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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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ihren Vater gebrandmarkt, als sie herausfand, was er predigte: Ketzer. Das war der Ausgangspunkt der Verfolgung gewesen. Sie selbst war damals noch ein kleines Mädchen und erinnerte sich kaum an die glücklichen Zeiten, als sie noch eine Familie waren und frei leben konnten, ohne sich vor irgend-jemandem verstecken zu müssen.
    Die Geweihten treten vor allem in Zeiten großer Verwirrung auf und sind das Werkzeug, durch das der Gott die Ordnung der Welt wiederherstellt. Denn das ewige Gleichgewicht zwischen Krieg und Frieden, Leben und Tod darf nie außer Kraft geraten. Dies ist ihre Aufgabe: die Ordnung wiederherstellen durch ihr eigenes Wirken.
    Miravar war der vierte Geweihte. Er besiegte den Großen Feind, jagte ihn zurück in die Tiefen der Hölle, aus der er aufgestiegen war. Angekündigt hatte ihn mit ihrer Prophezeiung die Priesterin Krissa, die im Tempel von Seferdi diente und sein Erscheinen vorhersagte, während der Krieg aller Kriege wütete. Lange zurückliegende Ereignisse, von denen sie nur durch ihren Vater gehört hatte. Gegen den sogenannten Großen Feind hatte Miravar damals den Talisman der Macht ins Feld geführt, so wie später Nihal gegen den Tyrannen. Und Seferdi war die Hauptstadt des Elfenreiches gewesen.
    Während die Lektüre Theana fesselte, erfüllten die Kommentare sie mit Bestürzung. Immer wieder der Vorwurf der Häresie und gemäß der Lehre der Gilde unterstrichene oder beanstandete Passagen. All das erschien ihr unerträglich. Es stimmte, was Sennar gesagt hatte, als Lonerin ihn aufsuchte: In der Aufgetauchten Welt wirkten Kräfte, die danach trachteten, alles Reine zu verderben. Auf diese Weise war der wahre Gehalt ihres Glaubens in den vergangenen Jahrhunderten so beschnitten und verbogen worden, dass er
    sich ins Gegenteil verkehrt hatte. Und immer besser verstand sie ihren Vater und das Gefühl der Einsamkeit, das ihn in all den Jahren, da sie von Land zu Land gezogen waren, so bedrückt hatte. Er war der Letzte, der Einzige, hatte niemanden mehr, mit dem er die tiefsten Geheimnisse seines Herzens teilen konnte, die Zweifel, die Gewissheiten, und wurde stattdessen verlacht, so wie sie selbst es manchmal von Dubhe erlebt hatte.
    Wo lag der geheime Sinn dieses Leids, dem ihr Vater, und nun auch sie, unterworfen war? Er hatte ihr häufig erklärt, dass es einen festen Plan gebe, auch wenn er im Augenblick nicht zu erkennen sei, ein Plan, an dem Miravar teilhatte, und auch Nihal war auf ihrem Weg von einer bestimmten Kraft geleitet worden. Und wie sah es mit ihr selbst aus? Wohin sollten sie führen, ihr Schmerz und ihre Einsamkeit?
    Wie sie weiter las, gab es eine ganze Reihe von Artefakten, die ein Geweihter nutzen konnte. Der Talisman der Macht wurde beschrieben, und mit ihm die Eigenschaften aller acht Elfensteine. Erläutert wurde, wo sie gehütet wurden, wodurch sie sich auszeichneten und wie sie zu nutzen waren.
    Theanas Herz machte einen Sprung. Dieses Buch wäre Lonerin auf seiner Mission äußerst nützlich gewesen. Der Gedanke an ihn überfiel sie mit einer Heftigkeit, die sie überraschte. Lange hatte sie nicht mehr an ihn gedacht, hatte ihn fast vergessen. Aber da er nun plötzlich wieder in ihren Gedanken auftauchte, hatte sie das Gefühl, ohne Unterlass an ihn gedacht zu haben, und sah ihn wieder vor sich wie am letzten Tag, als sie sich sogar geweigert hatte, sich von ihm zu verabschieden. Die Erinnerung setzte ihr so zu, dass es ihr sogar körperlich wehtat.
    Du musst ihn vergessen. Auch deswegen hast du dich auf den Weg gemacht.
    Aber das war schwer, wenn nicht gar unmöglich. Die gemeinsam verbrachten Jahre hatten zwischen ihnen ein Netz von Verbindungen geknüpft, aus dem sie sich nicht befreien konnte. >Verschollen. Noch wiederzubeschaffen<, stand als Bemerkung unter dem Kapitel über den Talisman der Macht.
    Theana atmete erleichtert auf. Die Gilde besaß den Talisman also nicht, und Lonerin blieb es erspart, noch einmal in deren Bau zurückzukehren und ihn dort zu suchen.
    Im nächsten Kapitel ging es um andere Artefakte, die von Geweihten im Lauf der Jahrhunderte eingesetzt worden waren. Größtenteils waren sie mit ihren Benutzern zerstört worden. Einige waren allerdings auch erhalten geblieben und wurden, zu Lebzeiten des Autors, an bestimmten Orten aufbewahrt. Der unbekannte Kommentator hatte am Rand das weitere Schicksal dieser magischen Objekte vermerkt.
    >Einst in der Feste aufbewahrt, ist seit deren Zerstörung verschollene >In Teilen erhalten, im

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