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Die Schatten der Vergangenheit

Die Schatten der Vergangenheit

Titel: Die Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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besonders starken Gefühlsregungen nicht immer abblocken konnten. Ich war am Boden zerstört gewesen, weil ich gedacht hatte, Asher hätte nun Angst vor mir, weshalb mich meine Mauern schmählich im Stich gelassen hatten.
    »Asher hat gesagt, es sei, als würde ich ihm meine Gedanken ins Gesicht schreien«, sagte ich bedächtig.
    Gabriel nickte. »Jepp. Das könnte hinkommen!«
    Geduldig wartete er, dass bei mir der Groschen fiel. Und als er gefallen war, setzte ich mich neben ihn auf die Bank und sank in mich zusammen. So viel zu guten Absichten.
    »Verdammt, verdammt, verdammt!«
    »Es war ein netter Versuch. Ehrlich, du hast dich mächtig ins Zeug gelegt, das muss man dir lassen! Meine Lieblingsstelle war die, als du mich in düsterster Drama-Manier ›Beschützer‹ genannt hast.«
    Er äffte mich nach, und ich sagte: »Klappe, Gabriel!«
    »Nee, im Ernst. Coole Nummer, Remington!«
    Irgendwie brachte er mich zum Lachen, obwohl mir überhaupt nicht zum Lachen zumute war. Ich kapierte es nicht. Dieser Tag war ein weiterer von Dutzenden beschissenen Tagen. Eine schlechte Nachricht jagte die andere, bis ich nicht mehr ein noch aus wusste. Und dennoch schaffte es Gabriel, mich wieder in gute Laune zu versetzen. Kaum zu glauben, dass ich ihn mal für humorlos gehalten hatte. Ich stupste ihn an, und er legte den Arm um mich. Ich lehnte den Kopf an seine Schulter.
    Gabriel? Ein bisschen was von dem, was ich sagte, meinte ich auch so. Über das, was ich fühle. Ich möchte dich nicht verletzen.
    »Ich weiß. Das ändert aber nichts.«
    Er klang sehr traurig. Fast resigniert.
    »Wie konnte das passieren, Gabriel? Ich dachte, man könnte nur einmal einen Bund mit jemandem schließen.«
    »Das dachte ich auch. Es muss an dir liegen. Das ist das Einzige, was ich sicher weiß.«
    »Wie meinst du das?«, fragte ich.
    »Alles geschieht, weil du anders bist. Du hättest mit mirals dem ersten Sohn den Bund eingehen müssen. Aber das hast du nicht getan. Du warst diejenige, die das entschieden hat. Nicht Asher. Nicht ich. Ich habe zwar noch nicht verstanden, warum das so läuft, aber du hältst hier das Ruder in der Hand.«
    Ich versuchte, mir zu erklären, wie das möglich gewesen sein sollte, denn ich bin den Bund nicht willentlich eingegangen. Ich hatte keine Ahnung, was zwischen Asher und mir passiert war. Wenn ich nicht schon in ihn verliebt gewesen wäre, als ich es herausgefunden hatte, wäre ich nur noch davongelaufen.
    Mittlerweile war ich völlig konfus. In meinem Kopf drehte sich alles. »Bist du dir wirklich sicher, dass du hierbleiben willst?«, fragte ich Gabriel kleinlaut.
    Er zuckte mit den Achseln. »Wir haben Sommer. Es gibt nichts in der Glotze außer Wiederholungen. Ich habe nichts Besseres zu tun.«
    »Aha.«
    Und ich war egoistischerweise froh, dass er mich nicht alleinlassen würde, obwohl die Erkenntnisse heute Abend noch mehr Probleme mit sich brachten. Allerdings konnten wir nun, da Gabriel sterblich wurde, unmöglich hier bleiben. Die Bedrohungen waren einfach zu zahlreich. Die Beschützer konnten zurückkommen. Wenn mein Großvater herausfand, dass Gabriel ein Beschützer war und verwundbar noch dazu … Gar nicht auszudenken, wozu Franc dann unter Umständen in der Lage wäre.
    »Wir müssen hier weg«, sagte ich laut.
    Gabriel nickte, und sein Kinn stieß dabei an meinen Kopf. »Je eher, desto besser.«
    »Gib mir nur noch den morgigen Tag zum Abschiednehmen.«
    Wieder nickte er und drückte meine Schulter. Ein weiterer Abschied. Noch ein Tag und ich hätte gar keine Familie mehr.
    »Du hast mich«, meinte Gabriel und zupfte mich an einer Haarsträhne.
    Ich hatte ihn, und auch wenn es vielleicht nicht gerade für mich sprach, wünschte ich fast, ich könnte seine Liebe erwidern.



Ich packte meine Sachen und legte mich dann aufs Sofa, um noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Ich hatte beschlossen, vor Franc so zu tun, als sei ich noch schwach, und hoffte, dadurch nicht erklären zu müssen, wieso ich mich so schnell erholt hatte. Gabriel und ich wollten uns aus dem Staub machen, sobald Franc nach Pacifica aufgebrochen war. Bis dahin würde ich meine letzten Stunden mit meinem Großvater noch auskosten. Es mochte fies von ihm gewesen sein, mich zu fragen, ob ich Melinda heilen könnte, aber ich ging dieses Opfer für die Familie ein, auch wenn mich das Wissen schmerzte, dass er mich nicht genügend liebte, um mich an die erste Stelle zu setzen.
    Francs Schritte vibrierten durchs Haus, als er am

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