Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
Vom Netzwerk:
einem Raumanzug steckte, war mehr als fraglich.
    Er wartete, bis der Aufpasser wieder fort war, dann begann er zu ziehen und zu zerren. Keine Chance. Die Fessel verhakte sich mit den Anschlüssen der Handschuhe; das war unüberwindlicher, als Handschellen es gewesen wären.
    Verdammt! Er hielt inne. Denk nach! Es musste einen Weg geben, noch etwas zu tun, wenigstens ein paar der Aliens zu töten, wenigstens das. Er musste nur nachdenken …
    Er steckte in einem Raumanzug. Der Raumanzug war gefesselt, nicht er. Es ging nicht darum, den Handschuh freizubekommen, es ging darum, die Hand freizubekommen, die darin steckte!
    Er zog und zerrte wieder, aber diesmal gezielter. Etwas bewegte sich. Die Finger der rechten Hand glitten aus den Handschuhen, der Daumen … Ja. Ja, das ging. Die Hand glitt halb in den Verbindungsring. Der Raumanzug war elastisch, gab nach, dehnte sich wie ein alter Pullover.
    Alles, was er erreichen musste, war, die Hand so weit zurückzuziehen, dass er in den Ärmel des Oberarms gelangte. Dann würde er sie bis auf die Brust schieben können, wo der Zünder hing …
    Der Raumanzug dehnte sich, aber der Widerstand wurde immer größer. Seine Hand hatte den Anschluss passiert, war frei, aber nur innerhalb des Unterarmstücks.
    »Ansgar«, sagte einer der anderen, der ihn beobachtet hatte. »Das klappt nicht.«
    Eikanger sah ihn wütend an. »Woher willst du das wissen?«
    »Du müsstest dir den Arm brechen, um ihn auf dem Weg rauszukriegen.«
    »Das stimmt«, pflichtete ihm ein anderer bei. »Ich kannte mal eine, die in Barqah gearbeitet hat, in der Raumanzugsschneiderei. Es gibt Studien drüber, was geht und was nicht.«
    »Mit doppelt gebrochenem Unterarm kämst du um die Kurve.«
    »Bloß nützt das auch nichts. Von innen kann man einen Raumanzug nicht öffnen.«
    Eikanger schloss die Augen, atmete tief durch. Das also auch noch. Noch ein Kelch, den er leeren musste.
    Er hatte sich geschworen, diese Mission zu erfüllen, koste es, was es wolle. Nun, dies war wohl der Moment zu beweisen, was ein Schwur Ansgar Eikangers wert war.
    Wenn es dazu nötig war, sich den Arm zu brechen …
    Nun, dann würde er sich den verdammten Arm eben brechen!
    Ariana kam sich ein bisschen überflüssig vor. Alle schienen etwas zu tun zu haben. Carl und Elinn redeten mit ihrer Mutter, Mister Whitehead und seine Leute trieben die Terroristen zusammen und fesselten sie, Professor Caphurna und seine Assistenten stellten irgendwelche Messungen an, Wim Van Leer baute seine letzten Kameras auf und hielt vor dem Hintergrund der Abenddämmerung über dem Löwenkopf irgendwelche Ansprachen, die man allerdings nicht hörte, weil er dazu auf eine andere Frequenz ging. Und Urs schritt ungefähr dort auf und ab, wo sie damals – es kam Ariana wie eine Ewigkeit vor – mit dem Marsflugzeug gelandet waren, und telefonierte mit seinem Vater; endlos, wie es schien.
    Was die Aliens – die Falaner , korrigierte sich Ariana – taten, war nicht so recht zu erkennen; sie standen herum und schwenkten ihre Köpfe, hierhin und dahin, dass man jeden Moment erwartete, dass ihre Hälse abbrachen. Unbeschäftigt sahen sie jedenfalls nicht aus.
    »Galaktisch, oder?«, meinte Ronny. Ronny hatte auch nichts zu tun. »Nicht mehr lange und wir sehen einen wirklich fremden Planeten.«
    Das war nämlich die neueste Nachricht: Der Ostturm bremste schneller ab, als man erwartet hatte; seine Drehbewegung würde schon in ein paar Stunden zum Stillstand kommen, und wenn es so ging wie beim Westturm, würde sich darin eine neue Passage öffnen. Zum Heimatplaneten der Falaner, durfte man vermuten. Die Türme waren seit ihrer Entdeckung um ihre Längsachse rotiert wie alte Radarantennen, die man manchmal in Filmen aus dem vorigen Jahrhundert sah, und das Abbremsen wurde als eine Art Einjustierung auf eine Empfängerstation verstanden. Dass sich da plötzlich etwas verändert hatte, hielt Professor Caphurna für ein gutes Zeichen. Die Hoffnung der Falaner, ihre Artgenossen hätten das Netz ihrer Sternentore inzwischen weit genug ausgebaut, dass sie nun auch mit dieser kleinen Anlage Anschluss daran bekommen würden, war offenbar berechtigt.
    Elinn fungierte wieder als eine Art Übersetzerin für die Falaner. Die Aliens gaben seltsame, orgelartige Klänge von sich – Ariana war schleierhaft, wie Elinn darin einen Sinn erkennen konnte. Aber zumindest sah es so aus, als könne sie es, auch wenn sie immer wieder »Das verstehe ich nicht!« rief.
    Die Sonne

Weitere Kostenlose Bücher