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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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empfohlen werden«, fuhr der Alte fort. »Ihr könnt stolz sein auf die Ehre, die er euch damit erweist.«
    »Das sind wir auch«, antwortete Theana bescheiden.
    Schließlich gelangten sie zu einem Korridor, an dem wohl ein Dutzend verschlossener Türen lagen. Volco griff unter sein Gewand und holte ein schweres Schlüsselbund hervor, wählte mit sicherem Griff einen Schlüssel aus und steckte ihn ins Schloss der Tür, vor der sie standen. Der Raum, der sich dahinter öffnete, erinnerte Dubhe an die Unterkünfte im Bau der Gilde: Er war sehr eng, besaß keine Öffnungen nach außen und war nur mit zwei Pritschen und zwei Truhen ausgestattet. »Hier könnt ihr euch einrichten«, sagte der Alte mit einem wohlwollenden Lächeln.
    »Wunderbar«, bemerkte Dubhe, während sie eintrat. »Wie heißt ihr?« »Ich bin Sanne, und das ist meine Schwester Lea. Wir sind ein wenig bewandert in der priesterlichen Heilkunst und kennen uns daher gut aus mit Pflanzen und Kräutern.«
    Volco nickte. »Ich nehme an, eine Arbeit in der Küche wird euch recht sein, oder?«
    »Wir sind ja schon glücklich, dass der Prinz uns das Leben gerettet hat. Uns ist alles recht«, antwortete Theana mit ergebener Miene.
    Volco lächelte gerührt. »Ich höre mich um und sage euch dann Bescheid. Ruht euch nun aus. Heute Abend werde ich euch mehr sagen können.« Er ging hinaus und zog langsam die Tür hinter sich zu.
    Als er draußen war, ließ sich Theana sofort auf eine Pritsche fallen. »Geschafft.«
    Dubhe setzte sich nur auf ihr Lager und schwieg. Theana hatte Recht. Der erste Schritt war getan. Im Grunde war es einfacher gewesen, als sie geglaubt hätten. Das Glück hatte ihnen zur Seite gestanden.
    »Die ersten Tage unternehmen wir noch nichts«, begann sie, ihre Pläne zu erläutern. »Wir müssen uns erst mit dem Ort und den Abläufen hier vertraut machen, damit wir nicht auffallen. Wir sind neu hier, und deshalb wird man uns sicher mit Misstrauen begegnen. Ich entscheide dann, wann es losgeht. Aber auch dann komme ich zunächst ohne dich zurecht. Ich kundschafte alles aus, was wir wissen müssen, bevor wir losschlagen können. Du kommst erst ins Spiel, wenn ich dich für den Ritus brauche.«
    Theana nickte.
    In ihrer Miene erkannte Dubhe jedoch ein Zögern. »Was denkst du?«, fragte sie. Theana wandte den Blick ab, streckte sich aus und starrte zur Decke. »Ich hätte nie geglaubt, dass ich einmal in so eine Sache hineingerate«, murmelte sie.
    »Du hast selbst entschieden mitzukommen.«
    »Ich weiß ... ich weiß ...« Aber gegen ihre Angst war Theana machtlos. Vor ihrem Aufbruch hatte sie geglaubt, für sie selbst handele es sich nur darum, ihre speziellen Fähigkeiten einzusetzen, sie werde die Sache rasch und schmerzlos hinter sich bringen und damit ihren Teil dazu beitragen, die Aufgetauchte Welt vor dem Untergang zu retten. Nun aber fühlte sie sich wie erschlagen von der Größe der Aufgabe. Immerhin ging es darum, einen Mann zu töten, der natürlich ein Tyrann war, aber auch einen Sohn hatte, eine Familie. Auch einen Despoten tötete man nicht leichten Herzens.
    »Hast du es dir anders überlegt?«, fragte Dubhe und wandte ihr den Blick zu. Theana schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Nur bisher war die Sache so weit entfernt ... Jetzt plötzlich wird alles so real ...«
    »Du kannst nicht mehr zurück.« »Das weiß ich ja.«
    Das allerdings änderte nichts an ihren Gefühlen. Ist es eine gerechte Sache, die wir da vorhaben?
    »Überlass nur alles mir.« Dubhes Blick wirkte verloren, abwesend. »Ich werde es sein, die ihn tötet, und du musst mich dann nur von dem Fluch befreien. Kein Blut wird deine Hände besudeln.«
    Theana seufzte. Das war ja fast noch schlimmer: sich hinter Dubhe zu verstecken und sich selbst von Schuld freizusprechen mit der Begründung, eine andere habe das Verbrechen verübt. Dennoch rechnete sie es Dubhe hoch an, dass sie versuchte, ihr die Schuldgefühle zu nehmen. Sie lächelte. »Wir machen das zu zweit und sind gemeinsam für die Sache verantwortlich.«
    »Ich war immer allein«, entgegnete Dubhe.
    »Dann ist es vielleicht Zeit, dass sich das ändert.« Mit großen Schritten durchmaß Learco die Flure, die zu seinen Gemächern führten. Er empfand es als Erleichterung, nun in seinen Unterschlupf zurückkehren zu können, in jene Räume, in die er sich schon als kleiner Junge geflüchtet hatte, wenn er allein sein wollte. Dort verbarg er sich auch, wenn er aus der Schlacht heimkehrte, denn in dieser

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