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Die Schattenmatrix - 20

Die Schattenmatrix - 20

Titel: Die Schattenmatrix - 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Beste, was er je getrunken hatte. Er trank den Becher in wenigen Zügen leer, das Wasser lief ihm an den Mundwinkeln hinab. Er wischte sich mit dem Ärmel über den Mund und sah zu dem Mann auf der Liege hinüber. Varzil beobachtete ihn, seine alten Augen waren wachsam und klar. »Nun, Varzil, wie wollt Ihr dieses Wunder der Matrixwissenschaft zu Stande bringen?« Durch das Wasser war Mikhails Kopf wieder klar, aber er kochte immer noch vor Wut auf den alten Tenerezu. Der Alte lächelte bedächtig, als würde er einen heimlichen Scherz auskosten. »Als Erstes müsst ihr beide heiraten.«
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    Im ersten Moment wollte Mikhail seinen Ohren nicht recht trauen. Hinter ihm verschluckte sich Marguerida und hustete rauh. »Heiraten?« Wovon redete der Mann bloß?
»Ihr müsst euch verbinden, eins werden, damit ich euch meine Bürde übergeben kann.«
»Bürde?« Mikhail wurde zunehmend verärgerter. Der alte Mann sprach in Rätseln!
»Ich glaube, er meint, dass er uns seinen Ring nicht geben kann, bevor wir nicht verheiratet sind, Mik.« Um Himmels willen. Wer soll uns denn hier draußen im Nirgendwann verheiraten, und warum habe ich plötzlich dieses Gefühl, als würde etwas fehlen. Ich wollte doch nie Blumen und Schleier und ausgefallene Zeremonien. Und mein alter Herr ist auch nicht hier, um mich … in die Ehe zu geben - was für eine lächerliche Sitte, als würde ich mir nicht selbst gehören! 0 verdammt! Aber vielleicht ist das die einzige Möglichkeit - der einzige Weg, wie wir zusammenkommen können, und zum Teufel mit den ewigen Machtkämpfen der Comyn!
Margueridas Gedanken strömten wie Quecksilber durch Mikhails Geist. Die Gefühle dahinter waren widersprüchlich und chaotisch. Mikhail empfing Freude, Erleichterung, Wut und eine grenzenlose Enttäuschung, die ihm das Herz zerriss.
»Margarethe hat Recht«, antwortete Varzil leise. »Und es tut mir Leid, dass ich euch darum bitten muss - eine Heirat sollte ein freudiger Anlass sein und nicht aus einer Notwendigkeit heraus stattfinden.«
»Ich verstehe das Ganze immer noch nicht,« murmelte Mikhail. »Und Ihr könnt mir unmöglich Euren Ring geben - das würde uns beide das Leben kosten.«
Mikhail war in seinen eigenen Gefühlen gefangen. Zorn und Angst schienen ihn im Griff zu haben, sosehr er sie auch zurückzudrängen versuchte. Er wollte den Ring nicht, und noch viel weniger wollte er sich in die Pläne dieses Fremden hineinmanövrieren lassen - auch wenn es sich dabei um den mächtigsten Laranzu aller Zeiten handelte. Es war einfach zu viel sein Verstand verweigerte plötzlich den Dienst.
Varzil lächelte und wirkte plötzlich um Jahre jünger. »Zeitreisen sind unmöglich - mein Vorschlag ist hingegen nur sehr schwierig.« Mikhail registrierte Varzils Aussage, aber er begriff sie nicht. Doch dann ging ihm plötzlich der Witz daran auf, und er empfand nur noch Überraschung. Es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, dass Varzil der Gute Scherze machte! Und statt sich zu beruhigen, steigerte sich Mikhails Wut. Wie konnte es dieser Mann nur wagen, mit ihm zu spielen! »Kompletter Blödsinn«, dröhnte er und legte seine gesamte Enttäuschung in diese Worte.
Varzil schien nicht im Mindesten beleidigt zu sein. Er räusperte sich und fuhr mit trockener Stimme fort. »Hast du dich denn nie über den Brauch des di Catenas gewundert? Warum wir uns Ringe um die Handgelenke schmieden? Vielleicht ist der Sinn der Zeremonie mit den Jahren verloren gegangen oder wurde zu einem bloßen Sinnbild für die Verbindung zweier Menschen.«
In Mikhail regte sich gegen seinen Willen Interesse. Sein Zorn verblasste, und seine lebhafte Neugier brach sich eine Bahn. »Ich habe nie viel darüber nachgedacht, Varzil. Und ehrlich gesagt, halte ich es für ziemlich … barbarisch, zwei Menschen aneinander zu ketten.« Tatsächlich hatte Mikhail so gut wie nie über dieses Thema nachgedacht, bevor er Marguerida kennen lernte. Sie hatte ihn mit ihren forschenden Fragen und ihrem Wissen über andere Welten verändert. Sein ganzes Leben war durch ihre Anwesenheit wie zweigeteilt.
»Ja, das kann ich gut verstehen. Aber am Anfang war der Reif mehr als ein Symbol, denn er verschmolz die Laran-Ener gien der beiden, machte sie so stärker, als jeder für sich war, und erlaubte ihnen eine einzigartige Verbindung, die sonst nicht hätte existieren können.« Mikhail starrte Varzil an. Er kannte keine Ehe di Catenas, die auch nur annähernd den Andeutungen des alten Mannes entsprach. Weder seine Eltern

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