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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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in einem melodischen Bariton.
    Seth beschloss, mit der Wahrheit herauszurücken. »Ich wollte euch beide nur kennenlernen.«
    »Wir pflegen im Allgemeinen keinen Umgang mit anderen«, sagte der silberne Zentaur.
    »Wir sitzen alle hier fest«, erwiderte Seth. »Da können wir uns genauso gut miteinander bekanntmachen.«
    Die Zentauren musterten ihn grimmig. »Unsere Namen sind in deiner Sprache schwer auszusprechen«, sagte der braune Zentaur, dessen Stimme tiefer und schroffer war als die des anderen. »Mein Name bedeutet übersetzt Breithuf.«
    »Nenn mich Wolkenschwinge«, sagte der andere.
    »Ich bin Seth. Mein Großvater ist der Verwalter.«
    »Er braucht mehr Übung darin, sich um die Dinge zu kümmern«, höhnte Breithuf.
    »Er hat Fabelheim schon mal gerettet«, konterte Seth. »Gebt ihm Zeit.«
    »Kein Sterblicher taugt für eine solche Aufgabe«, behauptete Wolkenschwinge.
    Seth schlug eine Fliege weg. »Ich hoffe, du irrst dich. Ich habe nicht viele Zentauren hier gesehen.«
    Wolkenschwinge streckte die Arme, und seine Bizepse wölbten sich. »Die meisten unserer Art haben sich in einer anderen Zuflucht versammelt.«
    »In dem Steinring?«, fragte Seth.
    »Du weißt von Grunhold?« Breithuf klang überrascht.
    »Den Namen kannte ich nicht. Ich hab nur gehört, dass es noch einen weiteren Ort in Fabelheim gibt, der dunkle Geschöpfe fernhält.«
    »Wir gehören dorthin, zu unseresgleichen«, sagte Breithuf.
    »Warum lauft ihr nicht einfach hin?«, fragte Seth.
    Wolkenschwinge stampfte mit dem Huf auf. »Grunhold ist weit entfernt von hier. Wenn man bedenkt, wie die Dunkelheit sich ausgebreitet hat, wäre es verantwortungslos, die Reise zu versuchen.«
    »Sind irgendwelche anderen Zentauren angesteckt worden?«, erkundigte sich Seth.
    Breithuf zog die Brauen zusammen. »Einige. Zwei, die mit uns auf Erkundungszug waren, wurden verwandelt und haben uns bis hierher gejagt.«
    »Nicht dass irgendein Teil von Fabelheim noch viel länger als Zuflucht taugen wird«, sagte Wolkenschwinge. »Ich frage mich ernsthaft, ob es überhaupt eine Magie gibt, die einer solch durchdringenden Dunkelheit unbegrenzt widerstehen kann.«
    »Wir haben uns einander vorgestellt«, erklärte Breithuf. »Wenn du uns jetzt entschuldigen würdest, junger Mensch, wir ziehen es vor, in unserer eigenen Sprache zu parlieren.«
    »Okay, war schön, euch kennenzulernen«, sagte Seth mit einem kleinen Winken.
    Die Zentauren gaben keine Antwort, noch fuhren sie fort, miteinander zu sprechen. Seth ging davon, enttäuscht, dass er nicht gehört hatte, wie ihre Sprache klang, und sicher, dass ihre strengen Blicke sich gerade in seinen Rücken bohrten. Doren hatte recht. Zentauren waren Idioten.
    Kendra schaute sich das gerahmte Schwarzweißfoto an. Selbst mit altmodischem Haar und dickem Schnurrbart war Patton ein auffallend gutaussehender Mann gewesen. Er lächelte nicht, aber irgendetwas an seinem Gesichtsausdruck verriet eine spielerische Keckheit. Natürlich mochte ihre Wahrnehmung dadurch geprägt sein, dass sie so viele Einträge in seinen Tagebüchern gelesen hatte.
    Opa führte sie auf den Steg, auf dessen einer Seite das Bootshaus schwamm, das Patton erbaut hatte. Der Teich war spiegelglatt. Kendra sah keine Spur von den Najaden. Ihr Blick wanderte zu der Insel in der Mitte des Teichs, wo zwischen den Büschen verborgen der winzige Schrein der Feenkönigin lag.
    »Ich denke, ich sollte Lena auch fragen, ob wir die Schale zurückbekommen können«, sagte Kendra.
    »Die Schale aus dem Schrein?«, fragte Opa.
    »Ich habe in diesem Sommer mit einer Fee gesprochen, Shiara, und sie hat mir erzählt, die Najaden hätten sie als Geschenk behalten.«
    Opa runzelte die Stirn. »Sie bewachen den Schrein. Ich dachte, die Schale den Najaden zu geben, wäre die beste Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass sie an ihren angestammten Platz zurückkehrt, da es streng verboten ist, die Insel zu betreten.«
    »Shiara sagte, ich wäre nicht bestraft worden, wenn ich sie zurückgebracht hätte. Ihre Worte fühlten sich wahr an. Ich habe überlegt, wenn ich die Schale bekommen könnte …«
    »… könntest du sie vielleicht als Vorwand benutzen, um dir sicheren Zutritt zu der Insel zu verschaffen und die Feenkönigin auf die Seuche anzusprechen. Die Erfolgschancen sind nicht besonders hoch, aber wir können es zumindest versuchen.«
    »Richtig«, sagte Kendra. Sie ging den Steg entlang und blickte hinter sich, als Opa sie nicht begleitete.
    »Ich werde

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