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Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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gerissen worden …
    Dann prallte sie gegen ihn, und beide purzelten über den Rasen.
    »Das war knapp!«, stellte Susi fest, als sie sich voneinander befreiten und aufstanden. »Da habe ich wohl Kopf und Kragen riskiert!«
    »Was hast du angestellt?«, brüllte Arthur sie an.
    »Tut mir leid. Ich hatte keine Lust mehr zu warten, bis du den Weg frei machst. Also habe ich gedacht, ich könnte dich nach unten hängend überholen. Nur hab ich falsch herum meine Flügel nicht mehr richtig benutzen können …«
    »Vergiss es«, sagte Arthur. Konzentriere dich auf das, was getan werden muss. »Entschuldige, dass ich dich angeschrien habe.«
    Er schaute hinüber zur Villa. Die Fenster waren mit Läden verschlossen, aber er konnte eine Tür sehen, eine schlichte Hintertür aus rohem Holz. »Ich nehme an, wir gehen dorthinein.«
    »In der Tat«, bestätigte das Vermächtnis. »Bevor wir eintreten, sollte ich dich warnen, dass es da drinnen ein wenig verwirrend sein kann. Soweit ich weiß, hat Montag die gesamte Villa in Dampfräume und Badebecken umgewandelt, und sie ist auch von innen viel größer als von außen. Wie es aussieht, Arthur, musst du Montag erst einmal suchen. Ich … ähm … wir   werden dir beistehen, so gut wir können.«
    »Packen wir’s an!«, sagte Arthur. Er nahm den Schlüssel fest in die Hand, ging im Geiste noch einmal die Formeln und Rituale durch, die notwendig waren, um die Schlüssel zu vereinen, und schritt auf die Tür zu.
    Zehn Schritte davor blieb er stehen. Vor der Tür befand sich ein Graben, ein trockener Burggraben, ungefähr zwei Meter tief und ebenso breit. Kein besonderes Hindernis, wenn man davon absah, dass er knietief mit züngelnden, zischenden Schlangen gefüllt war, die sich in einem fort kringelten. Und sie sahen keineswegs alltäglich aus. Ihre Haut zierte ein gelb-rotes Flammenmuster, das von den flachen Köpfen zu den spitzen Schwänzen floss, und ihre Augen waren glänzend blau, so strahlend wie Saphire.
    »Bibliophagen!«, schrie das Vermächtnis auf, und äußerste Panik färbte seine Stimme. »Zurück! Tretet zurück!«
    Dafür brauchte Arthur keine Ermutigung. Er wich zurück, während die Schlangen sich gegen die Wand des Grabens drückten und herauszukriechen versuchten. Zu seiner Erleichterung gelang ihnen das nicht.
    »Was ist ein Bibliophage?«, fragte Arthur nervös.
    »Es sind Kreaturen des Nichts«, antwortete das Vermächtnis langsam. »Buchfresser. Eine Nichtlingsart. Sie verspucken ein Gift, das alles Geschriebene oder Gedruck te in Nichts auflöst. Sie dürften nicht hier sein. Montag hat die Grenzen von … von allem überschritten!«
    »Werden sie uns bespucken, wenn wir nichts Geschriebenes oder Gedrucktes dabeihaben?«, wollte Arthur wissen.
    »Euch nicht«, antwortete das Vermächtnis. »Aber ich bestehe vollständig aus Gedrucktem! Ich kann nicht hinüber!«
    »Was sich Herr Montag auch so vorgestellt hat, schät ze ich«, warf Susi ein. »Wie sieht jetzt der Plan aus?«
    »Alles bleibt beim Alten«, erwiderte das Vermächtnis, das sich schnell wieder gefasst hatte. »Arthur, du musst ohne mich hinüber. Aber zuerst musst du dich vergewissern, dass du nichts Geschriebenes oder Gedrucktes an dir hast. Etiketten in Kleidern. Zettel. Die Bibliophagen werden selbst einen einzelnen Buchstaben ausfindig machen und spucken. Ihr Gift wird dich auflösen, und alles wird verloren sein.«
    »Und wir werden tot sein«, ergänzte Susi.
    Fünf Minuten später waren sie so weit. Arthur musste die Etiketten von all seinen Kleidern reißen. Bei Susi gab es einige handgeschriebene Wäschereischildchen, aber sie entledigte sich einfach der entsprechenden Kleidungsstücke und hatte anschließend immer noch drei Hemden, eine Hose, zwei Paar Socken und ihre Stiefel an.
    Arthur hatte es nicht so leicht; jedes Stück seiner heimatlichen Kleidung hatte mehrere Etiketten oder Aufdrucke auf dem Stoff. Er musste sogar den Gummizug aus seiner Unterhose ziehen, aber er war über das Stadium hinaus, wo ihm das peinlich gewesen wäre. Er war froh, keine Tätowierung zu haben oder die Angewohnheit, sich etwas auf die Handfläche zu schreiben.
    »Du bist sicher, dass du jetzt keine Wörter mehr auf dir hast, nichts Geschriebenes?«, fragte das Vermächtnis eindringlich. Es war von seiner Schulter gesprungen und saß auf dem Haufen der abgelegten Kleider. »Auch nicht einen einzigen Buchstaben? Was ist das an deinem Handgelenk?«
    Arthur sah auf seine Uhr und schluckte: Der Markenname

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