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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Weltraumbehörde juristisch nicht haltbar sei. Wart mal, vielleicht kriege ich das noch zusammen; das sind Argumente, die du vielleicht auch brauchen wirst. Also – zunächst ist es so, dass man als Marssiedler seine Flüge nicht selbst zahlen muss. Den hierher nicht und den Flug zurück zur Erde hat man ebenfalls zugesichert; das ist Teil des Vertrages mit der Behörde. Der Witz war bloß, dass Carl keinen solchen Vertrag unterschrieben hatte.«
    Ariana nickte. »Klar. Er ist ja hier geboren.«
    »Eben. Und das ist schon das zweite Argument. Ihr seid geboren im Rahmen des Marsbesiedelungsprojekts von Präsident Sanchez. Auch wenn das Projekt später gestoppt wurde, hat es trotzdem, meint Mrs Dumelle, eine bestimmte Verantwortung der Föderation euch gegenüber begründet, nämlich unter anderem, euch eine angemessene Ausbildung zu ermöglichen. Und dass auf dem Mars noch keine Universität existiert, ist schließlich nicht unsere Schuld – in den Originalplänen war sie nämlich vorgesehen!«
    »Und was hat die Behörde darauf geantwortet?«, wollte Ariana wissen.
    Mrs Faggan seufzte. »Nichts. Das war kurz bevor das alles losging mit dem Schließungsbeschluss und den blauen Türmen und so weiter. Und inzwischen haben wir alle weiß Gott andere Sorgen.« Ihr Blick ging eine Weile ins Leere, dann meinte sie: »Im Grunde wäre es ideal, wenn wir die blauen Türme zu unserer Verfügung hätten. Wenn man mit ein paar Schritten zwischen Mars und Erde hin und her wechseln könnte. Dann könnte Carl auf der Erde studieren, immer mal wieder nach Hause kommen … Und außerdem müsste man auch Güter aller Art durch die Türme transportieren können. Dann könnten wir den Mars im Handumdrehen besiedeln. Kuppelstädte errichten. Das wäre großartig.«
    Ariana versuchte, sich das vorzustellen. Wie große Rover durch die Türme gefahren kamen, beladen mit Space-Containern. Wie Leute aus dem blau schimmernden Zylinder traten, neue Siedler und Forscher, aber auch Techniker, Arbeiter, sogar Touristen. Ein faszinierender Gedanke.
    Und immerhin hatte das schon einmal funktioniert.
    »Wer weiß?«, fuhr Mrs Faggan nachdenklich fort. »Die Türme sind ja da. Wir müssen bloß herausfinden, wie man sie einschaltet.«
    »Und wie man die Artefakte herstellt, die die Passage öffnen«, fügte Ariana hinzu. »Im Augenblick wäre eine gewisse Curly die Einzige, die zum Studieren auf die Erde gehen könnte.«
    Mrs Faggans Kopf ruckte hoch, mit einer Bewegung, als habe sie etwas gehört, das sie erschreckt hatte. »Was?«, fragte sie. »Wer?«
    Ariana sah sie erstaunt an. »Na, ich meine das letzte Artefakt, das noch da ist. Auf dem der Name ›Curly‹ steht.«
    Was war jetzt los? Die Mutter von Carl und Elinn hatte die Hand vor den Mund geschlagen und machte große, von Schmerz erfüllte Augen, so, als hätte sie sich gebissen oder die Zunge verbrannt oder dergleichen. Sie murmelte etwas, das wie »oh mein Gott« klang, und sie murmelte es mehrmals hintereinander.
    »Ähm«, machte Ariana behutsam, »Mrs Faggan –?« Ist alles in Ordnung, hatte sie fragen wollen, doch die schmale, blasse Frau unterbrach sie.
    »Curly?«, vergewisserte sie sich. »Das steht auf einem Artefakt?«
    Ariana nickte. »Ja. Wussten Sie das nicht?«
    Mrs Faggans Blick hatte zu wandern begonnen, glitt durch den Raum, über die Möbel, die Küchenutensilien, den Brotkasten und den Einweichtopf, fast so, als sehe sie alles zum ersten Mal. Dann fasste sie in eine Tasche ihres Overalls, zog den Kommunikator heraus und drückte zwei Tasten.
    »KI?«, sagte sie. »Verbinde mich mit Professor Caphurna.« Sie lauschte der Antwort, dann versetzte sie heftig: »Das ist mir egal. Es ist ein Notfall.«
    »Irgendwas war noch«, sagte Sarah Muikuri und sah sich um, mit jenem Gefühl, das einem sagt, dass man irgendetwas zu erledigen vergessen hat.
    Mutula warf die letzte Schaufel auf die Ladefläche ihres Lasters, dann sah er zu ihr herüber und hob das Handgelenk mit der Uhr daran. Sie waren spät dran, ja, und außer dem Garten des Senators standen heute noch zwei weitere Anwesen auf dem Programm.
    Ihr Blick glitt über die Bäume (gedüngt, noch kein Beschnitt notwendig) und Büsche (da musste was an der Bewässerung gemacht werden, aber das hatte sie notiert), den Rasen (sauber gemäht, die Kanten beschnitten) und die schmalen Blumenrabatte vor dem Haus (ihr Sorgenkind, weil Senator Bjornstadt sich Blumen ausgesucht hatte, die es in Afrika schwer hatten). Alles so weit in

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