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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Verbeugung. »Ja, Mister President . Wie Sie wünschen.« Ohne jedes weitere Zeremoniell packte Takeido einen Zipfel des schwarzen Tuches und zog es weg.
    Der Anblick, der sich ihnen bot, war so unerwartet, dass Bjornstadt den Kaffee neben die Tasse schüttete und damit die gelbe Tischdecke ruinierte. Leena Heinonen atmete hörbar heftig ein und George W. Carver zerbiss ein »Goddammit« z wischen den Zähnen.
    Ein ermordeter Teddy!, war Bjornstadts erster Gedanke.
    »Der Präsident hat vor einer Stunde eine Sondersitzung einberufen«, berichtete Bazman vom Bildschirm. »Worum es geht, ist noch nicht bekannt, aber Senator Bjornstadt ist dabei und Minister Carver …«
    »Also geht es um die Außerirdischen«, nickte Yules Whitehead.
    »… also kann man wohl davon ausgehen, dass es um die Außerirdischen geht und darum, was die wohl vor einer Million Jahren auf der Erde angestellt haben«, fuhr Bazman fort, der den Einwurf seines Chefs natürlich noch nicht mitbekommen haben konnte.
    Carl fühlte sich von einer nur mühsam zu bändigenden Nervosität erfüllt. Am liebsten wäre er aufgesprungen und gerannt. Gerannt und über meterhohe Kraterhänge gesprungen, das war es, was er jetzt gebraucht hätte, um sich abzureagieren. Er wechselte einen kurzen Blick mit den anderen. Elinn sah grüblerisch drein, wie eigentlich schon die ganze Zeit, seitdem sie die Aufzeichnungen der Mondstation angesehen hatten. Und Urs schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein. Bei Ariana vermutlich.
    Woanders – das war das Stichwort. Alles, was zurzeit wichtig war, schien woanders stattzufinden. Sie rasten durchs All, mit einer Geschwindigkeit, die vermutlich neuer Rekord war, aber zugleich waren sie abgeschnitten von den Ereignissen sowohl auf der Erde als auch auf dem Mars. Das war es, was an den Nerven zerrte.
    »Was die Lichterscheinungen anbelangt, die das Mondobservatorium Tycho Brahe nicht aufgezeichnet haben will und von denen die Raumüberwachung nichts zu wissen vorgibt«, fuhr Bazman fort, »teilt der neue Statthalter auf dem Mars unseren Argwohn offenbar nicht. Doktor Yin Chi lässt uns dankend ausrichten, er halte es für verfrüht, sich deswegen Gedanken zu machen; falls sich irgendetwas dem Mars nähern sollte, meint er, werde man es ja früher oder später orten. Er scheint sich sicher zu sein, dass dies für eventuelle Alienraumschiffe genauso gilt wie für Raumsonden, Transporter von der Erde oder Meteoriten.«
    »Hmm«, brummte Whitehead, »hat man wenigstens endlich was von unserer eigenen Forschungsabteilung gehört?«
    Carl fand es beeindruckend, wie präzise Bazman die Gedanken seines Chefs vorausahnte, denn wieder fuhr der blauhaarige Mann, der diese Frage erst in etwa zehn Minuten hören würde, fort: »Für morgen habe ich ein Videogespräch mit Doktor Iljanow aus der Forschungsabteilung vereinbart; er hat … nun ja, sagen wir mal, durchblicken lassen , dass er sich eine Meinung zu den Lichterscheinungen gebildet hat und wohl auch willens ist, uns daran teilhaben zu lassen. Morgen im Lauf des Tages, wie gesagt. Ich schicke Ihnen die Aufnahme dann umgehend hoch. Ja«, grinste er, »und das war’s für den Moment. Ich warte jetzt hier noch ein paar Minuten, ob Sie etwas haben, und wenn nicht, würde ich mich zum Mittagessen begeben.«
    »Tun Sie das«, meinte Whitehead und streckte die Hand nach dem Holoschalter aus. »Ich melde mich vielleicht heute Abend noch einmal. Bis dann.«
    Der Tonfall, in dem er das gesagt hatte, verriet, dass er damit gemeint hatte: wenn sie, die Marskinder, nicht dabei waren. Wahrscheinlich, um geschäftliche Angelegenheiten zu besprechen. Yules Whitehead gehörte einer der größten Konzerne der Welt; da verursachte seine wochenlange Abwesenheit bestimmt jede Menge Schwierigkeiten. Ob er sich wohl darüber im Klaren war, dass er trotz seines neuen Raumschiffes auf jeden Fall zumindest einige Monate auf dem Mars festsitzen würde, bis die Planetenpositionen eine Rückkehr erlaubten?
    Carl musterte den Mann mit dem auffallend weißen Lockenkopf, der viel jünger wirkte, als er war, von der Seite. Bestimmt. Whitehead war kein Mensch, der so etwas übersah.
    Das Ding sah aber auch wirklich aus wie ein Teddybär, dachte Bjornstadt, als sie alle um das Gestell mit dem Fundstück standen. Vielleicht achtzig, neunzig Zentimeter lang, am ganzen Körper von einem hellbraunen, leicht gescheckten Pelz bedeckt. Es trug eine Art doppelten Gürtel mit allerhand Geräten daran, entstammte also

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