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Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Titel: Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Williams
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öffnen. Schatten zucken durch den Garten hinter dem Haus. Naito und Evan entfernen sich von ihnen, zusammen mit zwei Fae, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Evan taumelt.
    »Aren!«, schreie ich.
    Er zieht sein Schwert.
    »Naito und Evan«, füge ich hinzu und deute auf die Hintertür, als die beiden auch schon taumelnd ins Haus kommen.
    »Er ist verletzt«, sagt Naito überflüssigerweise, da ein Pfeil aus Evans Brust ragt.
    Aren lässt sein Schwert fallen und hilft Evan auf einen Stuhl. Unter seinem Bart ist er kalkweiß, und seine Lippen sind trocken und aufgerissen.
    Lena springt von der Couch auf. »Halt ihn fest«, sagt sie. »Ich heile ihn.«
    Aren hält Evans eine Schulter fest, Naito die andere. Dann legt Lena die Hand um den Schaft des Pfeils und zieht.
    Mir dreht sich der Magen um, aber ich kann den Blick nicht abwenden. Ich starre das Blut an, das aus seiner Brust und zwischen Lenas Fingern hervorquillt, als sie ihre Hände auf die Wunde presst.
    Evan schwitzt. Er hört auf, sich gegen Naito und Aren zu wehren, und sitzt ganz still. Als sich seine Augen schließen, rechne ich schon fast damit, seinen Seelenschatten aufsteigen zu sehen. Aber er ist kein Fae. Er ist ein Mensch, und daher …
    Ich atme aus, als er nickt und sich leise bedankt. Er ist nicht tot. Zumindest noch nicht.
    Naito streckt sich. Er macht einen Schritt nach hinten und sieht sich im Wohnzimmer um, wirft dem schwarzhaarigen Edelmann und seinen Wachen einen Blick zu und geht dann in die Küche. Danach geht er an mir vorbei und sieht in den Flur, bevor er wieder umkehrt. »Wo ist Kelia?«
    »Sie sucht dich«, erwidert Lena, die gerade von Trev ein Handtuch gereicht bekommt, damit sie sich die Hände abtrocknen kann. »Es geht ihr gut. Zumindest ging es ihr gut, als sie gegangen ist.«
    »Lorn ist ihr gefolgt«, füge ich hinzu.
    »Lorn?« Naito murmelt etwas und sagt dann: »Sie wird nicht auf ihn hören.«
    »Ich werde jemanden losschicken, der sie zurückholt«, schlägt Aren vor. Er spricht kurz mit Trev, woraufhin dieser einen Riss öffnet und verschwindet. »Was ist euch beiden passiert?«
    »Wir sind Bogenschützen über den Weg gelaufen«, sagt Naito und geht in die Küche. Er nimmt die Weinflasche hoch, die Lorn noch nicht geöffnet hat. »Wir mussten zum Tor rennen. Er wurde getroffen, kurz bevor wir durchkonnten.«
    »Wurdet ihr verfolgt?«, will Aren wissen.
    Naito sieht in den Garten hinterm Haus und dann wieder zu Aren. »Nein. Wir haben nach Menschen Ausschau gehalten, bevor wir durch den Riss gegangen sind.«
    Aren entspannt sich. Der Edelmann sagt etwas zu ihm, aber das Ritsch-Ratsch der sich öffnenden Risse verschluckt seine Worte. Einen Augenblick später entschwinden der Fae und seine Wachen.
    Naito kommt zu mir und reicht mir ein Glas Wein. »Du siehst aus, als könntest du einen Schluck gebrauchen.«
    Nicht so sehr wie er. Trev ist noch keine zwei Minuten weg, aber Naito sieht ständig in den Garten, als ob sie schon seit Stunden wieder da sein müssten. Wenn er und Kelia nicht bald wieder vereint sind, dann wird ihre Geschichte mehr und mehr die von Romeo und Julia.
    Ich nippe an meinem Wein, während Naito das halbe Glas hinunterkippt. Stille senkt sich über den Raum. Aren lässt sich neben Lena auf die Couch fallen, als würde ihn die gedrückte Stimmung zu sehr mitnehmen. Nalst und die andern Fae setzen sich ebenfalls.
    »Der Fae, der eben gegangen ist«, erklärt mir Naito so leise, dass er fast schon flüstert, »das war Shyer, Sohn des Asray. Sein Vater ist der Hochedle von Criskran. Sie unterstützen unsere Rebellion. Zumindest haben sie es getan. Er hat uns gerade mitgeteilt, dass das jetzt vorbei ist. Was ist in Lynn Valley passiert?«
    »Der Kampf hat sich auf die Nachbarhäuser der Tor’um ausgedehnt. Einige Menschen sind gestorben«, berichte ich. »Sethan ist tot.«
    Naito schließt die Augen. Als er sie wieder öffnet, trinkt er sein Glas leer und schenkt sich nach. Ich halte ihm meins ebenfalls hin. Ich muss die Erkenntnis ertränken, dass ich mich gerade der Seite angeschlossen habe, die diesen Krieg verliert.

26
    N aito!«
    Kelias Schrei weckt mich. Mein Kopf prallt nach hinten und schlägt an die Wand.
    »Kelia!« Naito springt neben mir auf die Beine.
    Kelia wirft sich in seine Arme. Er stolpert nach hinten und wäre beinahe auf die Couch gefallen. Aber das scheint ihn nicht zu stören. Er hockt sich auf die Lehne und schlingt die Arme um Kelia. Sie küssen sich, und ein blauer Chaosschimmer

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