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Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Titel: Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Williams
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vorbei – durch ein Sidhe Tol , ein Spezialtor, hinein, das den Fae erlaubt, einen Riss zu silbergeschützten Bereichen zu öffnen.
    Der Kontakt mit Silber tut den Fae nicht weh, es verhindert nur, dass sie einen Riss zu jedem beliebigen Ort öffnen können. Die Häuser der Wohlhabenden werden durch dieses Metall geschützt. Ebenso Gefängnisse, Militäranlagen und jedes Gebäude, in dem sich etwas Wertvolles befindet. Die Könige des Reiches haben die Standorte der wenigen Sidhe Tol , die sie gefunden haben, geheim gehalten, aber da Kyol Atroths Schwertmeister ist, weiß er, wo sie sich befinden. Er hat mich durch eines in den Garten gebracht.
    Ich weiß nicht, ob es auf der Erde einen Ort gibt, der mit der Schönheit des Sidhe Cabred mithalten kann. Als Kyol mich die selten benutzten Wege hinunterführte, fühlte ich mich wie im Paradies, wie in einer Mischung aus einem Regenwald und den Hängenden Gärten der Semiramis in Babylon. Vielleicht lag es daran, dass all die Bäume, Pflanzen und Blumen auch ohne die magische Gestaltung exotisch auf mich wirkten. Ein Fluss floss durch die Mittelachse des Gartens und fiel dann senkrecht über eine hohe Felsenstufe in ein Bassin am Fuß von Corrists nördlicher Mauer. Dorthin hat mich Kyol geführt, und dort hätten wir beinahe …
    Aber wir haben es nicht getan. Wieder einmal war ich dazu bereit, und Kyol war so kurz davor, doch er hat sich zurückgehalten. Das war keine Überraschung. Ich war so sehr daran gewöhnt, dass wir nicht weiter gingen, begnügte mich mit Küssen, die mir den Atem raubten, und Edarratae , die meine Haut elektrisierten.
    Aren legt zwei Finger unter mein Kinn und dreht meinen Kopf, damit ich ihn ansehen muss. »Du bist durch ein Sidhe Tol gegangen, McKenzie.«
    Ich kann es nicht leugnen, da ich den Beweis dafür in der Hand halte.
    »Meine Augen waren verbunden«, erwidere ich.
    »Ich glaube dir nicht.« Er nimmt seine Hand nicht von meinem Kinn, stattdessen wandern seine Finger, bis sie in mein Haar gleiten. Er streichelt mir mit dem Daumen über die Wange. »Wenn du mir sagst, wo es ist, lasse ich dich gehen.«
    Seine Berührung ist zu intim. Edarratae fließen in meinen Körper hinein, fließen in meinen Hals und meine Brust. Ich schlucke und beiße die Zähne zusammen, während ich mir die größte Mühe gebe, dieses Gefühl nicht zu genießen. Dann mache ich den Fehler, ihm in die Augen zu sehen. Er sieht nicht aus wie ein Killer. Die Art, wie seine Hand an meinem Kopf liegt, bewirkt, dass ich mich sicher fühle. Ich habe den Eindruck, ihm trauen zu können. Ich fühle …
    Dieses Arschloch!
    Ich setze Sosch auf seinen Schoß und stehe auf. »Vergiss es.«
    Er hält seine Verführungsfarce noch einen Augenblick aufrecht, doch dann glitzern silberne Flecken in seinen Augen, und er setzt Sosch auf den Tisch. »Du kannst es mir nicht verdenken, dass ich es wenigstens versuche, oder?«
    »Doch, das kann ich, und ich tue es.«
    Er lacht. »Natürlich tust du das. Aber das war mein Ernst. Deine Freiheit für das Sidhe Tol . Ein fairer Tausch, finde ich. Aber das Angebot gilt nicht ewig.«
    »Deine Angebote sind ohnehin nichts wert.«
    Das Licht verlässt seine Augen. »Du hasst mich wirklich, was?«
    »Ja!« Ich wende mich ab und halte Ausschau nach Kelia in der Hoffnung, dass sie ihren Übungskampf mit Naito beendet hat und wir meinen Unterricht fortsetzen können. Doch keiner von ihnen ist auf der Lichtung zu sehen. Vermutlich haben sie sich doch zurückgezogen.
    »Zweifelst du denn überhaupt nicht am Hof?«, fragt Aren.
    Ich drehe mich wieder zu ihm um. »Nicht seit Brykeld«, fauche ich.
    Er zuckt zusammen, als ob ich ihn gerade geschlagen hätte. Doch er erholt sich schnell wieder, und sein Gesichtsausdruck wird hart. »Brykeld war …«
    »Ein Unfall?«, schlage ich vor.
    Er steht langsam auf. »Ich war nicht dort …«
    »Lügner.«
    »… als es gebrannt hat«, fährt er fort und kneift die Augen zusammen. »Ich hätte das nicht zugelassen.«
    »Warst du denn da, als es zu den Vergewaltigungen kam?«
    Ein Muskel zuckt unter seinem rechten Auge. »Nein.«
    »Wie praktisch!«
    Kyol hat sich eintausendmal dafür entschuldigt, dass er mich mit nach Brykeld genommen hat. Er sagte, er hätte das nie getan, wenn er auch nur geahnt hätte, wie schlimm es werden würde. Ich hatte noch Wochen später Albträume. Selbst heute, mehr als zwei Jahre danach, höre ich manchmal noch die Schreie. Die Rebellen haben ganze Familien in Läden mit

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