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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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seine Pfeife rauchte.
    San ging nicht darauf ein.
    »Du könntest dich ernsthaft darin ausbilden lassen, wenn wir dort unten sind.« Ein langes Schweigen war die einzige Antwort.
    »Hast du mal darüber nachgedacht, Magier zu werden?«
    »Ein wenig«, antwortete der Junge achselzuckend.
    »Ich will dich ja nicht drängen, aber ich bin sicher, dass es dir noch mehr Spaß machen würde als die Zauberspielchen, mit denen du dich vor dem Schlafengehen beschäftigst«, erklärte der Gnom mit einem schelmischen Blick. Ja, San hatte sich nicht getäuscht. Ido kannte ihn wirklich sehr gut. Gegen Ende der zweiten Woche gelangten sie endlich zu einer Insel. Kein Haus stand darauf, nur seltsam anmutende Bäume und Blumen in allen Farben, die San noch nie gesehen hatte.
    »Sennar ist damals durch den Wasserkrater in die Untergetauchte Welt gelangt. Das wäre auch möglich, aber diesen Zugang benutzen wir nie, weil er zu gefährlich ist, es sei denn in höchster Not. Dieser erste Eingang wurde angelegt, als wir noch nicht daran dachten, jemals wieder in die Aufgetauchte Welt zurückzukehren. Später errichteten wir noch weitere, sicherere Zugänge. So wie diesen hier«, erklärte der Mann, der sie führte. Für einen Bewohner von Zalenia, wie die Untergetauchte Welt auch genannt wurde, wirkte er fast zu schwer,- von mittlerem Alter, hatte er einen Bauch und schien von seinem Volk nur die hellblauen Augen und die weißen Haare mitbekommen zu haben. Für San war es seltsam, wie sachlich hier alle von seinem i Großvater und dessen so lange zurückliegendem Abenteuer sprachen, das für ihn etwas Mythisches hatte. Alle Einzelheiten von Sennars Mission kannte er in- und auswendig, wusste von Aires, der Piratin, die ihn auf dem Schiff ihres Vaters über das Meer gebracht hatte, dem verheerenden Sturm, dem Seeungeheuer und auch dem Wasserkrater. Niemals hätte er gedacht, dass er diesen Weg selbst einmal zurücklegen würde.
    So war er ein wenig enttäuscht, als er merkte, dass es durch einen Tunnel weiterging, der von einer Stelle der Insel tief unter die Erde hinabzuführen schien. »Hier entlang?«, fragte er unsicher.
    »Ja, nach Euch«, antworteten die Männer, die sie begleiteten. »Unten stehen Pferde für uns bereit.«
    Immer tiefer stiegen sie ins Erdinnere hinunter, bis irgendwann die Felswände des Ganges in Glas übergingen.
    »Herzlich willkommen in der Untergetauchten Welt«, sagte ihr Führer. San blickte sich um. Kein Zweifel, sie befanden sich dicht über dem Meeresboden. Vielleicht zehn Ellen unter ihnen sah er Fels und Algen. Aber um sie herum war nur ein tiefes Blau, in dem hier und dort Fischschwärme in den betörendsten Farben umherschossen. Und über ihnen, weit entfernt, funkelte das Sonnenlicht auf der Wasseroberfläche.
    Mit offenem Mund stand San staunend da. Obwohl er so viel darüber gelesen hatte, war er doch überwältigt von dieser faszinierenden Welt.
    Bald schon mündete der Tunnel in eine Amphore, von denen es in dieser Welt unzählige gab. Zunächst war San noch beeindruckt: In dieser enormen Glashülle war eine ganze Stadt mit ihren Häusern, bestellten Äckern und geisterhaft wirkenden Bewohnern eingeschlossen. Doch der ersten Amphore folgte eine weitere und dann wieder eine. So reisten sie bald durch immer gleiche, eintönige Orte. Das ganze Unterwasserreich war in Grafschaften aufge teilt, und wenn ihre Gruppe eine Grenze zu überschreiten hatte, verloren sie fast einen ganzen Tag, während sie darauf warteten, dass die Wachen alle notwendigen Genehmigungen erhielten und sie endlich durchließen. Offenbar war man hier von einer Art Sicherheitswahn befallen, vor allem Fremden gegenüber, die, wie sie selbst, aus der Aufgetauchten Welt kamen. Die Blicke der Leute, die ihnen begegneten, waren voller Misstrauen gegenüber »denen von oben«, wie sie hier auch genannt wurden. San fühlte sich beobachtet, verdächtigt und machte sich verlegen ganz klein hinter Idos Rücken. Immer mehr befiel ihn nun auch eine gewisse Unruhe. Natürlich war er sich über die Bedeutung ihrer Reise im Klaren und dass es unverzichtbar war, sich in Sicherheit zu bringen, denn wenn die Gilde ihn fand, würde das sein Ende bedeuten. Doch gleichzeitig entzog er sich damit der Auseinandersetzung mit seinen Feinden, ja, mehr noch, er floh vor den Leuten, die seine Eltern umgebracht hatten. War es richtig, dass diese unbehelligt dort oben auf der Erde herumliefen, während er selbst sich unten auf dem Meeresgrund verkriechen

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