Die Schamanen: Das Vermächtnis des Windes (1) (German Edition)
sie wieder dem Erdboden entgegen. Als sie wieder unten angekommen waren, sprach Kai.
„Nur Mut schwächt das Böse, seid stark. Wenn ihr ihm begegnet. Dort oben. Im Turm.“ Sein Ebenbild bewegte sich ein wenig merkwürdig dazu. Mi-Lan wollte etwas sagen, als die Gondel erneut nach oben schoss. Diesmal bis in die Spitze des Turmes. Dort oben hing eine, violett leuchtende, Kugel. Die drei wurden von einem gelben Strahl getroffen. Sofort wurden ihre Gefühle taub. Sie fielen wieder dem Erdboden entgegen. Unten angekommen, klappten die Bügel wieder hoch und sie erhoben sich.
„Was war das denn?“, fragte Emilie und sah Mi-Lan an.
„Kai unsere Gefühle angezapft. Er versucht auf diesem Wege wieder zu Kräften zu kommen“, gab die Göttin zurück. Plötzlich ging das Licht erneut aus und der schwarze Kai erschien wieder.
„Nett dass ihr vorbeischaut. Ihr seid also meiner kleinen Einladung gefolgt“, sagte er und lachte laut.
„Was willst du?“, fragte Emilie ihn. Sofort verstummte er und sah die drei an.
„Einen anderen Ton, bitte. Ihr seid hier nicht wirklich in einer guten Position. Meine Kräfte könnten euch zerschmettern.“ Sofort schoss ein Blitz auf die drei zu. Emilie hob ihre Hand und blockte ihn so. Der schwarze Kai sah sie erstaunt an.
„Das ist nicht möglich. Du bist schwach. Deine Kräfte reichen nicht einmal ansatzweise an mich heran“, sagte er und sie lachte.
„Als ich vor Kais Leiche gekniet und geweint habe, war Kai noch nicht tot. Er hat mir seine Macht gegeben. Dann erst ist er verschwunden. Die Kräfte die du gegen mich verwendest, sind nicht die von Kai. Er selbst ist machtlos“, sagte sie und der schwarze Kai schnaubte verächtlich.
„Ihr seid im Zentrum meiner Macht. Ich kann hier alles tun, was ich will“, sagte er.
„Das mag sein. Doch mit Magie wirst du uns nicht besiegen können“, sagte Emilie und sofort erschien ein Fächer in Kais Hand.
„Dann töte ich euch so. Ich lasse nicht zu, das ihr mich rettet“, sagte er und griff an. Sofort stellte sich Chris ihm entgegen und hielt ihn in Schach.
„Emilie, haltet ihn zurück. Ich werde versuchen Kais Seele zu beschwören“, sagte Mi-Lan und Emilie nickte. Sofort griff sie mit in den Kampf ein. Die Schläge von Kai kamen gezielt und unheimlich schnell. Obwohl der die volle Seite des Fächers nutzte. Eigentlich müsste die Luft ihn zurückhalten und die Schläge langsam machen. Doch nicht bei ihm. Mi-Lan stand hinter ihnen und hatte ihre Augen geschlossen.
„Erscheine, Schamane des Windes. Schick mir deine Seele“, sagte sie und sofort sah der schwarze Kai zu ihr.
„Nein. Diesen Schwächling darfst du nicht rufen. Er hat kein Recht darauf zu leben“, sagte er. Doch es war zu spät. Neben Mi-Lan erschien blauer Nebel, aus dem Kai heraustrat. Wieder völlig in Weiß.
„Danke, das ihr mich gerufen habt“, sagte er und sah sein schwarzes Ebenbild an. „Deine Zeit ist nun abgelaufen. Ich werde dich wieder in meinen Körper holen und dann zur Erde zurückkehren.“
„Das lasse ich nicht zu“, sagte der schwarze Kai und griff sofort an. Sofort hatte der weiße Kai einen Fächer in der Hand und blockte die Schläge. Jetzt schlug der schwarze Kai beinahe in Zeitlupe zu. Egal wie viel Kraft er auch in die Schläge legte.
„Ich verstehe“, sagte Emilie und sah Chris an.
„Was denn?“, fragte er.
„Siehst du das nicht? Eben konnte er schnell zu schlagen. Er hat die Luft manipuliert und somit den Wiederstand minimiert oder ganz ausgeschaltet. Jetzt kontert Kai genau damit. Er erhöht den Luftwiederstand so stark, das er gar nicht richtig zuschlagen kann.“ Chris sah den beiden Kais zu und stellte fest, dass Emilie Recht hatte. Der weiße Kai schlug nur mit seinen Fäusten zu und hielt so den anderen zurück. Der Schwarze versuchte immer noch mit dem Fächer einen Treffer zu landen. Allerdings misslang das kläglich.
„Du hast keine Chance mich zu bezwingen. Warum leistest du immer noch wiederstand?“, fragte der weiße Kai und der andere stoppte seine Angriffe.
„Ich wurde von dir immer unterdrückt. Deine Gefühle, dein Schmerz all dein Leid. Du hast es alles unterdrückt. Doch ich bestehe aus diesen Gefühlen und lasse mich nicht unterdrücken. Verleugne ruhig, wer du bist. Doch ich werde ewig da sein. Selbst wenn du mich besiegst, werde ich nicht aufgeben. Solange du uns nicht akzeptierst, werden wir nicht mehr zu dir kommen“, sagte er. Kais Gesicht zeigte keine Reaktion.
„Also geht es euch
Weitere Kostenlose Bücher