Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
Vom Netzwerk:
sollen. Irgendetwas stimmte nicht.
    Schließlich verstummte sogar die Musik. Die, die bis jetzt noch geschwatzt hatten, brachen mitten im Satz ab.
    Ein Geräusch. Der Aufzug hatte sich in Bewegung gesetzt, senkte sich rasselnd und klappernd aus der Oberen Station herab auf die Plaza .
    »Ist denn noch jemand oben gewesen?«, fragte ein Mann.
    Sein Tischnachbar, der aufgestanden war, sah sich um. »Nicht dass ich wüsste«, sagte er. »Es sind alle hier.«
    Es war nur eine kleine Meldung, die an diesem Abend in den Medien auftauchte; an siebter oder achter Stelle, was bedeutete, dass viele Nachrichtensendungen sie gar nicht mehr brachten: Die Funkverbindung zum Mars war unterbrochen. Weder die beiden Raumschiffe, die den Mars zur Zeit umkreisten, noch die Marssiedlung selbst reagierte auf Funkrufe. In der letzten Mitteilung, die man aufgefangen hatte, war von technischen Problemen die Rede gewesen. Anzeichen, dass Aliens etwas mit dem Zusammenbruch der Funkstrecke zu tun haben könnten, gebe es keine, versicherte ein Sprecher von Space Control.
    Topthema des Tages blieb die überraschende Verhaftung des Ministers für Sicherheit, George W. Carver. Er werde, hieß es jede Stunde aufs Neue, immer noch verhört, weigere sich aber beharrlich zu kooperieren.

18
    Drama in der Höhle
    Sie hatten sich verzählt: James Faggan lag im nächsten Sarkophag. Und er lebte noch – man sah ihn ganz, ganz langsam atmen.
    Die Erleichterung, die auf einmal von Mrs Faggan ausging, war geradezu körperlich zu spüren. »Mein Gott«, flüsterte sie ein ums andere Mal, während ihr Blick zwischen den beiden gläsernen Schreinen hin- und herwanderte. »Das muss Tom Taranovsky sein. Der Dokumentar. Was für ein schreckliches Ende!«
    Im nächsten Augenblick jedoch war Tom Taranovsky, wer immer das gewesen sein mochte – Ariana erinnerte sich an niemanden dieses Namens –, vergessen. Alle Aufmerksamkeit von Mrs Faggan galt nun ihrem wiedergefundenen Mann.
    »Okay«, sagte sie grimmig. »Holen wir ihn da raus.«
    Sie begann, an ihrem Rucksack zu rütteln und zu zerren, um ihn abzusetzen. Ariana half ihr; ohne fremde Hilfe bekam man die riesigen Bündel nicht vom Rücken.
    Dann knöpften sie die Säcke auf und eine Flut von Dingen ergoss sich auf den Boden. Unter anderem eine Menge Sauerstoffflaschen – kein Wunder, dass die Rucksäcke so schwer gewesen waren! Daneben erkannte Ariana Teile eines Raumanzugs, bloß … wie wollten sie den Mann aus dem Sarkophag in den Raumanzug schaffen, ohne ihn dabei umzubringen? In der Halle herrschte, wie Ariana ein Blick auf ihr Armbandgerät sagte, eine Temperatur von etwa neunzig Grad unter null und ein Atmosphärendruck, der dem der Marsatmosphäre entsprach. Nahezu Vakuum also. Und das bisschen Gas, das die Halle erfüllte, war Helium. Mr Faggan würde, sobald man den gläsernen Deckel abnahm, innerhalb von Sekunden ersticken und erfrieren.
    »Hilf mir mal«, sagte Mrs Faggan entschlossen. Sie war dabei, etwas auseinanderzufalten, das Ariana schließlich als Druckzelt identifizierte.
    Ein Druckzelt war zweifellos schon mal eine gute Idee, aber wie sollten sie es aufstellen? Der Sarkophag war, soweit sie das beurteilen konnte, entweder fest mit dem Untergrund verbunden oder tonnenschwer oder beides. Sie würden jedenfalls keinen Zeltboden darunter bekommen.
    »Halt das hier fest.« Mrs Faggan drückte Ariana ein Ende der Plane in die Hand, zückte ein Messer, nahm Augenmaß und schnitt dann mit kühner Sicherheit ein Stück aus der Folie heraus. Was würde das werden? Ariana verstand es nicht, aber wenn sich hier im Saale jemand mit dem Bau von was auch immer auskannte, und sei es ein Druckzelt, dann war das ohne Zweifel Christine Faggan.
    »Okay. Das sollte gehen«, befand diese schließlich und steckte das Messer wieder weg. »Jetzt müssen wir das über den … Apparat stülpen.«
    Ach so! Sie hatte ein Loch in den Zeltboden geschnitten, sodass sie das Zelt über den Sarkophag bekamen. Und nun? Sie öffneten den Reißverschluss, wühlten sich mitsamt den Rucksäcken in die Folie hinein, dann holte Mrs Faggan, während Ariana mit ausgebreiteten Armen über ihr stand und die schlaffe, dünne Folie so weit weghielt, dass sie darunter hantieren konnte, eine Sprühpistole heraus und eine Dose mit Dichtschaum.
    Das Loch im Zeltboden hatte überstehende Ränder. Die verklebte sie nun mit raschen, geübten Bewegungen mit dem Sockel des Sarkophags, ringsherum. »Gut«, meinte sie schließlich. »Das sollte

Weitere Kostenlose Bücher