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Die Schandmaske

Die Schandmaske

Titel: Die Schandmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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oder ich brech dir das Genick.«
    Hughes glaubte ihm. Er lie ß sich widerstandslos bäuchlings über den Sitz schieben und stöhnte, als Jacks Gewicht sich auf seine Beine senkte. Jack legte krachend den Gang ein und brauste wieder los. Die Tür flog krachend zu, als sie gegen einen fliehenden Jungen prallte und ihn zu Boden riss. »Schnall dich an!« rief er dem schreienden Mädchen zu. »Wenn dieses Schwein auch nur eine Bewegung macht, fahr ich mit der Seite, auf der sein Kopf ist, gegen die dickste Mauer, die ich finden kann.« Er schaltete hinauf, lenkte den Wagen auf die Straße hinaus und raste, die Hand auf der Hupe, in die Nacht. Wenn es in dieser beschissenen Welt noch eine Spur von Gerechtigkeit gab, würde jemand die Polizei in Marsch setzen, ehe der Ford Transit ihn einholte.
    Es gab noch Gerechtigkeit in dem England, f ür das Rupert Brooke sein Leben gegeben hatte. Die zuständige Polizeidienststelle erhielt innerhalb von drei Minuten siebzehn Anrufe, zwölf von alleinlebenden älteren Wit wen, vier von emp örten Männern und einen von einem Kind. Alle meldeten sie das gleiche. Ein paar gemeingefährliche Rowdies lieferten sich in den stillen Straßen ihrer Vorstadt eine Autojagd wie in einem Krimi.
    Jacks Wagen und der wei ße Transit, der ihm am Auspuff hing, wurden aufgehalten, als sie die Hauptstraße zum Zentrum von Bournemouth hinunter rasten.
    Nachts um halb zw ölf läutete bei Sarah das Telefon. »Sarah?« rief Jack.
    »Hallo«, sagte sie erleichtert. »Du lebst also noch.«
    »Ja. Aber sie haben mich verhaftet«, schimpfte er »Das hier ist der einzige Anruf, den ich machen darf. Ich brauche dringend Hilfe.«
    »Ich komme sofort. Wo bist du?«
    »Diese Schweine wollen mich wegen rücksichtslosen Fahrens und Vergewaltigung verknacken«, rief er wütend, als hätte sie nicht gesprochen. »Lauter Kretins! Sie hören mir überhaupt nicht zu. Sie haben mich mit Hughes und seiner Bande zusammen eingebuchtet. Und das arme Ding, das sie fertiggemacht haben, ist völlig hysterisch und glaubt, ich wäre einer von ihnen. Ich hab ihnen immer wieder gesagt, sie sollen sich mit Cooper in Verbindung setzen, aber diese Idioten hören gar nicht zu.«
    »Okay«, sagte sie ruhig, obwohl sie aus seinem beunruhigenden Bericht nicht recht klug wurde, »ich rufe Cooper an. Sag mir jetzt erst mal, wo du bist.«
    »In irgendeinem Loch in Bournemouth«, brüllte er. »Die wollen einen Abstrich an meinem Penis machen.«
    »Die Adresse, Jack. Ich brauche die Adresse.«
    »Wo zum Teufel bin ich hier?« brüllte er jemanden an, der mit ihm im Zimmer war. »Polizeidienststelle Freemont Road«, sagte er zu Sarah. »Du musst Ruth auch mitbringen«, fügte er bedauernd hinzu. »Ich wollte sie da weiß Gott nicht reinziehen, aber sie ist die einzige, die weiß, was passiert ist. Und bestell Keith auch gleich her. Ich brauche einen Anwalt, dem ich vertrauen kann. Das sind hier lauter beschissene Faschisten. Sie reden von Pädophilenringen und Komplotten und weiß der Himmel was sonst noch.«
    »Jetzt beruhig dich erst mal«, sagte sie streng. »Halt den Mund, bis ich da bin. Und lass dich um Gottes willen nicht dazu hinreißen, einen Polizisten zu schlagen.«
    »Das hab ich schon getan, verdammt noch mal. Der Kerl hat mich pervers genannt.«
    Es war nach zwei, als Sarah, Cooper und Ruth endlich in der Freemont Road eintrafen. Der diensthabende Sergeant von der Dienststelle Learmouth hatte sich strikt geweigert, Cooper anzurufen oder Sarah seine private Telefonnummer zu geben, als sie darum gebeten hatte. »Sergeant Cooper ist nicht im Dienst, Madam«, hatte er gemessenen Tons erklärt. »Wenn Sie ein Problem haben, bin ich gern bereit, Ihnen zu helfen, sonst m üssen Sie bis morgen warten, bis er wieder Dienst hat.« Erst als sie zornig höchstpersönlich bei ihm aufkreuzte und ihm mit einer Anfrage im Parlament und einer Klage wegen Pflichtvernachlässigung drohte, hatte er sich dazu bewegen lassen, den Sergeant anzurufen.
    Die heftige Reaktion Coopers auf diesen r üden Angriff auf seine sauer verdiente Nachtruhe hatte ihn vollends aus dem Gleichgewicht geworfen. Den Rest seiner Schicht brachte er damit zu, vor sich hin zu schimpfen. Es war doch ganz egal, wie sehr man sich bemühte, man war immer im Unrecht.
    Keith, noch emp örter als Cooper darüber, Morpheus' sanften Armen entrissen zu werden, wurde ein wenig munterer, als er hörte, dass Jack wegen rücksichtslosen Fahrens und Vergewaltigung verhaftet worden war. »Du

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