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Die Schlucht

Titel: Die Schlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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morgendlichen Straßen von Gunners Gorge gingen sie zu dem Lokal, das MacBlade genannt hatte.
    »Die Golden Bowl wird Ihnen gefallen«, sagte er. »Das ist ein Speiseraum für ganz besondere Gäste. Wenn Sie einmal dort waren, wünschen Sie sich bestimmt nichts sehnlicher, als dass es so etwas in London auch gäbe.«
    Sie betraten eine geschmackvoll eingerichtete Eingangshalle und folgten Archie MacBlade in einen geräumigen Aufzug. Archie zog eine schwarze Karte heraus, schob sie in einen Schlitz und drückte dann den obersten Knopf.
    »Ohne diese Karte kommt man nicht in die Golden Bowl«, erklärte er.
    Als die Aufzugstür sich wieder öffnete, erwartete sie bereits ein vornehm aussehender Mann mit dunklen Haaren und einem langen, dünnen Schnurrbart.
    »Es ist mir wie immer eine Freude, Sie und Ihre Freunde begrüßen zu dürfen, Mr MacBlade«, sagte er und führte sie in das große, runde Restaurant. Paula blickte nach oben und sah, dass die Decke des Raumes eine vergoldete Kuppel war.
    »Deshalb der Name Golden Bowl«, sagte sie, während der Mann sie an einem großen, runden Tisch Platz nehmen ließ.
    »Das ist Marco, der Besitzer«, stellte MacBlade vor. »Und die schöne Frau neben ihm ist seine Schwester, Benita.«
    »Ich kümmere mich um die Küche«, sagte sie und blickte Paula mit einem freundlichen Lächeln an. »Sie können bestellen, was Sie möchten.«
    »Ich könnte ein ganzes Pferd verdrücken«, sagte Butler.
    »Das steht leider nicht auf der Speisekarte, Sir.«
    »Könnte ich dann drei Spiegeleier, Frühstücksspeck und Bratkartoffeln haben?«
    »Aber natürlich.«
    Auch die anderen bestellten ein herzhaftes warmes Frühstück mit allem Drum und Dran.
    Inzwischen hatte Marco einen silbernen Sektkühler gebracht, in dem eine Flasche teuren Champagners stand.
    »Das ist ein Champagnerfrühstück«, sagte Archie. »Sie sind meine Gäste.«
    Mit einem Geschirrtuch wischte Marco die Flasche trocken, entfernte die Metallfolie und dann den Korken.
    »Er macht das sehr geschickt«, sagte Tweed zu Paula. »Man hat nicht den leisesten Knall gehört.«
    Auch das erstklassige Frühstück wurde ihnen fachmännisch und innerhalb kürzester Zeit serviert. Paula stürzte sich mit großem Appetit auf ihre Spiegeleier und war genauso schnell mit dem Essen fertig wie die anderen. Dazu hatte sie ein ganzes Glas Champagner getrunken.
    Als sie sich von Marco und seiner Schwester verabschiedeten, steckte Benita Paula eine schwarze Karte in die Brusttasche ihrer Lederjacke.
    »Sie sind hier jederzeit herzlich willkommen«, flüsterte sie ihr zu.
    MacBlade blieb noch, und Tweed und seine Leute gingen zurück zum Wagen.
    »Wissen Sie was?«, sagte Tweed, als sie wieder in dem Audi saßen. »Das war das wichtigste Frühstück, das ich je hatte.«
    »Das wichtigste?«
    »Das wichtigste.«

27
    Als sie wieder im Hotel waren, beschlossen alle, sich noch einmal hinzulegen. Aber Paula konnte nicht einschlafen. Sie wälzte sich im Bett hin und her, und es half alles nichts. Der Champagner so früh am Morgen hatte sie zu sehr aufgekratzt. Schließlich gab sie auf.
    Sie sprang aus dem Bett und zog sich wieder an. Nachdem sie kurz auf die Uhr geblickt hatte, ging sie nach unten. In der Eingangshalle traf sie Marler, der sie zu sich winkte.
    »Tweed sitzt im Audi und will losfahren.«
    »Wie bitte?«
    Sie rannte nach draußen.
    Als Tweed sie kommen sah, fuhr er das Fenster nach unten und fragte sie: »Konnten Sie nicht einschlafen? Dann nehmen Sie doch eine Dusche und probieren es nochmal. Ich fahre jetzt wie jeden Morgen die Strecke hinauf zum Wasserfall, um den Killer zu einer Handlung zu provozieren.«
    Tweed schloss das Fenster und fuhr los. Paula, die es nicht mochte, wenn ihr Chef Extratouren unternahm, ballte die Fäuste in ihren Jackentaschen.
    »Ich wünschte, ich wäre bei ihm«, sagte sie. »Was ist, wenn die Killer ihm schon heute auflauern?«
    »Das glaube ich nicht. Sie müssen sich erst organisieren und in Position bringen. Ich hoffe bloß, dass der angekündigte Sturm morgen nicht losbricht, bevor wir unsere Arbeit hier erledigt haben. Laut Wetterbericht soll er am späten Morgen einsetzen.«
    Weiter oben an der Straße saß Lepard in seinem angemieteten Cottage und blickte hinaus auf die Straße. Die Luft war schwer und schwül, ein untrügliches Anzeichen dafür, dass sich ein gewaltiger Sturm zusammenbraute. Er sah, wie der Audi langsam näher kam, und verzog das Gesicht zu einem sadistischen Grinsen.
    »Genießen

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