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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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aber vielleicht jemand zu verstehen geben, dass am Löwenkopf gerade Dinge vor sich gehen, die ihnen nicht gefallen können«, sagte Whitehead. »Und vor allem, dass nicht alle Menschen, die sich dort aufhalten, daran beteiligt sind.«
    Elinn hörte seine letzten Worte nur noch undeutlich. Ein Rauschen in ihren Ohren wurde immer stärker. Es übertönte alles und es ging von den Falanern aus, von diesen anmutig wogenden Riesen da unten. Irgendwie zogen sie an ihr, zerrten, wollten wissen …
    Sie schaltete ihren Außenlautsprecher ein, drehte ihn voll auf. »Bitte«, rief sie. »Ihr müsst meine Mom retten!«
    Das Ziehen ließ nach, das Rauschen verklang zu so etwas wie einem Seufzen.
    Im nächsten Augenblick setzte sich eine Gruppe Falaner in Bewegung. Mit kaum zu begreifender Geschwindigkeit kamen sie von beiden Seiten die Rampen emporgeeilt, huschten an den verdutzten Menschen vorbei und verschwanden im Gang, ohne sich weiter um die Irdischen zu kümmern.
    »Was ist jetzt los?«, fragte einer der Assistenten Caphurnas.
    »Sie gehen zum Löwenkopf«, sagte Carl. »Durch den kleinen Turm.«
    Whitehead gab ein überraschtes Keuchen von sich, dann hieb er auf die Sprechtaste an seinem Kommunikator. »Pigrato!«, rief er. »Die Aliens sind auf dem Weg zum Löwenkopf. Sie müssen Eikanger ablenken!«
    Elinn setzte sich in Bewegung. Sie musste mit den Falanern gehen, das war klar. Sie brauchten sie, um mit den anderen reden zu können.
    Nach Whiteheads Ruf hatte Pigrato sofort den Löwenkopf angerufen und Eikanger zu sprechen verlangt. Während dessen Spießgeselle ihn holen ging, legte er sich noch einmal rasch die Details der Lügengeschichte zurecht, mit der er ihn beschäftigt halten wollte: technische Probleme mit den Pumpen, Tanks beschädigt, der Transport des Shuttles zum Startplatz schwieriger als geplant …
    Es tauchte wieder jemand auf, aber es war nur der Kerl von eben. »Ansgar hat keine Zeit«, erklärte er.
    Pigrato brach der Schweiß aus. »Es ist aber wichtig.«
    »Wir haben draußen zu tun, das ist auch wichtig.«
    Mist, Mist, Mist. »Dann stellen Sie mich wenigstens zu ihm durch. Über die Telefonschaltung.«
    Die Sekunden verstrichen. Der Mann glotzte ihn an. »Telefonschaltung? Was ist das?«
    »Jeder Raumanzug hat einen Anschluss ans Telefonnetz«, erklärte Pigrato. War es denn möglich, dass jemand zum Mars flog und das nicht wusste? »Sie brauchen meinen Anruf einfach nur durchzustellen.«
    Der Blick des anderen wanderte über die Schalter, die er vor sich hatte. »Ich weiß nicht, wie das geht. Und ich hab jetzt auch keine Zeit. Rufen Sie einfach in ’ner halben Stunde oder so noch mal an.«
    Zack und der Bildschirm wurde dunkel.
    Pigrato saß da, die Hände vor dem Mund, hörte seinem eigenen Keuchen zu und hatte das Gefühl, einer Katastrophe noch nie im Leben so nahe gewesen zu sein wie in diesem Augenblick.
    Urs war bei den Aliens. Er würde doch hoffentlich, hoffentlich nicht mit durch die Passage gehen …
    Es war geschafft. Eikanger betrachtete den aufgefüllten und flach getretenen Boden zu Füßen des Westturms und spürte seine schwere Bürde deutlich leichter werden. Ein entscheidender Schritt war vollbracht. Nun würde auch der Rest gelingen.
    Die Experten im Planungsstab hatten ihm geraten, die Bomben wenn möglich unmittelbar vor dem Stillstand des Ostturms zu zünden, innerhalb der letzten Minute, ehe die rätselhafte Maschine, die so ein Turm in Wirklichkeit darstellte, Verbindung mit der Gegenstelle aufnahm. Man vermutete, dass die Anlage in diesem Moment des »Umschaltens« am verletzlichsten sein würde.
    Für die letzte Etappe hatte er keine Zeugen unter den Siedlern brauchen können. Er hatte die Männer weggeschickt, die die Löcher ausgehoben hatten, hatte dafür gesorgt, dass sie in einem der Zelte sicher untergebracht und bewacht waren und nichts mitbekamen, dann hatte er gemeinsam mit seinen Leuten die Bomben behutsam hinabgelassen, scharf gemacht und die Vertiefungen anschließend wieder aufgefüllt. Sicherheitshalber. Bis zum Stillstand des Ostturms morgen waren es noch rund achtzehn Stunden hin; unnötig, dass in der Zeit jemand in eins der Löcher fiel und irgendetwas beschädigte.
    »Ansgar!«, rief jemand. Randolf kam angerannt, was in dem unförmigen Raumanzug ziemlich dämlich aussah. »Da geht was vor sich.«
    »Irgendwas geht immer vor sich«, erwiderte Eikanger ungehalten. Er hätte den Moment der Erleichterung gerne noch länger ausgekostet. »Geht’s ein

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