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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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durchquerten, streifen ließ. »Unser Gastgeber ist sicher ein Mann, der auf solche Dinge Wert legt.«
    Alles um sie herum sah nach Reichtum aus. Vögel und andere seltene Tiere bewegten sich zutraulich zwischen Springbrunnen mit munter plätschernden Wasserspielen. Der Park war sehr groß, gut gepflegt und an vielen Stellen mit Statuen und anderem Dekor verschönt.
    Ydath saß bereits am Tisch, als sie zu ihm traten. Er war ein kräftig gebauter Mann mittleren Alters und trug ein reich verziertes Gewand, das von fragwürdigem Geschmack, aber mit Sicherheit sehr teuer war. Als er Lonerin erblickte, verneigte er sich zum Gruß.
    »Es ist mir eine große Ehre, eine solch illustre Persönlichkeit an meiner bescheidenen Tafel begrüßen zu dürfen.«
    Bei dieser gezierten Sprache konnte sich Lonerin ein Lächeln kaum verkneifen, und er warf seinem Begleiter einen vielsagenden Blick zu.
    Das Mahl bestand aus zahlreichen Gängen mit erlesenen Speisen, die sie zu den Klängen einer Flöte einnahmen, die ein wunderschönes, ein wenig abseits sitzendes Mädchen spielte. Nachdem sie während des Essens nur höflich geplaudert hatten, kam Lonerin endlich zur Sache.
    »Wie wir hörten, seid Ihr ein Sammler von besonderem Geschmack und nennt ein Objekt Euer Eigen, das der Rat der Wasser gern kaufen würde.« Ydath nahm noch einen Schluck Wein, bevor er antwortete. »Ihr schmeichelt mir. Ich bin nur ein neugieriger Mann mit einer Leidenschaft für schöne antike Dinge«, sagte er, wobei er sich vom Tisch erhob. »Folgt mir bitte.« Sennar und Lonerin ließen sich nicht lange bitten und begleiteten ihren Gastgeber in einen großen runden Saal, in dem dieser seine Schätze gelagert hatte. Der Großteil bestand allerdings aus schlecht gemachten Kopien, die er gewiss im Glauben, dass es sich um Originale handele, gekauft hatte. Während Sennar noch den Blick über die Unmengen an Nippes schweifen ließ, erstarrte er plötzlich. Als Lonerin sah, was er entdeckt hatte, setzte sein Herz einen Schlag aus.
    Er hing an einer Säule und war kaum wiederzuerkennen: der Talisman der Macht.
    Ydath schien ihre Reaktion zu bemerken, denn sein Mund verzog sich zu einem gespielten Lächeln. »Wenn mich meine Sinne nicht täuschen, sind die Blicke der Herrschaften sogleich auf das kostbarste Stück meiner gesamten Sammlung gefallen«, sagte er geziert. Dann nahm er das Medaillon in seine fleischigen Finger und hielt es in den Lichtschein der Kerzen. »Ja, das ist er, Nihals Talisman der Macht.« Das Schicksal wollte es, dass ausgerechnet der Talisman das einzige echte Stück in den Bergen von Tand war, der einzige Gegenstand, dessen wahre Bedeutung Ydath besser nicht gekannt hätte. Lonerin spürte einen eisernen Griff an der Schulter. Sennar stützte sich auf ihn, suchte einen Halt, den er ihm nicht geben konnte. Lonerin konnte sich vorstellen, was der greise Magier beim Anblick dieses Medaillons empfinden musste, das dazu noch in den Händen dieses Sammlers gelandet war.
    »Das ist genau das Stück, von dem ich vorhin sprach.«
    Ydath schien überrascht. »Der hohe Rat der Wasser ist tatsächlich daran interessiert?«
    »Ja, es handelt sich um ein Objekt von historischer Bedeutung, versteht Ihr?« Ydath schaute die beiden Gäste mit verwirrter Miene an. »Und woher wusste Ihr, dass ich den Talisman habe?«
    »Wir suchen ihn schon seit einer Weile und konnten schließlich seinen Weg zurückverfolgen ...«
    Ydaths Finger klammerten sich um das Medaillon, als wolle er es keinesfalls loslassen. »Aber ich habe sehr viel für den Talisman ausgegeben, und er liegt mir ganz besonders am Herzen ...«
    »Wir werden Euch für die Unannehmlichkeiten voll und ganz entschädigen.« Ydath wirkte wie ein kleiner Junge, dem man das Lieblingsspielzeug entwenden will. Seine Lippen zitterten, und seine Augen weiteten sich.
    »Fünftausend Denar«, wagte Lonerin einen Versuch. Es war alles, was sie dabeihatten. Dann blieb noch nicht mal genug, um den Wirt zu bezahlen. Ydath senkte den Blick, aber der junge Magier ließ ihm nicht die Zeit nachzudenken.
    »Die gesamte Aufgetauchte Welt wird Euch auf ewig dankbar sein.« Der Mann schien empfänglich für diese patriotischen Worte, warf noch einmal einen Blick auf den Talisman und gab sich dann einen Ruck. »Einverstanden. Aber lasst ihn mir noch bis zum Morgengrauen ... Danach, das schwöre ich, wird er Euch gehören.« Lonerin schaute fragend zu Sennar, der allerdings noch in seine eigenen Gedanken vertieft war. So

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