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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Innern der Blase herrschte beinah erdähnlicher Atmosphärendruck – das merkte man, der Raumanzug fühlte sich anders an. Wenn man eine Schleuse passierte und Luft in die Kammer strömte, dann spürte man auch, wie der Anzug sich enger um einen legte, weil der Innendruck aufhörte, ihn aufzublähen.
    Aber es war keine für Menschen atembare Atmosphäre, oder jedenfalls keine besonders verträgliche: Dr. Spencer hatte vorhin versuchsweise den Helm abgenommen und ihn unter heftigem Reizhusten rasch wieder aufgesetzt.
    »Wir haben die Zündvorrichtungen sichergestellt«, kam über die Rundspruchfrequenz.
    »Beide?«, fragte Whitehead zurück. »Soweit ich weiß, müssten es zwei sein.«
    »Ja, beide. Wir haben auch schon die Batterien entfernt; die sind erst mal außer Funktion.«
    »Sagen Sie«, meldete sich Wim Van Leer, der Journalist, zu Wort, »besteht nicht die Gefahr, dass da ein Zeitzünder läuft?«
    »José?«, sagte Whitehead. »Sie haben die Informationen, die uns das Amt für Waffenkontrolle geschickt hat, eingehender studiert als ich.«
    »Ja. Kein Grund zur Sorge. Grundsätzlich ist in solchen Bomben ein Zeitzündemechanismus eingebaut, aber der müsste ebenfalls mit den beiden Steuergeräten gestartet worden sein und das ist nicht der Fall. Das würde man sehen.«
    Carl beugte sich vor. War das Mom, die da die Leiter hochkam? Ja, tatsächlich. Ihm fiel ein Stein vom Herzen.
    Elinn lief ihr schon entgegen, Carl folgte ihr und dann lagen sie sich endlich wieder in den Armen, nach so langer Zeit.
    Mom weinte, aber sie sagte wieder und wieder: »Jetzt wird alles gut. Ihr werdet sehen.«
    Eikanger schlug um sich, als der Mann nach ihm griff. »Verräter«, schleuderte er ihm entgegen. »Du arbeitest für die Henker der menschlichen Spezies, begreifst du das nicht?«
    »Ja, klar«, versetzte der andere und gab ihm einen Stoß mit der linken Hand. In der rechten hielt er eine Pistole. Eine Pistole, die Eikanger und seine Leute mitgebracht hatten! »Los, rauf aufs Plateau!«
    »Aufs Plateau?« Sein Blick ging nach oben, die Leiter hoch, die hinaufführte … hinauf zu ihnen! »Wieso das?«
    »Weil die Henker der menschlichen Spezies sich Sorgen machen, dass die Öffnung einer interstellaren Passage gefährlich für unsere Gesundheit sein könnte, stell dir vor«, sagte der Mann grinsend. »So, und jetzt Schluss mit dem Geschwafel und Abmarsch!«
    So blieb es ihm also nicht erspart, den Feinden der Menschheit ins Angesicht zu sehen. Nun, vielleicht mussten solche Dinge so geschehen. Eikanger setzte sich in Bewegung wie geheißen, folgte dem ausgetretenen Pfad zu der Leiter, die an der Felswand in schwindelerregende Höhen führte.
    Oben angekommen, standen sie vor der schimmernden Blase, an der die Kugeln seiner Leute wirkungslos abgeprallt waren. Eikanger blieb unwillkürlich stehen, aber der Mann hinter ihm stieß ihn vorwärts. Und tatsächlich – sie passierten die Blase, ohne dass er den geringsten Widerstand spürte.
    Im Innern der Blase war irgendetwas anders, aber erst als er sah, wie jemand den Helm abnahm, um ihn lachend und hustend zugleich rasch wieder aufzusetzen, begriff er, dass hier eine Atmosphäre herrschte. Ihre Atmosphäre! Es fiel Eikanger schwer, die Fremden anzusehen, die alles überragend in der Mitte der Blase verharrten, ihre schwarzblauen Köpfe mit den scheußlichen, dürren Leibern hin- und herschwingend wie Schlangen, die ihre Opfer hypnotisierten. Es war beinahe nicht auszuhalten, in ihrer Nähe sein zu müssen.
    Man dirigierte ihn zu den anderen seiner Truppe, die schon gefesselt auf dem Boden saßen. Eikanger würdigte sie keines Blickes. Feiglinge allesamt. Wie Jagdbeute hockten sie da, unweit der Felskante, etwas abseits von den Siedlern, die bei den Aliens herumstanden, sich in den Armen lagen oder aufeinander einredeten. Von hier würden sie jedenfalls eine hervorragende Aussicht auf das weitere Geschehen haben, einen Logenplatz geradezu, von dem aus sie verfolgen konnten, wie die fremden Invasionsraumer über das Sonnensystem herfielen!
    Er wurde ebenfalls gefesselt, mit einem simplen Stromkabel! Etwas anderes hatten sie wohl nicht auftreiben können. Während man ihm die Arme auf dem Rücken verschnürte, spannte Eikanger automatisch alle Muskeln an, wie seine Ausbilder es ihm einst beigebracht hatten. Normalerweise bot das eine Chance, sich aus Fesseln zu befreien, aber es war ein Trick, der für irdische Verhältnisse galt – ob er einem etwas nützte, wenn man in

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