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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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bogen, ein Geschäft, dessen Eingangstür vor Waren aller Art kaum zu sehen war. Auch ein Großteil der Gasse war zugestellt und nur ein schmaler Durchgang frei geblieben, durch den sich die Passanten mit dem Rücken zur Wand schieben mussten. Unter der Plane, die über der Tür aufgespannt war, hingen Bilder, Schwerter und verschiedenste Gefäße. Auf dem Boden lagen zusammengerollte Teppiche, und daneben stapelten sich Körbe, Schalen, Stühle und kleine Tische. Uber der Tür stand in schönen schmiedeeisernen Buchstaben: BEI MOLIO ANTIQUAR.
    Sennar trat als Erster ein und stieß dabei mit dem Kopf gegen ein paar hinter der Tür aufgehängte Kannen, die laut zu scheppern begannen. Von den Mauern der Gasse zurückgeworfen, hallte der Lärm düster nach. Vorsichtiger folgte Lonerin ihm, doch einmal drinnen, kam auch er nicht umhin, sich über das große Durcheinander, das dort herrschte, zu wundern. Es schien unmöglich, dass auf solch beschränktem Raum so viele Dinge Platz fanden. An den Wänden waren Dutzende Regale befestigt, die sich unter der Last der Waren bogen, während dem Kunden sogleich ein scharfer Ledergeruch in die Nase stieg.
    Sennar ergriff Lonerins Arm. »Überlass das Reden mir. Sieh du dich unterdessen ein wenig um«, sagte er zu ihm und rief dann mit lauter Stimme: »Ist da jemand?«
    Scheinbar ungehört verloren sich seine Worte im Raum.
    »Wir sind Sammler antiker Objekte«, versuchte es Sennar noch einmal, nun mit einer kleinen List, »und haben die Absicht, uns mit schönen Dingen einzudecken. Dafür ist uns kein Preis zu hoch.«
    Dieses Mal wurde die Stille unterbrochen. Das Geräusch von Schritten erklang, und es erschien ein älterer Gnom, der auf die beiden Fremden zuschlurfte. Er war sehr klein, sogar für einen Gnomen, und sein Kopf kahl, während sein langer Bart nach der Sitte seines Volkes mit Zöpfen und Perlen verziert war. Auf seiner platten Nase saß eine Brille mit runden, Gold eingefassten Gläsern. »Was kann ich für die Herren tun?«, fragte er mit skeptischer Miene, wobei er sie von oben bis unten musterte.
    »Wir kommen aus Makrat im Land der Sonne, wo wir ebenfalls einen Laden führen. Die Bekanntschaft mit einem jüngeren Mann aus dieser Gegend veranlasste uns zu der Reise. Tarik ist sein Name ...« Sennar ließ die Worte wirken, und in der Tat zog der Gnom eine Augenbraue hoch. Aber seine Züge blieben gleichmütig.
    »Gestern mussten wir jedoch erfahren, dass er vor einiger Zeit verstorben ist ...« Der Gnom setzte, dem Anlass entsprechend, eine betrübte Miene auf. »Ja, ja, eine traurige Geschichte ... Beide umgebracht, er und seine Frau, und das wegen eines missglückten Raubes. Die Mörder hatten offenbar nicht die Zeit, Dinge von Wert mitzunehmen ...«
    Nun, das hast du dann sicher gern für sie übernommen . . .
    Sennar biss sich auf die Zunge. Gegen diesen Gnomen empfand er einen instinktiven Widerwillen. Einen Blick auf dessen krumme, knöcherne Finger werfend, stellte er sich vor, wie dieser im Haus seines Sohnes herumwühlte. Plötzlich spürte er, wie ihm jemand sanft eine Hand auf die Schulter legte. Lonerin. Die Berührung reichte aus, ihn zu beruhigen.
    »Eben darum geht es ... Wie wir hörten, habt Ihr Euch der Wertgegenstände angenommen, die sich in ihrem Haus befanden.«
    »Ganz recht. Ihr müsst wissen, diese beiden führten ein sehr zurückgezogenes Leben, hatten also keine Freunde, die ihre Habe für sich hätten beanspruchen können. Von möglichen Verwandten hatten wir keine Kenntnis, und von einem Testament keine Spur. Deswegen habe ich mich um die Sache gekümmert.« Der Gnom ließ sich hinter seiner Ladentheke nieder, die aber nur noch als hölzernes Viereck erkennbar war, das mit Dutzenden von Nippsachen aller Formen und Farben vollgestellt war.
    »Wir sind immer noch an einem möglichen Kauf interessiert«, erklärte Sennar.
    Der Gnom seufzte. »Das wird nicht einfach sein ... Seit dem Raubüberfall sind nun schon einige Monate vergangen, und die Dinge haben sich gut verkauft. Es sah auch nicht so aus, als wenn es in diesem Haushalt wirklich kostbare Dinge gegeben hätte.«
    »Dann schlage ich vor«, schaltete sich nun Lonerin ein, »dass wir Euch die Dinge nennen, über die wir bereits mit diesem Manne Einigkeit erzielt hatten, und Ihr sagt uns, ob sie in Eurem Besitz sind.«
    »Wie Ihr wünscht.«
    Sennar nahm nun die Situation in die Hand. Es war ein wenig wie ein Glücksspiel, und da Lonerin Tarik nie kennengelernt hatte, war er der

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