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Die Schattensurfer (German Edition)

Die Schattensurfer (German Edition)

Titel: Die Schattensurfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Wiest
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unmöglich, zurückzukommen.

7 IN DER SCHATTENSTADT
    „Willkommen im Team“, gratulierte Kalawesi und reichte Luan ein Glas sprudelndes Chambrottelixier.
    Mit zittrigen Fingern nahm Luan das Glas und stieß mit Kalawesi an. Noch nie hatte er Chambrottelixier getrunken. Die perlende Energie stieg ihm direkt in den Kopf.
    Kalawesi ging vor dem Couchtisch auf und ab. Dabei hielt er sein Glas hoch erhoben. „Der Lunapark begeistert Menschen. Unser Ziel ist es, die beste Unterhaltung der Welt zu erschaffen. Unsere Gäste sollen den Alltag für ein paar Stunden vergessen. Und ist es nicht die schönste Aufgabe der Welt, anderen Menschen Vergnügen zu bereiten?“
    Luan hörte mit hochroten Ohren zu und strahlte Kalawesi an. „Ja, genau.“
    „Albert wird dich in die Schattenstadt bringen. Er kennt alle Tricks und Kniffe. Er ist schon über siebzig und musste nie einen Kristall tragen. Albert sieht so harmlos aus, dass ihn keiner kontrolliert.“
    Es dauerte nicht lange, da kam ein älterer Mann in einer grauen Hausmeisterjacke herein. Er hatte die wenigen grauen Haare sorgsam über den Kopf gekämmt.
    „Wir sehen uns“, brummte Kalawesi und strich seiner Ratte über den roten Irokesen. „Luan, ich zähle auf dich. Ich werde persönlich deine Fortschritte verfolgen.“
    Luan nahm sich fest vor, Kalawesi nicht zu enttäuschen. Er folgte Albert nach draußen.
    „Wo sind wir?“, fragte Luan.
    „Das ist Kalawesis Bungalow. Er liegt am Rand des Lunaparks und ist ganz im Stil des letzten Jahrtausends gebaut. Kalawesi hat einen Sinn für Geschichte. Er liebt die Dinge der vergangenen Zeiten. Von hier aus hat man den besten Blick über den Park. Man sieht all das Vergnügen, das Kalawesi erschaffen hat.“
    „Wie kommen wir in die Schattenstadt?“
    Albert zeigte auf einen verrosteten Betonmischer, der unten vor Kalawesis Haus auf der Straße schwebte. Die Mischtrommel drehte sich langsam. Der zähe Beton schrappte im Inneren gegen die Trommel, wurde von dem Rührwerk angehoben und rutschte auf der anderen Seite wieder knirschend herab.
    „Ich kann mich doch nicht in dem Beton verstecken“, sagte Luan ungläubig.
    „Vertraue mir!“, sagte Albert und ging den Kiesweg hinab. Die Steinchen knirschten unter seinen Gummistiefeln. Luan folgte ihm wortlos. Er war auf dem Weg zu seinem Traumjob, aber irgendwie hatte er so ein komisches Gefühl.
    Luan wusste nichts über Betonmischer, aber ihm war klar: dieser war uralt. Er schwebte kaum über dem Boden und die Generatoren dröhnten so laut, als würden sie nicht mehr Höhe schaffen. Hinten an der Öffnung, durch die der Beton ausgegossen wurde, hing eine verrostete Kapsel, keine zwei Meter lang und nicht breiter als eine Mülltonne. Sie sah genauso verbeult aus wie das restliche Fahrzeug.
    Albert zwinkerte Luan vergnügt zu: „Wir verstecken dich in dieser Kapsel und versenken sie im flüssigen Beton. Dort findet dich niemand, bei keiner Kontrolle. Wir haben es schon oft gemacht. Sie brauchen nämlich viel Beton, um die Dunkle Mauer auszubessern und sie noch höher zu bauen.“
    Albert kletterte über eine rostige Leiter auf den Betonmischer und schraubte den oberen Teil der Kapsel auf.
    „Was passiert, wenn der Beton hart wird?“, fragte Luan unsicher.
    „Keine Sorge. So lange sich der Betonmischer dreht, bleiben uns fünf Stunden. Vorher wird der Beton nicht hart. Das hat immer gereicht. Bis dahin sind wir in der Schattenstadt. Länger als zwei Stunden habe ich noch nie gebraucht. Du kannst mir vertrauen.“
    Luan war neben Albert auf das Fahrzeug geklettert. Er sah durch die Öffnung ins Innere der Rührtrommel. Wie Kuchenteig wurde die graue Masse gedreht. Knirschend schrappte sie an der rostigen Wand entlang.
    Albert lächelte Luan aufmunternd zu. Er zeigte auf die geöffnete Kapsel: „Sie ist gut gepolstert. Du wirst allerdings ein wenig durchgerüttelt werden. Ein Bildschirm mit Unterhaltungsprogramm ist eingebaut, damit dir nicht langweilig wird. Dein ceeBand kannst du da drinnen vergessen. Da ist zu viel Beton und Stahl außen herum.“
    Luan fühlte an dem virtuellen Schaumpolster. Sanft ließ es sich eindrücken. Es fühlte sich unendlich weich an. Nicht so unbequem wie Kalawesis altmodische Polstermöbel.
    „Hinein mit dir. Die fünf Stunden laufen bereits. Ich weiß nicht, wie viel Verkehr heute auf den Ringstraßen ist“, sagte Albert. Er klopfte gegen den Betonmischer.
    Luan ließ sich mit den Füßen voraus in die Kapsel rutschen. Sie war eng. Von

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