, und nachdem sie mehrmals im Kreis gelaufen waren, um es platt zu trampeln, gab es einen recht ordentlichen Schlafplatz ab.
    »Aber nicht vergessen: nur ein kurzes Nickerchen!«, mahnte Sally und ließ sich auf ihren ausladenden, bequemen Hintern fallen.
    Die anderen schnarchten bereits.
    Die leisen Schritte im nahegelegenen Gestrüpp hörten sie nicht.

Todd und Ida hatten den ganzen Tag am Flughafen gewartet. Sie hatten nicht mehr daran gedacht, dass es täglich nur einen Flug nach Barton’s Billabong gab. Es war bereits dunkel, als sie dort eintrafen.
    Todd blickte zum Jungfernturm hinauf und dachte wieder an das Licht, das er dort einige Nächte zuvor gesehen hatte. Aber plötzlich blendete sie ein wirklich greller Lichtstrahl und einen Moment lang konnten sie nichts sehen.
    »Wer ist da?«, fragte eine Stimme. Nat senkte die Taschenlampe. »Ach, ihr seid das bloß.«
    Todd vergaß das Licht im Turm wieder.
    »Wir haben vergeblich versucht, meinen Bruder anzurufen«, sagte Ida. »Geht es ihm gut?«
    »Weiß ich nicht«, erwiderte Nat. »Ich habe den ganzen Tag nach ihm gesucht. Im Haus ist er auch nicht. Ich wollte euch gerade anrufen.«
    »Hast du Mr Grusich gefragt?«, erkundigte sich Todd.
    Nat nickte. »Jep. Aber der verlässt ja nie sein Büro, da bekommt er wohl kaum etwas mit.« Er tätschelte unvermittelt Idas Arm. »Schau nicht so besorgt. Ich wette eine Handvoll Dollar, dass ihn jemand wegen eines verletzten Kängurubabys angerufen hat und er losgefahren ist, um sich darum zu kümmern.«
    Bei Tagesanbruch lag Alice in ihrem Schlafsack neben dem Jumpup-Trail und überlegte, ob sie es wagen sollte, herauszukriechen.
    Sie hatte fast die ganze Nacht wach gelegen, zu verängstigt, um sich zu rühren, aber jetzt, da die Dunkelheit der Morgendämmerung wich, war ihr klar, dass sie weitergehen musste. Es war noch ein weiter Weg nach Jumpup Crossing und ihr lief die Zeit davon. Ängstlich lugte sie aus ihrem Schlafsack hervor. Keine gelben Augen. Kein Bunyip.
    Alice wand sich heraus und schaute sich um. Nichts! Nur ein endloses Nichts. Aber zumindest war es jetzt hell. Sie aß ihre kärgliche Notration auf einmal

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