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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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einmal das Land, in dem er geboren war, zu besuchen. »Ich verstehe ...«
    »Wolltet Ihr den Anhänger etwa kaufen?«, fragte der Gnom, der sich offensichtlich wunderte, wie viele Leute an diesem Stück interessiert waren. Sennar zuckte mit den Achseln. »Mal sehen, aber ich glaube, das wird ohnehin schwierig werden. Wir Sammler hängen ja oft unser Herz an unsere Stücke und wollen uns dann keinesfalls mehr davon trennen.«
    »In diesem Zusammenhang interessiert uns noch etwas anderes.«
    Sennar drehte sich zu Lonerin um. Er verstand nicht, worauf der junge Magier hinauswollte. »Ja, was denn?«
    »Ein Schwert, ein wunderschönes Schwert aus Schwarzem Kristall.« Der Gnom bekam glänzende Augen, und Sennar begann das Herz in der Brust zu hämmern. Er hatte das Schwert wieder vor sich, in seiner Scheide, unter ihrem Bett, wo sie es abgelegt hatte.
    »Soll das jetzt immer dort unten liegen bleiben?«, fragt er Nihal mit einem Lächeln. Sie schaut ihn amüsiert an. »Fürs Erste, ja. Ich muss mir zunächst darüber klar werden, ob es in meinem neuen Leben überhaupt noch eine Rolle spielen kann.«
    Und sie küsst ihn sanft.
    »Ja, eine kostbare Reproduktion von Nihals Schwert, das unsere Heldin in die Unbekannten Lande mitgenommen hat. Wirklich ein Meisterwerk. Eine so täuschend echte Kopie habe ich noch nie gesehen, und ich kann Euch versichern, dass mir schon sehr viele untergekommen sind«, sagte der Händler stolz. »Folgt mir.«
    Flink bewegte er sich auf seinen kurzen Beinen und führte sie durch eine niedrige Tür, die wie für seine Statur gemacht schien. Dahinter lag der einzige ordentliche Raum des ganzen Ladens, wo der Gnom seine wertvollsten Stücke aufbewahrte. In erster Linie waren es kunstvoll gefertigte Waffen und daneben Einrichtungsgegenstände und Geschirr, die aber keine Allerweltsgegenstände zu sein schienen, so wie in dem anderen Teil des Ladens. Alles war sorgfältig in den Regalen untergebracht, abgestaubt und poliert.
    »Vor allem ist es tatsächlich auch aus Schwarzem Kristall, und das hebt natürlich den Preis beträchtlich«, erklärte Mo-lio, während er auf eine wacklige Leiter stieg. »Und dann die exakten Gravierungen ... Und erst der Stein! Dieser weiße Stein ist einfach herrlich, ich denke, es handelt sich um eine echte Trane!«
    Für einen Moment verschwand der Händler aus ihrem Blickfeld, kletterte dann wieder die Sprossen hinunter und hielt dabei ein langes, samtenes Tuch fest an die Brust gepresst. Der Größe wegen trug er den Gegenstand ein wenig unbeholfen, aber die beiden Magier hatten nicht den Eindruck, als sei er zu schwer für ihn. Unten angekommen, legte er das Bündel auf den Tisch in der Mitte des Raumes und schlug das Tuch auf.
    Sennar spürte das Herz wie wahnsinnig in der Brust hämmern, und ihm schwanden fast die Sinne, als er das Schwert erblickte.
    Da lag es vor ihm, funkelnd, noch scharf, graviert von Tausenden von Kerben und Kratzern, die es bei Nihals unzähligen Schlachten davongetragen hatte. Auch von ihrem letzten Schlag musste ein Zeichen da sein, von jenem fatalen Hieb, mit dem sie den Talisman zerschmettert hatte - und damit auch ihr Leben. Die Klinge aus Schwarzem Kristall schimmerte im matten Licht der Kammer, und der Drache auf dem Heft schien zu beben. Die Träne, jener Stein also, den der Kobold Phos Nihal einst zum Geschenk gemacht hatte, strahlte in einem fast unerträglich grellen Licht. Sennar war wie erstarrt: Zu vieles, was seine geliebte Frau ausgemacht hatte, steckte in dieser Waffe.
    »Stellt Euch vor, das Schwert lag achtlos in einem Schrank ... Und darüber hinaus ist es gar nicht so leicht, es zu verkaufen! In meiner Kundschaft haben viele nicht genug Geld für ein solch wertvolles Stück, und selbst dieser Sammler, von dem ich sprach, Ydath also, zögert noch, weil er schon für das Medaillon tief in die Tasche gegriffen hat. Aber Euch mache ich einen besonders guten Preis.« Sennar hörte ihm nicht zu. Das Schwert hatte ihn vollkommen in seinen Bann gezogen. Ihm war, als würde er in ihm auch Nihal wiedersehen. Nach ihrem Tod hatte er es in der Küche gut sichtbar über dem Herd aufgehängt und unzählige schlaflose Nächte davor gesessen und es voller Verzweiflung betrachtet. Jetzt streckte er die Hand aus und fuhr sanft darüber. Seine Fingerspitzen rieben sich an dem rauen Material, und mit Macht überfielen ihn die Erinnerungen.
    »Es sieht so aus, als sei sogar damit gekämpft worden«, sagte der Gnom jetzt. Sennar schaute ihn

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