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Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Titel: Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Williams
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ignorieren.
    »Fae-Kinder haben Albträume von dir.« Er nimmt mein Handgelenk und wartet, bis seine Edarratae meinen Arm hinaufzucken. »Ihre Eltern sagen ihnen, dass, wenn sie nicht artig sind, die Nalkin-Shom in der Nacht kommt, sie mit ihren Blitzen versengt und ihnen ihre Magie entzieht.«
    Mein Herz schlägt im gleichen Rhythmus wie die Energie, die durch mich hindurchpulsiert. »Du übertreibst.«
    »Tu ich das?«
    »Du bist das Falschblut. Wenn die Fae Geschichten erzählen, um ihren Kindern Angst einzujagen, dann handeln die von dir.« Falschblute sind wie Kultanführer auf Crack. Sie versammeln die Leichtgläubigen und Desillusionierten um sich und verwüsten das Reich, während sie behaupten, die auserwählten Nachkommen der Tar Sidhe zu sein, der magisch machtvollen Fae, die vor Jahrhunderten die Provinzen regierten. Ich habe im Laufe der Jahre ein halbes Dutzend Falschblute gejagt, einige erfolgreicher als andere, aber alle von ihnen waren gewalttätig. Aren ist hier das wahre Monster.
    Zu meiner Überraschung kichert er nur. »Komm, Nalkin-Shom . Ich muss dir jemanden vorstellen.«
    Er gibt mir nicht die Gelegenheit zu protestieren. Im nächsten Moment hat er meine Hand losgelassen, mir eine Hand auf den Rücken gelegt und mich vorwärtsgeschoben. Wir gehen um die Ecke des Gasthauses. Entweder sind die Rebellen abgezogen, oder sie halten sich im Haus auf, denn bis auf Lena, die auf der Veranda steht und mit einem Fae spricht, kann ich niemanden sehen. Es ist ein Neuankömmling. Ich würde mich daran erinnern, wenn er bei meiner Verurteilung anwesend gewesen wäre. Sein blondes Haar ist lang und glatt, fällt ihm über die breiten Schultern, um die er einen burgunderfarbenen Umhang trägt. Seine Tunika und seine schwarze Hose sehen teuer und sauber aus, und die Lederscheide an seiner Hüfte ist in einem hervorragenden Zustand, fast so, als hätte er sein Schwert noch nie ziehen müssen. Er ist entweder ein Verbrecher oder ein Adliger. In jedem Fall kann er auf reichlich Tinril zugreifen, die Währung des Reiches, und ich frage mich, ob es sich bei ihm um den Fae handelt, der Arens Rebellion finanziert.
    Er beendet seine Unterhaltung mit Lena, als wir die Veranda betreten.
    »Das ist Sethan, Sohn des Zarrak«, sagt Aren. Lenas Bruder? Sofort hasse ich ihn. »Setz dich, McKenzie.«
    Er legt mir eine Hand auf die Schulter und führt mich zu der Holzbank neben der Eingangstür. Ich lasse mich darauf nieder, einerseits, um seiner Berührung zu entgehen, und andererseits, weil ich hundemüde bin. Mein Magen knurrt und erinnert mich daran, dass ich zuletzt einige Stunden vor meinem Multiple-Choice-Test etwas gegessen habe, und ein Pochen hinter meinen Augen kündigt die nahenden Kopfschmerzen an. Die Rebellen hätten mir wenigstens eine Scheibe Brot geben können, wenn sie mich schon einsperren.
    Die Fae bleiben stehen. Ich hasse es, dass ich zu ihnen aufsehen muss, aber ich verschränke die Arme, lehne mich zurück und warte darauf, dass Aren wieder den Mund aufmacht.
    »Erzähl uns, was du über den Hof weißt.«
    Obwohl sich mein Magen zusammenzieht, bleibt mein Blick ruhig und gefügig, wie ich hoffe.
    »Er ist eure Regierung«, sage ich und halte mich dabei an allseits bekannte Fakten. Tja, zumindest im Reich bekannte Fakten. »Den Vorsitz hat König Atroth, ein Nachkomme der Tar Sidhe , und er wurde vom Hochadel der dreizehn Provinzen gewählt. Der König ist …«
    »Der König hat dir erzählt, dass es dreizehn Provinzen gibt«, unterbricht mich Sethan. Es ist keine Frage.
    »Er hat mir Karten gezeigt«, erwidere ich und bereue es sofort wieder.
    »Was für Karten?«
    »Aus Papier«, fauche ich. Ich weiß, was er hören will. Er will wissen, ob auf diesen Karten Tore eingezeichnet waren. Schließlich geht es bei diesem Krieg ganz allein darum. Wer die Tore kontrolliert, der kontrolliert auch den Handel des Reiches. Die Fae sind zwar in der Lage, an jedem beliebigen Punkt einen Riss zu öffnen, aber für Warentransporte müssen sie ihren Riss an einem Tor öffnen. Ansonsten gehen die Waren im Zwischenreich verloren. Vor mehreren Dekaden – lange bevor mir Kyol zum ersten Mal begegnete – hat König Atroths Vorgänger damit begonnen, im ganzen Reich die Benutzung der Tore zu regulieren und von den Händlern Zoll zu verlangen. Diese Torsteuer gefiel den Händlern natürlich nicht, und man muss kein Genie sein, um einen Grund dafür zu finden, warum so viele sich auf die Suche nach einem anderen

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