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Die Schatten der Vergangenheit

Die Schatten der Vergangenheit

Titel: Die Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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wie sich sein Gesicht erhellte. Die Fähigkeit, meine Berührungen zu spüren, hatte er nie verloren, selbst dann nicht, als ich ihn wieder unsterblich gemacht hatte. Sein Geschmacks- und Geruchssinn waren allerdings verschwunden. Wir hatten uns beide gefragt, ob sie je zurückkehrenwürden. Nun schien es so, als hätten die Zeit und die Nähe zu mir ein zweites Mal ihre Magie entfaltet.
    Was bedeutete, dass er wieder sterblich werden konnte.
    Ich merkte gar nicht, dass ich die Stirn runzelte, bis Asher anfing, mir die Falten zu glätten.
    »Mach dir um mich keine Sorgen, Liebes. Mit mir ist alles okay.«
    »Schon, aber wie lange?«
    Im Geiste sah ich Asher vor mir, wie er im Sterben lag. Als Dean auf ihn geschossen hatte, war er mehr Mensch als Beschützer gewesen. Eine Verletzung, die ihm nichts weiter hätte anhaben sollen, hätte ihn beinahe das Leben gekostet.
    Er zupfte an meinen Haarspitzen, um mich auf sich aufmerksam zu machen. »Es war uns doch klar, dass das wieder passieren könnte, wenn wir zusammenbleiben. Wir haben uns bewusst dafür entschieden.«
    Ich seufzte. »Ich weiß schon. Ich kann nur den Gedanken nicht ertragen, dass dir etwas zustoßen könnte. Oder Schlimmeres.«
    »Dann weißt du ja, wie ich mich fühle, wenn ich dir dabei zuschaue, wie du Verletzungen heilst, die dich umbringen könnten.«
    Jetzt klang er streitlustig. Der friedliche Augenblick war dahin, und ich setzte mich auf und stützte mich auf eine Hand.
    »Nee, nicht du auch noch! Das hab ich schon mit Lucy und Brandon durchexerziert!«
    Sein Blick wurde misstrauisch. »Brandon?«
    »Er weiß nichts Bestimmtes«, beeilte ich mich, ihn zu beruhigen. »Aber er hat genug gesehen und gehört, dass er Verdacht schöpfen könnte. Wir müssen eine Weile vorsichtig sein.«
    Asher fluchte auf Französisch, ehe er wieder ins Englischezurückfiel. »Verflixt noch mal, Remy! Genau das ist es, wovor ich mich gefürchtet habe! Es braucht nur einer etwas zu beobachten, und schon geraten wir in Teufels Küche!«
    »Bist du stinkig, weil ich Marina geheilt habe oder weil Brandon etwas mitgekriegt hat?«
    »Beides!«
    Er klang bockig, und ich konnte nicht anders: Ich musste lachen. Meine Reaktion war völlig daneben, und ich wusste es. Ich verstand seine Wut. Ich hatte uns in Gefahr gebracht. Das Ganze war alles andere als lustig. Und doch … Er funkelte mich an und löste damit einen weiteren Lachkrampf aus. »Tut mir leid«, japste ich, bevor ich wieder loskicherte. »Mensch, Asher, es tut mir leid!«
    Er beobachtete mich mit irritierter Miene. »Mir war schon klar, dass du eines Tages durchdrehen würdest, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass das schon so bald der Fall sein würde.«
    »He, pass bloß auf! Das ist einfach gemein!«
    Asher stupste mich an dem Arm, mit dem ich mich abstützte, und ich fiel wieder gegen ihn. »Ich? Du bist doch die mit dem merkwürdigen Sinn für Humor! Was ist denn so lustig?«
    »Nichts, nehme ich an. Das ist ja das Problem, oder?« Aktionen. Reaktionen. Konsequenzen. »Wir rechnen ständig damit, dass jeden Moment die Hölle los ist.«
    »Wenn die anderen Beschützer etwas von dir spitzkriegen, wird dir die Hölle wie das reinste Urlaubsparadies vorkommen!«
    Eine Heilerin, die von Beschützern gefangen genommen wurde, erwarteten Folter und Tod. Sie taten alles, um sich wieder menschlich zu fühlen, und ich konnte als Batterie fungieren, die sie auflud. Und wenn sie von meiner einzigartigenGabe erfuhren, die sie von ihrer Unsterblichkeit heilen konnte, konnte der Tod gar nicht schnell genug kommen.
    Unter meiner Hand schlug Ashers Herz regelmäßig und schnell. »Du kannst von mir nicht verlangen, meine Fähigkeiten nicht einzusetzen. Das ist, was ich bin.«
    »Remy, schau mich an!« Er schüttelte mich ein wenig, bis ich zu ihm aufsah. »Ich möchte dich nicht ändern. Ich liebe dich. Ich möchte mein Leben mit dir verbringen. Ich bitte dich deshalb darum, vorsichtiger zu sein. Denk nach, bevor du reagierst. Bitte, versprich mir das!«
    Ich nickte. Er schüttelte mich wieder, und ich hatte das Gefühl, er wollte damit bewirken, dass sich seine Worte setzten. Ich lachte. »Okay, okay! Ich versprech’s. Ich bin vorsichtiger.«
    Wir legten uns wieder hin, seine tiefen Atemzüge hoben und senkten mich. Ich wünschte, wir könnten ewig so liegen bleiben, während mir die Sonne von oben die Haut wärmte und er mit den Fingerspitzen in sanften Kreisen meinen Rücken hinabfuhr.
    »Ähm, dieses Lied von gestern

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