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Die Schatzhöhle

Die Schatzhöhle

Titel: Die Schatzhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Guben
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zweiräderige,
    gebrechliche Fahrzeug zu verladen. Geduldig stand das Grautier im Geschirr.
    Die Karre befand sich im Hof des Hotels. Der Pfeifer beobachtete die Arbeit mit bereitgehaltener Büchse von seinem Fenster aus. Und auch Tscham ließ kein Auge von der Umgebung. Das Beladen nahm nur wenige Minuten in Anspruch.
    »He! Burro, lauf zu«, schwang Ojo die Peitsche. Das Eselchen setzte sich in Bewegung, und die beiden kräftigen Männer gingen rechts und links neben dem Wagen her.
    Als sie sich bereits ein Stück entfernt hatten, verließen auch Michel und Tscham das Hotel. Unauffällig begleiteten sie den Wagen in etwa hundert Schritten Entfernung. Die Villaverdische Muskete baumelte bedrohlich über der Schulter des Pfeifers.
    Leider entging es auch Michel, daß sie beobachtet wurden. Jetzt allerdings nur noch von einem Mann.
    Als die Dunkelheit hereingebrochen war, befand sich auch der letzte Sack mit den Diamanten und Perlen an Ort und Stelle. Der Kapitän hatte im Laderaum, gleich hinter den anderen Waren, eine kleine Ecke räumen lassen, in der Ojo und Paulus Krämer die Kostbarkeiten stapelten. Bevor sie das Schiff verließen, fragte Michel den Kapitän : »Dürfen wir Paulus Krämer zu einer Flasche Wein einladen?« Kapitän Weber nickte.
    »Natürlich dürfen Sie. Bloß achten Sie darauf, daß der gute Paulus sein Schiff wiederfindet. Er trinkt gern und viel und kann selten Maß halten.« Michel übersetzte das Gesagte für Ojo. »Por Dios«, freute sich dieser, »so scheint der lange Kerl ein guter Saufkumpan zu sein. Nun, wir werden schon einigen Flaschen den Hals brechen. Wenn er nachher nicht mehr stehen kann, so trage ich ihn an Bord.«
    Sie suchten ein spanisches Weinlokal auf. Lustig klangen die Becher. Ojo pokulierte kräftig. Als es auf Mitter-nacht zuging, wollten Michel und Tscham aufbrechen. Aber der lange Spanier protestierte heftig.
    »Es ist nicht nur deinetwegen, Ojo. Wir haben uns verpflichtet, Paulus Krämer wieder wohlbehalten auf dem Schiff abzuliefern!«
    »Maldito!« Ojo war ungehalten. »Ich sage Euch doch, Señor Doktor, daß ich den Burschen eigenhändig aufs Schiff tragen werde, wenn er nicht mehr gehen kann! So laßt uns noch ein wenig hier sitzen; denn bald dürfte ja die Zeit wieder vorbei sein, in der man einen anständigen Tropfen über die Zunge laufen lassen kann.«
    »Meinetwegen«, stimmte Michel zu. »Wenn du heimkommst, sei leise. Du brauchst uns nicht unbedingt aus dem Schlaf zu reißen.« »Bueno, Señor Doktor, wir trinken weiter auf Euer Wohl.«
    Stunde um Stunde verrann. Krug auf Krug wurde leer. Und Ojo staunte. Er sah schon doppelt, während sein Zechkumpan Becher um Becher mit einem Zug leerte.
    Als die Nacht zur Neige ging, erhob sich Paulus und machte Ojo begreiflich, daß er nun gehen müsse. Ojo nickte mit schwerem Kopf. Nachdem sie sich die Hand geschüttelt hatten, langte er in seine Tasche und zog einen der großen ungeschliffenen Diamanten hervor.
    »Hier, compañero, nimm, und wenn du nach deinem Hamburg zurückkommst, so mach deiner Braut ein schönes Geschenk«, meinte er in einem Anflug von Gönnerhaftigkeit.
    Paulus nahm den Stein und steckte ihn achtlos in die Tasche. Er hatte nicht verstanden, was Ojo sagte; da er aber nicht beleidigend werden wollte, wies er die Klamotte, wie er sie heimlich bei sich nannte, nicht zurück.
    Seine Laune besserte sich entschieden, als Ojo auch noch ein paar Gulden springen ließ. Das war ein Trinkgeld, mit dem auch Paulus Krämer etwas anzufangen wußte.
    Als die frische Nachtluft um seine Stirn strich, wurden seine Schritte etwas unsicherer. Aber er war keineswegs so betrunken, daß er den Weg nicht gefunden hätte. Als er eine Weile so dahingegangen war, immer in Richtung auf den Hafen, fuhren seine Finger wie zufällig in die Tasche. Sie berührten den Stein. Er zog ihn heraus und betrachtete ihn im Mondschein. »Daß mir der bärtige Kerl fünf Gulden gegeben hat, finde ich großartig«, murmelte er vor sich hin. »Aber was ich mit der ollen Klamotte soll, das mag der liebe Himmel wissen.«
    Er wog sie noch einmal in der Hand, holte aus und warf sie in großem Bogen fort.
    »Ich werde doch keine Steine von Sansibar nach Hamburg schleppen«, sagte er zu sich selbst.
Als er durch die dunklen Hafengassen ging, traten ihm aus einer Seitenstraße plötzlich zwei
Gestalten entgegen.
»Was wollt ihr?« fragte Krämer auf deutsch.
Zwei Pistolen richteten sich drohend auf seine Brust.
    »Du wirst uns unauffällig

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