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Die scharlachrote Spionin

Die scharlachrote Spionin

Titel: Die scharlachrote Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pickens
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können, »unter anderem. Er ist sehr gut mit der Klinge ...«
    »... die er in meiner und in deiner Nähe lieber stecken lassen sollte, oder er wird bald als Fischfutter in der Themse landen!«
    Die Heftigkeit seines Fluches überraschte sie. Konnte es sein ... dass Osborne ... eifersüchtig war? Obwohl er für sein gleichmütiges Temperament bekannt war und auch dafür, dass er gefühlsmäßigen Verstrickungen stets aus dem Weg ging, war Sofia klar, dass er tief im Innern auch ein Mann war, der sich leidenschaftlich für bestimmte Prinzipien einsetzte. Ehre. Freundschaft.
    Nein, sie durfte seine Gefühle nicht mit etwas anderem als der Sorge eines wahren Gentlemans verwechseln!
    »Marco ist viel zu stolz auf seine gioelli de famiglia, als dass er es riskieren würde, dich oder mich zu beleidigen, Deverill.« Ihre spöttischen Worte konnten Osborne kaum besänftigen. »Übrigens, trotz seines Maulheldentums ist er ein großartiger Fachmann. Er würde nichts unversucht lassen, das Geheimnis zu lüften, was seine Landsleute hier in London im Schilde führen.«
    »Womit du mir auf taktvolle Weise zu verstehen geben willst, die Sache nicht zu verderben, in dem ich ihm in die Quere komme.« Er verzog das Gesicht. »Ich werde den Verdacht nicht los, dass du mir die leichteste von all den Aufgaben übertragen hast. Ich soll mit einem Glas Brandy in der Hand einen gemütlichen Abend verbringen und über Kunst diskutieren, während du dich Gott weiß was für Gefahren aussetzt.«
    »Jeder spielt eine wichtige Rolle«, widersprach Sofia sanft, »und was meinen nächsten Zug betrifft, denke ich noch nicht an echte Gefahren. Ich weiß noch nicht, was ich tun soll, außer mich auf einen heftigeren Flirt mit De Winton einzulassen.«
    Osborne schien nicht restlos überzeugt. »Versprich mir, dass du nichts überstürzt, sondern erst mit mir sprichst, bevor du die nächsten Schritte unternimmst? Ich habe nachgedacht ... der Angriff in der Gasse kann auch bedeuten, dass irgendjemand den Verdacht hegt, du könntest nicht das sein, was du zu sein vorgibst.«
    »Wir sollten uns nicht auf eingebildete Gefahren einlassen. Die echten Rätsel sind schon schwer genug zu lösen.« Sofia bemerkte, dass er die Zähne zusammenbiss, und fuhr rasch fort: »Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, dass jemand auf den wahren Grund meiner Anwesenheit gekommen ist. Lynsley und seine Agenten wissen genau, was sie tun. Genau wie ich.«
    »Trotzdem ...« Bevor sie ahnte, was er vorhatte, lag sie in seinen Armen, und seine warmen Lippen liebkosten ihre Wangen. »Versprich mir, dass du keine unnötigen Risiken eingehst!«
    »Ich ... ich werde mein Bestes tun, Deverill.«
    »Ich fürchte, damit muss ich mich zufriedengeben.« Sein Kuss war voller Leidenschaft. Es lag ein merkwürdig verwundbarer Tonfall in seiner Stimme, das sie mit wackligen Knien zurückließ. »Zumindest fürs Erste.«
    Sein leises Klopfen unterbrach ihn. Zögernd ließ er sie los und gestattete ihr, zurückzutreten.
    »Bitte verzeihen Sie, Mylady.«
    Sofia bemerkte amüsiert, dass die Zofe eintrat, ohne auf ihre Antwort zu warten.
    »Wenn wir nicht bald anfangen, Sie für den Abend anzukleiden, werden Sie sich zum Kartenspiel bei der Herzogin von Wright verspäten.«
    »Vielen Dank, Rose«, sagte Sofia, »Lord Osborne wollte sich gerade verabschieden. Ich werde gleich oben sein.«
    »Sehr wohl, Mylady.« Der eindringliche Blick der Zofe schwenkte einen Moment auf Osborne, bevor sie sich zurückzog.
    »Es beruhigt mich ein wenig, zu wissen, dass eine solche Frau über dich wacht«, murmelte er. »Ich zum Beispiel würde es nicht wagen, ihren Zorn zu wecken.«
    »Das glaube ich dir gern. Ich habe allen Grund anzunehmen, dass in Rose eine ganze Reihe bemerkenswerter Talente schlummern, abgesehen von ihrer Geschicklichkeit mit Haarnadeln und Brennscheren.«
    »Auch eine Agentin Lynsleys?«, fragte er.
    »Ja.«
    »Immerhin, darüber werde ich nicht mit ihm streiten.« Er räusperte sich. »Und heute Abend ...«
    »Es ist ein rein geselliger Besuch. Die Herzogin hat einige befreundete Ladys zu einem ruhigen Abendessen mit anschließender Whist-Runde eingeladen. Ich habe die Einladung nur angenommen, weil ich den Anschein aufrechterhalten will, in die Londoner Gesellschaft aufgenommen zu werden.«
    »Dann sollte ich besser damit beginnen, mich bei Lord Coxe beliebt zu machen«, bekräftigte Osborne. »Bevor er sich zur Nacht zurückzieht, kommt er oft auf eine Zigarre und einen Brandy im

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