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Die Schatten der Vergangenheit

Die Schatten der Vergangenheit

Titel: Die Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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immer noch irgendwo herumtreibt!« Sie warf mir einen selbstgefälligen Blick zu.
    Aber hallo, ein Schlag unter die Gürtellinie! Ich funkelte sie an. Sie wusste ja, dass Dean ums Leben gekommen war.
    »Ein Grund mehr, wieso ich eine Zeit lang mal eine andere Küste aufsuchen sollte. Quer durchs Land wird mich Dean wohl kaum verfolgen.« Geschweige denn überhaupt jemals wieder irgendwohin.
    Lucys Augen verdüsterten sich, und Laura legte ihr besänftigend eine Hand auf den Arm. »Was meinst du, wie lange du weg sein wirst?«, fragte mich meine Stiefmutter.
    Ich zuckte die Achseln. »Ein paar Wochen vielleicht.«
    Alle schwiegen. Wir waren erst seit so kurzer Zeit zusammen, und nun war es so, als würde ich uns wieder auseinanderreißen wollen. Ich kam ins Zweifeln, und ich biss die Zähne zusammen und erinnerte mich daran, dass ich das tun musste, damit ihnen nichts zustieß.
    Ben seufzte. »Glücklich bin ich darüber nicht gerade, Remy, aber wenn es das ist, was du willst …«
    Lucy riss sich von Laura los, funkelte mich an und stürmte aus dem Raum. Kurze Zeit darauf unterstrich sie ihre Meinung zu meinem Vorhaben noch einmal durch das lautstarke Zuknallen ihrer Zimmertür.
    Mit einer Grimasse setzte ich mich zu Ben an den Tisch, ummit ihm die Einzelheiten zu besprechen. Zwanzig Minuten später klingelte es an der Tür. Ich stand auf, um Asher zu öffnen, doch Lucy war mir schon zuvorgekommen. Mit verschränkten Armen grinste sie mich hämisch an, und mir war umgehend klar, dass sie gepetzt hatte.
    Asher hatte noch nie so stocksauer ausgesehen.



»Jetzt hast du echt ein Problem!«
    Lucy ignorierte meine Warnung und stolzierte davon. Seitdem ich sie kannte, hatte sie sich noch nie so kindisch benommen, und ich starrte ihr fassungslos hinterher. Mit einem Blick auf Ashers zornige Miene, rief ich meinen Eltern zu: »Asher und ich drehen eine Runde im Park. Dauert nicht lang!«
    Wortlos drehte sich Asher um und marschierte los. Am Eingang zum Townsend Park stürmte er in einem Dunst aus zorniger Energie davon, und ich folgte ihm vorsichtiger, da mir sein Beschützergehör und seine Beschützersicht fehlten. Der Wald war unbeleuchtet, aber ein paar Straßenlampen schafften es, mit ihrem Licht die Bäume zu durchdringen und die Lichtung im Zentrum des Labyrinths ein wenig zu erhellen.
    Asher hatte die Hände in die Hosentaschen geschoben und wartete, bis ich da war. Er hatte seinen Schutzwall hochgezogen, als hätte er Angst, er könnte durch seine Wut die Beherrschung verlieren.
    »Hast du vor, mich anzumeckern?«, fragte ich. Wir hatten uns auch schon vorher gestritten, aber dieser Zorn war neu.
    »Nein. Dann fährst du nur deine Krallen aus, und schon streiten wir uns über das Falsche.«
    Autsch . Ich zuckte zusammen, denn er hatte wahrscheinlich recht. Mit Leuten, die mich anschrien, ging ich nicht gerade zimperlich um. Wenn mich jemand angriff, dann kannte ich keine Gnade.
    »Es tut mir leid, Asher.« Flehend hielt ich beide Hände hoch. »Ich wollte es dir heute Abend sagen, aber dann kam diese Mail von meinem Großvater. Lucy hätte dir nicht schon alles verraten sollen.«
    »Sie macht sich Sorgen um dich. Und das zu Recht. Warum, Remy? Warum?«
    Seufzend lehnte ich mich an einen Baumstamm. »Warum ich zu ihm gehe oder warum ich dir nicht erzählt habe, dass ich ihm geschrieben habe?«
    Asher war mit einem Satz bei mir und lehnte sich mit den Händen über meinen Schultern an den Baum. Sein Gesicht war meinem so nah, dass ich die Kränkung durch seine Wut hindurchschimmern sah.
    »Warum hast du es mir nicht erzählt? Das ganze Gerede von wegen wir stecken da gemeinsam drin, aber bei den größten Entscheidungen übergehst du mich!«
    Ich wollte wegsehen, konnte aber nicht. »Du hast recht. Es tut mir leid. Ich hatte Angst, du würdest es mir ausreden wollen.«
    Er schnitt eine Grimasse. »Das ist verdammt wahr! Du hast doch keine Ahnung, worauf du dich da einlässt, und ich kann nicht da sein und dich beschützen, ohne deinen Verwandten einen Haufen Beschützer auf den Hals zu hetzen!«
    »Ich muss das tun.« Seine Gesichtszüge spannten sich an, und ich schlang meine Finger um sein Handgelenk. »Ich muss herauskriegen, was meinem Großvater über meine Heilkräfte bekannt ist. Ich kann das Risiko nicht eingehen, dass ich jemandem Schaden zufüge. Meiner Familie nicht. Dir nicht.«
    »Das mit uns lief doch super!«
    Ich hob die Brauen. »Super? Dean ist tot. Brandon wäre meinetwegen beinahe ertrunken. Auf

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