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Die Schlucht

Titel: Die Schlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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dem großen Sofa Platz.
    »Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich mit der Sprache herausrücke«, sagte MacBlade und deutete auf Falkirk, der sich neben ihn auf das Sofa gesetzt hatte. »Mr Falkirk, den Sie ja bereits kennen, ist in meinem Auftrag hier.«
    »Und ich dachte, Sie würden für Lisa Clancy arbeiten, Falkirk«, sagte Tweed.
    »Wer sagt denn, dass ein Privatdetektiv immer nur für einen Auftraggeber arbeiten muss?«, gab Falkirk mit einem entwaffnenden Lächeln zurück.

16
    »Ich bin zu Mr Falkirk gegangen, weil ich jemanden brauchte, der sein Handwerk versteht und möglichst viel über Neville Guile herausfinden kann«, erklärte MacBlade. »Besonders interessiert mich seine geheimnisvolle Insel, die mitten im Golfstrom liegt. Sie heißt Noak Island und soll von der Flora und Fauna her fast mediterran sein.«
    »Vor allem aber ist sie abgelegen«, mischte Falkirk sich ein. »Der ideale Ort für finstere Machenschaften.«
    Zum ersten Mal kam der Ex-Inspector Paula etwas entspannter vor. Langsam begann dieser hartgesottene Mann mit dem mageren Gesicht ihr regelrecht zu gefallen.
    »Sagen Sie mir alles, was Sie bisher herausgefunden haben«, sagte Tweed in ernstem Ton.
    An der Tür war auf einmal das Klopfzeichen zu hören, das Tweed und seine Leute vereinbart hatten, und als Paula öffnete, stand Marler draußen, der eine lange Papprolle unter den Arm geklemmt hatte.
    »Archie MacBlade und Falkirk sind hier«, sagte Paula mit leiser Stimme. »Wir sprechen gerade über Noak Island.«
    »Genau dieser Insel wegen bin ich hier«, erklärte Marler. »Tweed hat mich noch gestern Abend angerufen und gebeten, dass ich ein paar Erkundigungen über die Insel einziehe. Ich weiß jetzt genau, wo sie liegt und wie man dort hinkommt.«
    »Wunderbar. Dann kommen Sie doch herein und leisten Sie uns Gesellschaft.«
    Nachdem Paula ihn den beiden Gästen vorgestellt hatte, zog Marler aus der Papprolle eine große Karte und breitete sie auf einem niedrigen Tisch vor dem Sofa aus.
    »Diese Karte«, sagte er, »habe ich von einem ranghohen Marineoffizier bekommen, mit dem ich gut befreundet bin. Bei der Marine wusste man zwar, dass es die Insel gibt, aber nicht, dass sie Neville Guile gehört. Das hier ist sie …«
    Er deutete auf eine mit einem roten Kreis markierte Insel, die sich westlich der Kanalinseln weit draußen im Atlantik befand. »Und hier habe ich noch etwas …«
    Er zog eine zweite Karte aus der Papprolle und strich sie auf dem Tisch glatt. Sie zeigte Noak Island in einem größeren Maßstab. Die Insel bestand hauptsächlich aus einem hohen Berg, der von einer tiefen Schlucht durchzogen wurde.
    »Dort oben auf dem Berg hat Guile ständig jemanden postiert, der ihm jedes Schiff oder Flugzeug meldet, das sich der Insel nähert.«
    »Dann ist es wohl unmöglich, unbemerkt auf die Insel zu gelangen«, sagte Tweed enttäuscht.
    »Nichts ist unmöglich«, erwiderte Marler mit einem schlauen Grinsen. »Ich kenne da einen Krabbenfischer, der uns im Schutz der Dunkelheit hinüberbringt.«
    »Kann man dem Mann vertrauen?«
    »Er nimmt es zwar mit den Vorschriften nicht so genau, aber ich lege meine Hand für ihn ins Feuer.«
    »Bis wann können Sie uns denn das Boot organisieren?«
    »Vielleicht schon morgen, spätestens aber übermorgen«, erwiderte Marler. »Bis dahin habe ich auch alles andere geregelt. Schließlich muss ich noch jemanden wegen der Waffen konsultieren, die wir besser mitnehmen sollten. Denn wir können ja nicht wissen, was uns auf der Insel erwartet.«
    Er rollte seine Karten zusammen und verließ die Suite. Kurz darauf brachen auch MacBlade und Falkirk auf.
    »Kehren wir Gunners Gorge nicht zu früh den Rücken?«, fragte Paula, als sie wieder allein waren. »Wir haben hier doch noch einiges zu klären, oder?«
    »Da haben Sie Recht«, stimmte ihr Tweed zu. »Aber andererseits zählt Neville Guile zu den dringend tat-verdächtigen Personen, und wir müssen herausfinden, was es mit seiner geheimnisvollen Insel auf sich hat. Und außerdem haben wir ja noch mindestens den heutigen Tag, um unsere Untersuchungen hier voranzutreiben.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Ich würde gern zusammen mit Ihnen noch einmal nach Hobart House fahren und mit Lord Bullertons Töchtern reden. Vielleicht haben sie wichtige Informationen für uns.«
    »Margots Messer geht mir nicht aus dem Sinn. Wir sollten ihr wirklich noch einmal auf den Zahn fühlen.«
    »Ebenso wie dieser Mrs Shipton«, ergänzte Tweed. »Irgendetwas stimmt

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